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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Augen. »Ein Dämon höherer Ordnung?«
»Ja. Ein Knotenpunkt zerstörerischer Kräfte, aus dem Jenseits
stammend, dem Stygium. Das ist das Refugium des Chaos, verstehst du? Eine Sphäre, die dem Diesseits, unserer normalen
Welt, gegenüberliegt und in der sich alles ihr entgegengesetzt
verhält. Zerstörerisch. Die Kräfte dort trachten danach, die
geordneten Strukturen des Diesseits zu vernichten.«
Laura wischte sich die Tränen fort. »Ja, davon hast du mir
schon einmal erzählt. Das Diesseits und das Stygium sind durch
das Trivocum voneinander getrennt.«
»Genau. Aber wenn ein Magier das Trivocum öffnet und nicht
wieder schließt, und wenn die Öffnung groß genug ist, kann es
passieren, dass ein Knotenpunkt stygischer Kräfte ins Diesseits
springt.«
»Und das ist dann ein Dämon?«
»Ja. Er wird dazu. Er manifestiert sich als Etwas, das eine möglichst große Zerstörungskraft besitzt, weil das der Sinn seiner
Existenz ist. Er kommt aus der Sphäre des Chaos, dem Teil der
Welt, dem alle auflösenden und vernichtenden Kräfte entstammen.«
Laura deutete ins Dorf hinab, wo das riesige Monstrum umhertobte. »Aber wie kommt es dann, dass diese Bestie so furchtbar
aussieht? Dass sie Krallen und Zähne und Tentakel besitzt?«
»Man nimmt an, dass es der Augenblick des Überwechselns in
diese Welt ist, die sein Aussehen bestimmt. Die Aura der Welt, in
die er eindringt.« Ullrik zuckte mit den Achseln. »Er manifestiert
sich in einer Form größtmöglicher Zerstörungskraft. Das schließt
mit ein, dass er die schrecklichste nur denkbare Form für alle Lebewesen annimmt, die in diesem Augenblick anwesend sind.« Er
nickte in Richtung des Dämons.
»Er ist sozusagen eine Manifestation der schlimmsten Albträume
all jener Leute, die gerade dort waren, als er erschien. So kann er
den größten Schaden anrichten. Das ist sein Ziel.«
Laura, die den Dämon beobachtete, atmete bebender mit Brust.
Die Bestie befand sich etwa hundert Schritt von ihnen entfernt;
sie hatten etwas an Höhe gewonnen, so dass sie auf ihn hinabblicken konnten. Nun zeigte sich, dass er auf vier Beinen ging, die
hinteren jedoch besaßen die Form tierartiger Hinterläufe. Der
Körper war ein unförmiges Etwas aus rohen Muskelsträngen und
Tentakeln; seitlich befand sich ein mit langen Zähnen besetztes
Maul, dessen Kiefer unablässig mahlten. Darüber entsprangen
dem Leib zwei unterschiedlich geformte Arme, und oberhalb davon noch einer, während das Ungeheuer auf der rechten Körperseite gar keine Arme, sondern nur ein Bündel Tentakel besaß. Der
Kopf war ein lang gezogenes, sichelförmiges Ding mit einer grotesken Hörnerreihe an der Seite und einem spitzen Maul. Die Augen waren riesig, von menschlichem Aussehen, die Pupillen jedoch quer geschlitzt – ein Fleisch gewordener Albtraum. Sein augenblickliches Ziel schien nach wie vor darin zu bestehen, die
Reste von Malangoor dem Erdboden gleichzumachen.
»Was tut er denn jetzt? Da fallen lauter schwarze Brocken aus
diesem seitlichen Maul!«
Ullrik richtete sich auf, um besser sehen zu können, dann stieß
er einen Fluch aus und ging wieder in Deckung.
»Verdammt. Er bringt Dunkelwesen hervor. Er scheißt sie regelrecht aus!
Es sind schon Dutzende!«
»Dunkelwesen? Du meinst diese Biester, die Malangoor schon
einmal überfallen haben?«
»Ja, sie waren ebenfalls Produkte eines Dämons. Sie sind sozusagen seine Kinder, sein Heer, mit dem er sein Zerstörungswerk
noch vollständiger machen kann.«
»Und… wann hört das auf? Ich meine, verschwindet er irgendwann wieder ins Stygium?«
»Das ist es ja, Laura! Normalerweise tut er das, sobald es nichts
mehr für ihn zu zerstören gibt. Und diese Häuserruinen dort unten… nun ja, das ist nicht gerade das, wonach es ihn dürstet.
Nichts, was ihm wirklich die Energie geben könnte, von der er
sich ernähren muss, um hier bleiben zu können. Das bedeutet,
dass er gesteuert wird. Chast ist nicht tot – obwohl du ihn zwei
Mal getroffen hast! Wahrscheinlich freut er sich darüber, dass
dieser Dämon zufällig ins Diesseits gesprungen ist, denn nun hat
er ein tödliches Heer zur Verfügung. Es muss ihm trotz seiner
Verletzung gelungen sein, den Dämon unter seine Kontrolle zu
bringen. Nun leitet er ihm Energien aus dem Trivocum zu.«
Ein mörderischer Lärm tönte aus dem Dorf herauf, Ullrik zuckte
hoch und sah einen blau-violetten Feuerball zwischen den Ruinen
auflodern. Das zweite Drakkenschiff setzte draußen auf der Dorfwiese

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