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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu
hinterfragen, die Euch nichts angehen! Meine Geduld hat Grenzen, wie Ihr wissen solltet!«
Ötzli war ein wenig erschrocken. Die Heftigkeit und die Schärfe,
mit der ihn der Doy angefahren hatte, erinnerten ihn in der Tat
an frühere Zeiten. Mit Ärger im Bauch fügte er sich, doch eine
innere Stimme wollte nicht nachgeben und redete ihm ein, dass
er damit nicht zufrieden sein dürfe.
»Schluss damit!«, forderte der Doy und setzte ein Lächeln auf,
als sie in den großen Tunnel eintauchten. Er deutete voraus. Vor
ihnen schälte sich ein blau-kristallener Turm aus der milchigen
Ferne einer Halle, die so groß war, dass die Sicht sogar durch
fernen Dunst leicht eingeschränkt war. Als Ötzli der Stimme des
Pusmoh noch einmal ins Gesicht sah, erkannte er, dass das Lächeln eher von bissig-kämpferischer Natur war, so als freue sich
der Doy geradezu darauf, einen echten magischen Kampf mitzuerleben.
*
    »Es ist fast zu leicht«, meinte Roya missmutig und peilte aus ihrer Deckung in Richtung der Drakkentruppen, die sich ziemlich
weit entfernt hinter einer Staffel von dicken, hell-metallisch glänzenden Rohrleitungen verborgen hielten. »Man kann sie mit einer
einfachen Magie davonjagen – mit einem etwas stärkeren Luftzug
oder mit ein wenig Feuer. Sie wehren sich nicht.«
    Munuel nickte bedächtig, dann deutete er in die Höhe. »Das
wird an diesem Ding hier liegen. Sie wollen es nicht treffen.
Wahrscheinlich ist es sehr wertvoll. Das verschafft uns einen Vorteil.« Roya blickte über die Schulter hinweg in die Höhe und
stöhnte leise. Was sie dort sah, überstieg ihr Begriffsvermögen.
Es schien sich um mehrere übereinander gelagerte Kreise aus
strahlend blauem Licht zu handeln, die verwirrende Muster besaßen und in der Luft hingen, als bestünden sie aus einem greifbaren Material. Auf dem Boden darunter befand sich so etwas wie
ein riesiges liegendes Rad, dessen Speichen über den Radkörper
hinweg nach außen verlängert waren. Auf diesen Fortsätzen befanden sich Bildschirme und Bedienungspulte, während nach innen hin phantastisch aussehende technische Geräte dominierten.
Sie waren offenbar die Quelle der rätselhaften blauen Lichtringe
in der Luft. Die Erscheinungen setzten sich bis in große Höhe fort,
und an der Decke, in etwa fünfundzwanzig Schritt Höhe, befand
sich wiederum solch ein Rad. Das Ganze wirkte wie eine Art Station, in der mit Menschen etwas gemacht wurde.
»Könnt Ihr das denn wirklich sehen, Meister Munuel?«
    »Ich denke, wohl fast ebenso gut wie du, Roya. Das ist es ja,
was mir Sorgen macht.«
Roya schnaufte angespannt. Ja – inzwischen lag auf der Hand,
was das war. Aus diesem Grund hatten sie diese Revolte vom
Zaun gebrochen und sich mit den anderen Gefangenen hier verschanzt.
»Wir sollten diese Maschine als Geisel nehmen«, brummte Gudula, die neben Munuel hinter einem der flachen Aufbauten kniete. Unmittelbar links von ihr hockte ihre Nichte Milni tief geduckt
auf dem Boden. Die beiden waren ein Gegensatz, wie es kaum
einen größeren geben konnte. Gundula war eine korpulente, sehr
derbe ältere Frau mit runzligem Gesicht, die schon beinahe
männliche Züge trug, während ihre Nichte ein ungewöhnlich hübsches und zartes Mädchen war, kaum zwölf Jahre alt. Beide waren der arkanen Künste mächtig – die Tante als Dorfmagierin und
das Mädchen als ihre Novizin, beide aus einem kleinen, abgelegenen Nest namens Ottobaan im Salmland stammend. Außer ihnen
gab es noch zwei Männer mit einer kleinen Vorbildung in den
Künsten der Magie, doch die übrigen Gefangenen waren ganz
gewöhnliche Leute: Männer, Frauen und Kinder der Höhlenwelt.
Sie hielten sich im Hintergrund, hatten sich um die große Maschine herum verteilt und hatten die Köpfe gesenkt. Die MagieBegabten hingegen hatten sich alle um Roya und Munuel geschart. Das nämlich war ihr Problem: sie besaßen nur zwei Wolodit-Amulette, und deren Aura reichte nur wenige Schritt weit. Ein
Magier konnte sich zwar dieser Aura bedienen, um Magien zu wirken, aber er musste sich in unmittelbarer Nähe des Amuletts aufhalten, sonst vermochte er nicht mit seinem Inneren Auge das
Trivocum zu sehen.
Roya blickte zu Munuel, der sich offenbar anstrengte, ihre Feinde mit seiner begrenzten Sicht aufs Trivocum zu erspähen. Sie
fühlte sich sehr schlecht.
»Wie lange werden wir hier aushalten können?«, fragte sie – an
alle gewandt, die sie hören konnten.
Niemand antwortete. Es war eine reine Verzweiflungstat, die sie

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