Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
wenigstens
eine Winzigkeit von dem wissen, was du vorhast?«, keuchte er.
»Sei still! Ich denke nach!«, lautete die noch knappere Antwort.
Dann wurde der Tunnel weiter. Ain:Ain’Qua konnte in tiefer Hocke laufen, und Roscoe tat sich noch etwas leichter.
»Ich weiß schon etwas«, ließ Ain:Ain’Qua vernehmen. »Etwas
völlig Verrücktes. Je verrückter, desto besser. Aber wir müssen
uns beeilen. Es muss so wirken, als wären wir hinter ihnen her,
verstehst du? Nicht umgekehrt.«
»Was?«
Nun konnte Ain:Ain’Qua schon gebückt rennen, und er wurde
immer schneller. Sie erreichten den vorderen Hauptverteiler mit
dem kurzen Vertikalport.
Ain:Ain’Qua sprang sofort hinein und schwebte nach oben. Ehe
Roscoe diesen Port benutzen konnte, musste er warten, bis
Ain:Ain’Qua ihn eine Ebene höher wieder verlassen hatte. Sein
Herz schlug wild, denn Ain:Ain’Qua musste in wenigen Augenblicken auf die Ordensritter stoßen – wenn es nicht bereits geschehen war.
Roscoe sah hinauf, sprang in den freien Port und schwebte in
die Höhe. Schon als er die Hälfte der Distanz hinter sich gebracht
hatte, konnte er Fetzen eines lauten Wortgefechts vernehmen.
»… Hände über den Kopf!«, hörte er einen gebellten Befehl.
»Und auf den Knien bleiben, verstanden?«
Gleich darauf erreichte er die obere Ebene.
Entsetzt heulte er auf, als er mitten in den Lauf eines erhobenen
Disruptor-Gewehrs blickte.
»Raus dal«, brüllte ihm die Stimme hinter dem Gewehr zu,
dann sah er schon den zweiten Ordensritter, der auf den knienden Ain:Ain’Qua angelegt hatte. Hinter den dreien stand das Brückenschott offen, dort konnte man direkt hinter der großen Panoramascheibe den Haifanten der Ordensritter im All schweben sehen.
»Wer sind Sie?«, rief Ain:Ain’Qua mit erboster Stimme.
»Wie kommen Sie hierher? Was haben Sie an Bord dieses
Schiffs verloren?«
»Still!«, brüllte der Ordensritter, der auf ihn angelegt hatte. Der
andere packte Roscoe unwirsch am Arm und zerrte ihn aus dem
Stasis-Feld des Ports, sodass er im plötzlichen Schwerefeld des
Decks beinahe das Gleichgewicht verlor und strauchelte. Dem
Ordensritter war das gerade recht, er zwang Roscoe auf die Knie
und hielt ihm den Lauf seiner voll angelegten Waffe ins Gesicht.
»Sind hier noch mehr?«, brüllte der Mann. »Schnell – antworten
Sie!«
Roscoe schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Nur wir zwei!«
Beide Ordensritter waren große und breit gebaute Ajhan in voller Kampfmontur. Nur die Helme ihrer Anzüge waren eingefahren,
ansonsten waren sie bestens ausgerüstet, die Faiona von innen
nach außen zu kehren.
»Das ist nichts als ein böswilliger Überfall!«, brüllte Ain:Ain’Qua.
»Sind Sie von der Kirche? Ich werde mich über Sie beschweren!
Wir sind auf einem Probeflug, und es ist nicht verboten, sich hier
im Asteroidenring zu bewegen…«
TEIL3
»Still!«, herrschte ihn der Ordensritter an, der vor ihm stand.
Der andere murmelte etwas; Roscoe sah, dass er über sein
Kehlkopfmikrofon Funkkontakt mit seinem Schiff aufgenommen
hatte. Wahrscheinlich war der Kommandant dort geblieben, und
der Mann hier holte sich nun neue Befehle. Für eine Weile geschah nichts, alle beobachteten ihn.
Dann äußerte er eine Bestätigung, lenkte den Blick wieder auf
Ain:Ain’Qua und Roscoe und bellte: »Los, aufstehen!«
Er winkte mit dem Laufseiner angelegten Waffe. »Auf die Brücke, und dort wieder niederknien, mit erhobenen Händen! Und
keine Dummheiten. Wir schießen sofort!«
»Das wird Ihnen noch Leid tun!«, maulte Ain:Ain’Qua verärgert,
und Roscoe fand, dass er recht überzeugend wirkte. Noch immer
wusste er nicht, was Ain:Ain’Qua vorhatte. Er beschloss, still zu
sein, und erhob sich. Ain:Ain’Qua ging voran, betrat die Brücke
und kniete dort wieder nieder. Roscoe tat es ihm nach. Einer der
Ordensritter baute sich mit voll angelegter Waffe vor ihnen auf,
während der andere seine Waffe schulterte und ihre Handgelenke
mit Plastikstreifen hinter ihren Rücken zusammenband. »Ich kann
Ihnen nur raten, uns schnellstmöglich freizulassen und zu verschwinden!«, protestierte Ain:Ain’Qua. »Andernfalls werden Sie
nicht mehr lange leben! Haben Sie mich verstanden?«
Das entlockte den beiden Ajhan ein leises Lachen. »Sie wollen
uns umbringen, Mann?«, tönte der eine.
»Da bin ich aber gespannt, wie Sie das anstellen wollen.«
»Nicht wir werden das tun, sondern die Drakken. Dies hier ist
ein Geheimprojekt. Ein Haifant mit einem völlig neuartigen Antrieb
Weitere Kostenlose Bücher