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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kleine Rasnor damals zu ihm in seine Grabkammer unterhalb der Abtei von Hegmafor hinabgestiegen war.
    Aber wie auch immer – dieser Zustand hier war nicht von
Dauer. Er hatte die entscheidende Wendung bereits in die Wege
geleitet.
»LiinThesh!«, brüllte er, in keine bestimmte Richtung gewandt.
    Am Geräusch der Stiefel auf dem Boden erkannte er den Drakkenoffizier, der im Laufschritt zu ihm eilte. »Ja, Herr?«, fragte
der, als er Chasts Bett erreicht und sich vor ihm aufgebaut hatte.
»Dieser Joshua, der Schüler von Quendras. Weißt du, wo der
steckt?«
    »Ja, Herr. Er hält sich im Laborbereich auf. So wie Ihr es befohlen habt.«
Chast nickte vorsichtig. »Ja, natürlich. Wie weit ist er?
Hat er schon etwas zusammengebraut? Ist er fertig?«
»Das weiß ich nicht, Herr, aber ich kann ihn fragen oder ihn zu
euch schicken lassen.«
Chast verzog das Gesicht. »Das Letztere. Schick ihn zu mir.
Jetzt sofort.«
»Jawohl, Herr.« Der LiinThesh wandte sich auf dem Absatz um
und eilte davon.
Ächzend erhob sich Chast. Wenn er doch nur diese Bolzen los
wäre! Trotz seiner gewaltigen Fähigkeiten als Magier wusste er
keinen Trick, wie er die Geschosse ohne größere Schmerzen aus
seinem Körper hätte entfernen können. Der schmerzhafteste war
der im Oberschenkel, da er genau an der Stelle saß, die damals –
es kam ihm vor wie in einem anderen Leben – Leandra mit ihrem
Schwert aufgeschlitzt hatte.
Wie in einem anderen Leben!
»Es ist ein anderes Leben, du Idiot«, zischte er wütend.
Und dann fügte er hinzu: »… und bald wird es ein drittes sein!«
Diese Aussicht erfüllte ihn mit einer gewissen Befriedigung, und
er raffte sich auf, um ein wenig herumzugehen und auf diese
Weise seinen gebeutelten Körper in eine etwas bessere Verfassung zu bringen.
Als das große Panoramafenster mit der Höhlenwelt in sein Sichtfeld rückte, blieb er stehen. Hiermit hatte Rasnor wenigstens etwas Stil und Inspiration bewiesen. Man hatte Chast gesagt, dass
die gesamte Brücke der MAF-1, die wie der Kopf eines Kraken
ganz oben auf dem Schiff thronte, beweglich sei, und Rasnor hatte es von den Drakken so einrichten lassen, dass die Höhlenwelt
immer genau mitten im Blickfeld des Fensters lag. Die Höhlenwelt, ein ganzer Planet! Und der gehörte nun ihm!
Ein bitterer Geschmack lief auf Chasts Zunge zusammen.
Sie gehört nicht mir!, sagte eine Stimme in seinem Inneren. Sie
gehört nicht mir, solange diese Schlampe Alina und ihr Dreckspack noch am Leben sind!
Aber damit war es inzwischen vielleicht schon vorbei. Er hatte
mit dem Unterhändler der Sonnendrachen ein Abkommen geschlossen, und der hatte versprochen, ihm in Bälde den Tod seiner Feinde zu melden – und zwar aller! Chast war ehrlich gespannt, ob diesen Bestien gelingen würde, was er und andere seit
langer, langer Zeit versuchten, und woran sie immer wieder gescheitert waren. Doch dann seufzte er; irgendwie hatte er sich
innerlich schon darauf vorbereitet, wieder eine Fehlmeldung zu
erhalten.
Es war Zeit, etwas Neues zu versuchen. Seine Blicke strichen
über Rasnors bizarres Königreich, diesen lächerlichen Thronsaal,
den er sich zusammengebastelt hatte. Nein, hier wollte er ohnehin nicht leben.
Chast kniff die Augen zusammen.
Irgendetwas war hier heute anders.
Er schärfte seine Blicke, ließ sie durch die Umgebung schweifen,
dann blieben sie auf einem Punkt ruhen.
»LiinThesh!«, brüllte er.
Wieder kam der Drakkenoffizier im Laufschritt herbei. »Ja,
Herr?«
Er deutete in die Mitte seines Domizils. »Hier war doch etwas,
nicht wahr? Gestern Abend noch. Da stand doch irgend so ein
metallisches Ding, oder?« Der LiinThesh blickte zu dem Fleck, auf
den Chast deutete. Er dachte kurz nach, dann nickte er. »Ja,
Herr. Der Mini-MT stand dort.«
»Mini-MT?«
»Der Mini-Materie-Transmitter, Herr. Das ovale Gerät, mit dem
Ihr zur Höhlenwelt zu reisen pflegt, wenn Ihr die Stadt Usmar
aufsuchen wollt.«
Chasts Stirn legte sich in Falten. »Was?«, flüsterte er. »Rasnor
ist damit…?« Er starrte wieder auf die Stelle, dann dämmerte ihm
etwas. Dieses Gerät hatte er selbst einst benutzt, als er zum ersten Mal die MAF-1 betreten hatte. Damals war er vom LiinMaar
geholt worden, um den Pakt mit eigenen Augen sehen zu können.
Nun wusste er wieder, was man damit anstellen konnte.
»Wo ist es hin? Habt ihr es fortgeräumt? Gestern Abend stand
es noch hier!«
»Nein, Herr. Von uns verändert hier niemand etwas, ohne dass
Ihr es befehlt.«
Chasts Miene verzog sich

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