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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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einer unbestimmten Furcht erfüllt. Überall in ihrer
kleinen Gefangenen-Siedlung diskutierten die Leute bedrückt
darüber, was sie in der Ausbildung erwarten könnte. Während
manche aus Angst vor dem Ungewissen Tränen in den Augenwinkeln hatten und andere mit finsteren Mienen darüber grübelten,
welche Fluchtmöglichkeiten es vielleicht doch geben mochte,
schien es sogar einige zu geben, die der Titel Verbindungsoffizier
und die Aussicht auf eine große Aufgabe, wie sich der Drakkenoffizier ausgedrückt hatte, geradezu verlockte. Munuel und Roya
hatten sich von den anderen abgesondert und in Munuels Zelle
zurückgezogen. »Ich glaube diesen Drakkenbestien nicht«, erklärte Roya zum wiederholten Mal. Mit angezogenen Knien saß sie
auf dem Boden der kleinen Zelle, den Rücken gegen die Wand
gelehnt, und starrte mit finsteren Blicken die gegenüberliegende
Wand an.
    »Sie sind ebenso falsch wie gefühllos. Die Höhlenwelt haben sie
ohne einen Hauch von Mitgefühl überrannt und zu unterwerfen
versucht, und ich glaube nicht, dass sie auch nur eine Sekunde
gezögert hätten, sie vollständig zu vernichten, wie sie es anfangs
vorhatten. Was soll sie davon abhalten, uns einfach etwas vorzulügen, um uns ruhig zu halten? In Wahrheit haben sie völlig andere Pläne – monströse Pläne, in denen eine einzelne Person oder
auch wir alle einfach nichts bedeuten!« Zur Verdeutlichung ihrer
Worte schnippte sie mit den Fingern.
    Munuel nickte verdrossen. »Ja, du hast wohl Recht.
Ich kann es selbst spüren. Irgendwie macht das alles keinen
Sinn: wir paar Leute hier in diesem gigantischen Bauwerk – um
eine Ausbildung zu erhalten? Ich glaube, sie halten mit der Wahrheit hinterm Berg.«
Roya erhob sich und blickte durch das kleine Fenster in der Tür
nach draußen. »Wir sollten versuchen, von hier zu verschwinden.
Notfalls mit Gewalt, mithilfe unserer Amulette. Ich glaube nicht,
dass wir noch lange eine Gelegenheit dazu haben werden.«
»Aber wohin? Die Drohung des Drakkenoffiziers war eindeutig!«
»Das muss nicht die Wahrheit sein. Vielleicht war es nur ein
Trick, um uns alle ruhig zu halten. Je früher wir etwas unternehmen, desto lieber ist es mir.«
Munuel war aufgestanden und fasste nun Roya von hinten an
den Schultern. »Hab ein wenig Geduld, mein Kind. Wir müssen
abwarten, bis die erste Gruppe wieder zurückgekehrt ist und Gilbert uns berichtet, was er erlebt hat. Im Augenblick wüssten wir
nicht einmal, in welche Himmelsrichtung wir fliehen sollten.«
Roya sah ihn an, sie erwiderte nichts. Wäre Munuels Augenlicht
besser gewesen, hätte er die Entschlossenheit in ihren Augen
erkennen können. Sie wollte kämpfen. Roya löste sich von ihm
und setzte sich wieder auf den Boden.
Seufzend setzte er sich ebenfalls wieder und meinte: »Ich weiß,
dass du wütend auf mich bist, Roya, weil ich so unentschlossen
wirke. Aber du musst bedenken, dass ich mit meiner Sicht auf
das Trivocum nur ein kurzes Stück weit sehen kann. Ein Kampf
würde sehr schwierig für mich werden, ja sogar unmöglich, wenn
mein Gegner mehr als zehn oder zwölf Schritt von mir entfernt
steht, weißt du? Und ich kann mich kaum irgendwo verstecken,
weil ich nicht sehen kann, von wo aus mich jemand beobachtet.
Wenn wir uns in so ein Unternehmen stürzen, werde ich mich auf
deine und Gilberts Augen verlassen müssen. Ich kann mich nicht
schnell bewegen, ohne Gefahr zu laufen, über das nächste Hindernis zu stolpern oder in den nächsten Abgrund zu stürzen. Und
meine Urteilsfähigkeit sinkt mit jedem weiteren Schritt, den ein
Objekt oder eine Person von mir entfernt ist. Mir fehlt es nicht an
Mut, den Kampf aufzunehmen, aber es ist sehr gefährlich für
mich.«
Roya blickte betroffen zu Munuel auf. Sie erhob sich, setzte sich
dicht neben ihn und nahm seine Hände. »Verzeiht, Meister Munuel. So habe ich das mit der Entfernung noch gar nicht betrachtet. Denkt Ihr, wir können überhaupt einen Kampf riskieren?«
»Vielleicht werden wir es müssen. Es kommt auf unsere Zusammenarbeit an. Ich würde sagen, wir orientieren uns am besten an dem, was uns erwartet, und passen unsere Vorgehensweise den Umständen an.«
Roya nickte verstehend. »Vielleicht könnten wir in der Zwischenzeit etwas üben«, schlug sie vor. »Ich könnte versuchen,
für Euch zu sehen, Meister Munuel. Ich beherrsche zwar die Magie
ein wenig, aber ich kann noch keine Magien hoher IterationsStufen wirken. Das müsstet Ihr tun.«
Munuel nickte. »Richtig. Wenn

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