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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hinter dieser Geschichte steckte.
Schwerfällig schleppten sich die Muuni den Bergpfad hinauf, im
Gänsemarsch, wie man in der Höhlenwelt gesagt hätte; hier
mochte das anders heißen. Der frühe Morgen wurde zum Vormittag, die feuchte Hitze stieg an, der Dunst wurde dichter. Die Welt
war so fremd, und doch wieder besaß sie einzelne, vertraute
Formen. Hin und wieder sah sie Muuni oder Muuni-Paare in den
Trümmern, ein verwirrender Augenblick kam, als sie kurz einmal
glaubte, leise das Schluchzen eines Babys gehört zu haben. Sie
durchforschte die Umgebung mit Blicken, konnte aber nichts entdecken. Dann erreichten sie ihr Ziel, es war das Ende einer zerstörten Straße auf der Spitze des Hügels, wo sich unter einem
Berg von Trümmerteilen eines verfallenen Gebäudes und einem
zweiten Berg aus Vegetation, der sich darüber getürmt hatte,
eine Art Höhle befand.
Jakob und Michal führten Leandra hinein, die anderen blieben
draußen. Sie stellte fest, dass es sich um ein früheres Stockwerk
handeln musste – eines, das nicht eingebrochen war. Es bot viel
Platz; die Räume waren flach, aber weitläufig, überall rechts und
links türmte sich beiseite geräumter Schutt, doch das Innere der
Höhle war säuberlich aufgeräumt. Leandra sah Regale, in denen
Schriftgut aufgereiht war, schwere, primitiv wirkende Bücher,
Schriftrollen und Stapel von losen Blättern. Beinahe fühlte sie sich
an ihre Heimat erinnert, an die Cambrische Bibliothek oder das
Schriftgut in Munuels Regalen... obwohl diese Bände und Regale
hier noch viel älter und primitiver wirkten.
Dann erreichten sie einen dunklen Raum, tief im Innern der
Höhle, wo sie auf einen weiteren Muuni stießen. Angesichts der
fremden Besucherin geriet er in heillose Aufregung und Angst, er
wollte schon flüchten, während Jakob und Michal mit Gesten und
Worten versuchten, ihn zu beruhigen. Sie machten ihm klar, dass
keine Gefahr drohte. Er wurde wieder ruhiger und maß Leandra,
die sich vor ihm in die Hocke niedergelassen hatte, mit verwunderten Blicken. Sein Name war Sergan. »Und... sie versteht...
was ich sage?«, fragte er seine Artgenossen, furchtsam und mit
zögernden Seitenblicken auf Leandra.
Die beiden hoben eifrig die Köpfe auf und ab – unbestreitbar ein
Nicken, wie Leandra feststellte, denn sie vollführte instinktiv die
gleiche Geste. Auch andere typisch menschliche Gesten hatte
Leandra an den Muuni schon entdeckt, etwa das Kopfschütteln,
das Seufzen oder das Lächeln. Es war geradezu gespenstisch,
diese fremdartig aussehenden Wesen solche Dinge tun zu sehen.
Selbst Ain:Ain’Qua, ein Ajhan, der sein ganzes Leben in der Hemisphäre der Menschen verbracht und so gut wie alle menschlichen Verhaltensweisen bis hin zum Stirnrunzeln übernommen
hatte, wirkte zu einem kleinen Teil noch immer wie ein Fremdwesen. Nicht aber diese Muuni. Es waren vollkommen menschliche
Gesten, die Leandra bei ihnen sah. »Ich kann dich verstehen«,
sagte sie freundlich.
Sergan sah sie mit prüfenden, misstrauischen Blicken an. »Wir
hatten eine wie dich«, erklärte er, »vor langer Zeit.«
»Eine wie mich?«
Wieder nickte der Muuni. »Ja, wie dich. Aber sie ist gestorben.
Sehr schnell. Wo kommst du her? Von Karlistad?
Oder Märwahn?«
»Karlistad? Märwahn? Was ist das?«
»Sie kam aus dem All, Sergan! Mit einem Raumschiff.«, erklärte
Michal; seine Stimme war voller Ehrfurcht, als verkünde er etwas
von enormer religiöser Bedeutung.
Sergan machte große Augen. »Aus dem All? Aber...« Michael
und Jakob nickten wieder, eine ausladende Geste, welche ihre
Körper stark in Bewegung brachte.
Sergan sah Leandra wieder an, seine grauen, sehr menschlichen
Augen musterten sie ungläubig. »Wirklich? Aus dem All?«
»Ja. Mein Name ist Leandra. Ich stamme von einem Ort, den
man die Höhlenwelt nennt, weit, weit entfernt von hier.
Wie kommt es, dass wir die gleiche Sprache sprechen – ihr und
ich?«
Sergan musterte sie lange Zeit, er schien mehr damit zu kämpfen, ihr Hiersein zu akzeptieren, als das Phänomen, dass sie sich
verstanden. »Du... du bist ein Mensch«, stellte er fest. »Wir waren auch Menschen. Vor langer Zeit.«
Leandra nickte. »Ja. Das haben mir Jakob und Michal auch
schon gesagt. Wie kommt es, dass ihr jetzt Muuni seid?«
»Muuni? Was ist Muuni? Wir sind keine Muuni. Wir sind Pusmoh.«
Der Schock, der durch Leandra fuhr, ließ sie nach Luft schnappen und raubte ihr das Gleichgewicht. Sie plumpste aus der Hocke

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