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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu Boden, musste sich mit den Armen abfangen, um nicht
ganz umzufallen. »Ihr... ihr seid Pusmoh?«, keuchte sie fassungslos und mit aufgerissenen Augen.
»Ja, Pusmoh. Was erschreckt dich daran so?«
Leandra versuchte ihr wild pochendes Herz zu beruhigen, rang
um Atem und inneres Gleichgewicht.
Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, zitterte und bebte ihr
ganzer Körper – obwohl von diesen drei Wesen nicht der Hauch
einer Bedrohung ausging. Voller Verwirrung starrte sie die drei
an, eine unbestimmbare Angst hatte sich unter ihre Gefühle gemischt. Sie mahnte sich zur Ruhe; sie sagte sich, dass es eine
Erklärung für das alles geben musste.
»Aber... wie könnt ihr...?« Sie suchte verzweifelt nach Worten.
»Die Milchstraße erzittert vor dem Pusmoh! Das... das...«
Sergan zog die Augenbrauen zusammen – selbst diese menschliche Geste gelang ihm mühelos. »Sie erzittert? Was meinst du
damit?«
Leandra schluckte, schaffte es, sich in eine halbwegs entspannte Position aufzusetzen. Sie hob die Hände. »Menschen... Muuni...
Pusmoh... wer seid ihr nun?«
Sergan studierte fragend ihr Gesicht, dann winkte er ihr mit einem seiner verkümmerten Beinchen; bei näherem Hinsehen, so
fand Leandra, hätte man sie auch Ärmchen nennen können.
»Das dachte ich mir schon«, meinte Sergan während des Laufens. »Falls es je zu einer Begegnung kommen sollte. Es wird
schwierig werden. Folge mir.«
Mit dem typischen Muuni-Watschelgang ging er voraus, Jakob
und Michal folgten, Leandra erhob sich mit einem bedrückten
Ächzen und schloss sich ihnen an. Sie durchquerten einen Raum,
der verhältnismäßig leer war, dann erreichten sie einen dritten,
an dessen Stirnseite durch einen breiten Schacht von außen Licht
hereindrang, in dessen Strahl Staubpartikel tanzten. Die Helligkeit
fiel auf einen breiten Tisch, auf dem sich Bücher, Schriftrollen und
Packen aus Pergamentbögen stapelten.
Sergan blieb stehen. »Hier. Das ist die Sammlung.
Unsere Geschichte.«
Leandra trat zu dem Tisch, der für ihre Verhältnisse sehr niedrig
war, und ging wieder in die Hocke. Vorsichtig besah sie die Bücher und das Papier.
Sergan tauchte links neben ihr auf.
»Du sagst, die Milchstraße erzittert vor uns. Wie meinst du
das?«
Leandra musterte den Muuni. »Vielleicht... nicht unbedingt vor
euch. Aber vor dem Begriff Pusmoh. Niemand dort weiß, wer das
ist, und die meisten glauben, es wäre eine einzelne Person. Eine
Art Gott vielleicht.«
»Pusmoh? Nein. Es ist ein Wortspiel, ein Anagramm. Die Herumdrehung der jeweils drei ersten Buchstaben von Homo superior. Der Übermensch.« »Was? Homo... Superior?«
»Die Menschen. Es gibt einen frühen Begriff, der Homo sapiens
heißt. Der vernunftbegabte Mensch. Seine nächstfolgende Entwicklungsstufe wäre der Homo superior, der überlegene Mensch.
Wenn du die drei Anfangsbuchstaben Hom und sup nimmst, sie
aneinander reihst und herumdrehst, kommst du auf Pusmoh.«
Leandra legte die Stirn in Falten. »Homsup... Pusmoh? Und was
soll das bedeuten? Ich meine, dass ihr euch als Pusmoh bezeichnet?« Leandra zögerte. »Heißt das... ihr seid Übermenschen?«
Sie konnte nicht verhindern, dabei einen Blick auf die augenscheinlich plumpen und hässlichen Körper der drei Muuni zu werfen, und Sergan bemerkte das. Wieder ließ er ein sehr menschliches Seufzen hören und wandte sich ab.
»Muuni«, sagte er leise. »Nicht einmal ein schlechter Name.
Den sollten wir behalten.« Er tappte ein paar Schritt, bewegte
sich zu einer Art Deckenlager, wie Leandra es für ein Haustier
hergerichtet hätte, und ließ sich, abermals seufzend, darauf nieder. Das Seufzen schien die liebste Gemütsäußerung der Muuni
zu sein.
Leandra ließ sich in den Schneidersitz sinken, ihren drei Gastgebern zugewandt, und wartete. Nach einer Weile nahm Sergan
den Faden der Unterhaltung wieder auf. »Der Name Pusmoh ist
nicht unsere Erfindung. Nicht die Erfindung von uns... Muuni...
hier auf Imoka. Die anderen haben es erfunden. Die von...« »...
Majinu?«
Sergan nickte mit ernsten Blicken. »Du weißt von ihnen? Ja, sie
waren es, und sie sind wohl das, was du als Pusmoh kennst.« Er
lachte bitter auf. »Das, wovor die Milchstraße erzittert!« Er nickte
verdrossen. »Das passt zu ihnen. Wir hier auf Imoka sind nicht
diese Pusmoh. Wir sind nur die Verdammten.«
Leandra nickte. Erste Ahnungen entstanden in ihrem Kopf.
»Hier hat einmal ein Krieg stattgefunden, nicht wahr? War der
zwischen euch und den Pusmoh?« »Ja. Es ist

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