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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Forderung
nicht fügen, hatten sie mit nicht weniger zu rechnen, als von den
wütenden Massen ausgelöscht zu werden.
    Was sie vorhatten, war unerhört mutig und herausfordernd zugleich, aber sie glaubten alle, von Leandra bis hin zum letzten
Jersh’a’Shaar, dass sie es schaffen konnten. Als alles besprochen
war, verabschiedeten sich Leandra und Ain:Ain’Qua von Sandy
und Giacomo und bestiegen zusammen mit Sergan, Sherresh und
seinen beiden Freunden die QF-8999, das kleine TT-Schiff von
Taurus Eins, an dem Biko Mbawe als leidenschaftlicher Sammler
historischer Objekte seine helle Freude gehabt hätte. Die Faiona
startete ebenfalls, und jeder einzelne der Beteiligten holte noch
einmal ganz tief Luft, denn jetzt ging es ums Ganze. Einen zweiten Versuch würden sie sicher nicht haben.
30
Die Befreiung
    »Verdammt!«, zischte Victor. »Warum dauert das nur so lange!«
Die Nerven jeder einzelnen Person und jedes Drachen auf dem
Platz von Bor Akramoria waren angespannt bis zum Zerreißen. Yo
war schon über eine halbe Stunde fort, und es gab kein Anzeichen, was ihr passiert sein mochte. Sie hatte versprochen, die
Wachmannschaft, die auf das Ei aufpasste, zu beseitigen oder
sofort zurückzukehren, falls sich Ersteres als unmöglich herausstellen sollte. In letzterem Fall, so hatte sie gesagt, benötigte sie
ein scharfes Auge, ein schnelles Urteil und ein paar sehr dumme
Drakken, die weit an ihr vorbeischossen.
Aber Yo war nicht zurückgekehrt.
Für die ersten Minuten hatte das den Wartenden ein eher gutes
Gefühl gegeben. Eine Stimmung der Zuversicht war aufgekommen, dass Yo ihnen den Weg bereitete, ihnen die Tür zu ihrem
verrückten Plan aufstieß. Aber langsam schienen sich ihre
schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Yo musste gescheitert sein.
»Hätten sie denn nicht schon längst kommen müssen, die Drakken?«, rief Jacko nervös. Er stand mit erhobenem Schwert nur
drei Schritt vom Ei entfernt, bereit, sofort zuzuschlagen, sollte
sich eines der Echsenwesen neben ihm manifestieren. Viele der
Drachen saßen geduckt und mit halb entfalteten Schwingen da,
einige kreisten nervös in der Nachmittagsluft über Bor Akramoria;
die Magier unter den Menschen waren bereit, ihre mächtigsten
Kampfmagien zu wirken, und alle anderen hielten Bögen, Armbrüste und auch Schwerter kampfbereit. Sie wussten nicht, wie
schnell das Ei einen Trupp Gegner auszuspucken in der Lage war.
Dann flimmerte die Luft neben dem Ei, eine mattgelbe Aura
flammte auf. Die Menge stöhnte auf. Es war Yo.
Ihr Grinsen war bissig, ihre Haltung geduckt, und sie hob beide
Hände. »Tut mir Leid, es hat etwas gedauert.« Sie sah sich nach
Laura und Azrani um, fand sie und winkte ihnen. »Los, ihr beiden!
Worauf wartet ihr noch? Und nehmt ein großes Tuch mit!« Dann
legte sie ihre Hand auf das Ei und war Augenblicke später schon
wieder verschwunden. Die Stimmung auf dem Platz hatte sich
schlagartig von angespannter Nervosität in Erleichterung und
Aufatmen verwandelt. Victor hätte zwar gern gewusst, was passiert war, aber Yo war schon wieder fort. Er winkte Laura und
Azrani mit heftiger Geste zu dem Ei hin. »Los, los – Yo wartet auf
euch!«
*
    Ein heftiger Stich in der rechten Stirnhälfte ließ Chast hochschrecken. Instinktiv hob er die rechte Hand, um damit an die
schmerzende Stelle zu gelangen. Ein weiterer Stich zuckte durch
seinen Körper, als er den Bolzen berührte.
    Vom Schmerz gepeinigt, fuhr er in die Höhe, kam zum Sitzen
und teilte der Welt seine Pein durch einen wütenden Schrei mit.
Augenblicklich kamen mehrere Drakken mit Waffen im Anschlag
herbeigesprungen. Er winkte sie mit der Hand davon. »Haut ab,
ihr dummen Echsen, haut ab!«
    Mit zusammengekniffenen Augen und erhobener rechter Hand
saß er eine Weile in Rasnors riesigem Bett – er hasste dieses
Bett, und er hasste es auch, in einer so monströs großen Halle
und bei so viel Licht schlafen zu müssen. Wie hatte der kleine
Scheißkerl das nur aushalten können? Chast spürte, wie schon
wieder der Zorn in ihm hoch kochte. Sein verfluchtes Dasein in
diesem verabscheuungswürdigen Körper ging ihm auf die Nerven,
und die beiden Armbrustbolzen, die in ihm steckten, drohten ihm
den Rest zu geben. Er verfluchte sich für das Pech, ausgerechnet
auf diese Weise aus dem Reich der Toten wieder zurückgekehrt
zu sein – obwohl es eigentlich auch wieder ein Glück war. Herr
über dieses Schiff und die Drakken zu sein, war mehr, als er erwartet hatte, als der

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