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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ihnen hinwegzumogeln. Die beiden passierten die Stelle, dann tauchte hinter ihnen plötzlich ein dunkler Schatten auf. Es war, als hätte sich Yo
mit einer einzigen, behänden Bewegung von unten heraufgeschwungen. Nun stand sie, mit den Füßen auf den oberen Geländerstangen, über ihnen.
Laura sah kurz eine Klinge aufblitzen, und während der linke
Drakken einen krächzenden Laut ausstieß, die Waffe fallen ließ
und mit den Armen zu fuchteln begann, ergoss sich von oben ein
Wasserschwall über ihn. Der Schutzanzug musste geöffnet sein –
die Wirkung trat augenblicklich ein. Das hilflose Fuchteln wurde
zu einem hektischen, dann panischen Rudern, das Krächzen zu
einem schmerzvollen Schreien, dann verlor das Echsenwesen die
Kontrolle über seinen Körper und begann wild zu toben. Der andere Drakken war herumgefahren, aber Yo befand sich längst
nicht mehr am selben Ort. Sie tauchte plötzlich von rechts unten
jenseits des Geländers auf, packte den Drakken, der nun mit dem
Rücken zu ihr stand, und stach zu. Zwei-, dreimal blitzte die Klinge auf, dann wurde der Drakken rückwärts über das Geländer
gehievt, überschlug sich in der Luft und stürzte mit einem Aufschrei hinab auf den Tunnelgrund. Der Schatten – mehr sah man
von Yo nicht – sprang ihm hinterher. Was dort unten zwischen
den Kabeln und Rohrleitungen geschah, blieb verborgen; es waren nur einige gurgelnde Laute zu hören, dann tauchte Yo wieder
auf, die Waffe des Drakken in der Linken. Wie eine Katze kam sie
kurz auf dem Geländer in eine gehockte Sitzposition, dann sprang
sie los und beförderte den anderen Drakken, der in den letzten
Zügen zappelte, mit einem beidseitigen Tritt über das Geländer
auf der anderen Seite. Er schrie kurz auf und polterte in die Tiefe.
Laura sprang auf. »Auf! Die Luft ist rein!«, rief sie Azrani zu und
eilte los. Azrani stieß ein Keuchen aus und folgte ihr.
Laura war begeistert. »Das musst du mir mal zeigen, wie du das
machst!«, rief sie Yo halblaut zu, als sie sie erreichte. Neugierig
lehnte sie sich erst links, dann rechts über das Geländer. »Unglaublich! Ich hätte nicht gedacht, dass ein Mensch diese Bestien
überhaupt besiegen kann!«
»Man muss nur wissen, wie«, lautete Yos knapper Kommentar.
Sie drückte Laura die eine Drakkenwaffe in die Hand und bückte
sich dann, um die zweite aufzuheben.
Azrani war inzwischen auch da und sah ebenfalls rechts und
links in die Dunkelheit hinab. »Sind sie tot?«, flüsterte sie.
»Das will ich doch hoffen«, erwiderte Yo grimmig. »Wie weit
müssen wir den Tunnel noch hinab, Azrani?«
»Es kommt sicher bald der nächste Verteiler. Dort muss es dann
wieder so ein Luftbild geben.«
»Hologramm heißt das«, korrigierte Laura sie gutmütig. Sie
hielt ihre Waffe hoch und zeigte Azrani, welche Schalter sie betätigen musste, um sie zu aktivieren. »Dann hältst du sie einfach in
Richtung eines Gegners und drückst hier drauf!« Azrani untersuchte scheu die klobige Waffe.
»Mach es mir einfach nur nach. Pass aber auf, dass du auf keinen von uns zielst, verstanden?«
Azrani nickte befangen. »Und du, Yo? Brauchst du keine Waffe?«
Die junge Diebin schüttelte energisch den Kopf und zeigte ihre
Messer, die sich wie selbstverständlich schon wieder in ihren
Händen befanden.
»Ist mir zu sperrig. Damit kann ich mich nicht bewegen.
Solche Dinger – das ist was für kleine Mädchen wie euch.«
Yo grinste; ihre derbe, aber nicht böse gemeinte Art war inzwischen überall bekannt. Auch von ihrer Weiblichkeit war sie nicht
gerade wie die anderen Schwestern des Windes – sie war dürr
und hoch gewachsen, von wenig aufregendem Körperbau, mit
kantigem Gesicht und struppigen, kurzen Haaren. Doch Weiblichkeit und Schönheit waren beileibe keine Anforderung, um eine
Schwester des Windes zu sein. Azrani hatte nach wie vor im Sinn,
Alina vorzuschlagen, auch Yo diese Ehre zukommen zu lassen und
sie in ihren Bund aufzunehmen – wenn sie das wollte. Yo hatte
sich bei ihrem gemeinsamen Kampf schon in erheblichem Maße
verdient gemacht.
Nun zwinkerte sie Azrani zu, wie um sich für ihren derben
Spruch zu entschuldigen, während Laura nur vergnügt grinste.
Dann winkte sie ihnen, wandte sich um und eilte den Steg hinab.
Laura und Azrani folgten ihr.
Nach einer Weile erreichten sie einen der Verteiler – ein verbreiterter Teil des Tunnels, von dem aus nach links und rechts weitere Röhren abzweigten. An einer Stelle der Wand befand sich eine
silberne Platte, unterhalb

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