Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
und einer revolutionären Kommunikations-Anlage. Ich glaube nicht, dass die Drakken für diese Sache Zeugen haben wollen.«
Das schien die beiden Ajhan zu verunsichern. Sie sahen sich
gegenseitig an.
Ain:Ain’Qua hatte sich im Knien voll aufgerichtet. »Was glauben
Sie, woher dieses Schiff stammt? Haben Sie nicht die Panoramascheibe gesehen und die Kaltfusionsröhren?
Denken Sie, so etwas Ultramodernes fliegt hinter jedem zweiten
Asteroiden einfach im All herum?«
»Warum haben Sie auf unseren Kennungsruf nicht geantwortet?«, beschwerte sich der linke Ajhan, der Mann, der mit seinem
Kommandanten Kontakt aufgenommen hatte. Er schien der
Ranghöhere zu sein; Roscoe sah genau hin: Auf seiner linken
Brust stand auf einem Aufnäher sein Name: Senior-Lieutenant
Qho.
Als Ain:Ain’Qua kurz zögerte, kam Roscoe eine Idee, und er
mischte sich rasch ein. »Dieses Schiff kann nicht automatisch
antworten, denn es ist keine Bordintelligenz installiert.«
Beide Ajhan-Gesichter fuhren zu ihm herum. Der andere hieß
Thel, wie Roscoe nun sah, er war ein einfacher Lieutenant.
»Keine Bordintelligenz?«, stieß er hervor. »Was für ein Unsinn!
Wie wollen Sie dieses Schiff dann steuern?«
Roscoe warf Ain:Ain’Qua einen betont viel sagenden Blick zu,
den die beiden nicht übersehen konnten. »Sind Sie wirklich sicher, dass Sie es wissen wollen?«, fragte Ain:Ain’Qua.
»Es dürfte ohnehin zu spät sein«, seufzte Roscoe. »Wie sollen
wir dieses Zeitloch in den Aufzeichnungen erklären?«
»Was reden Sie da?«, platzte Qho heraus. »Ein Zeitloch? Was
soll das sein?«
Roscoe sah ihn gelangweilt an. »Ein Loch eben. In unserem Ablaufplan. Alles wird aufgezeichnet – was dachten Sie?
Dass wir hier frei herumfliegen können? Ein Timeplotter wird
genaue Auskunft über die Ereignisse geben, und mittendrin werden Sie mit Ihrem Haifanten auftauchen. Nun ist es geschehen.«
Qho und Ther sahen sich an; ihre Nervosität war nicht zu übersehen. Qho schaltete wieder sein Kehlkopfmikrofon ein.
Er wandte sich ab, während er hineinflüsterte.
»Vielleicht kann die Kirche Sie schützen«, merkte Roscoe an,
»aber für sehr wahrscheinlich halte ich das nicht.
Dieses Projekt wird nicht nur von den Drakken betrieben, sondern der Pusmoh steht direkt dahinter…«
»Hören Sie auf.«, rief Ther und drohte ihnen mit der Waffe.
»Warum erzählen Sie das alles, wenn es eine Geheimsache ist?
Wollen Sie uns etwa noch tiefer da hineinreiten?«
»Sie stecken schon bis zum Hals drin, Soldat«, seufzte
Ain:Ain’Qua. »Und wir auch. Verdammter Mist.«
»Sie auch?«
»Na klar. Wenn die Drakken Sie über die Klinge springen lassen,
sind wir wiederum Mitwisser… und das kann denen auch nicht
passen. Ach, das ist alles ein verdammter Mist.
Mussten Sie unbedingt gleich an Bord kommen?«
Senior-Lieutenant Qho hatte sein Gespräch beendet und starrte
sie mit neuem Misstrauen an. »Wer sagt uns, dass diese Geschichte nicht nur eine dumme Erfindung ist! Sie haben keinen
Hauch eines Beweises für Ihre Behauptung vorgelegt!«
Roscoe lachte auf. »Na wunderbar. Dann probieren Sie’s doch
aus.«
»Das werden wir auch. Dieses Schiff ist beschlagnahmt, und Sie
sind verhaftet. Unser Commander kommt gleich herüber, und
dem dürfen Sie dann Ihre verrückte Geschichte noch mal erzählen.
Vielleicht glaubt er Ihnen ja. Aber wetten würde ich darauf
nicht.«
»Da-das Schiff ist beschlagnahmt?«, stotterte Ain:Ain’Qua ungläubig.
»Ja. Von der Hohen Galaktischen Kirche.«
Ain:Ain’Quas Gesicht spiegelte plötzliche Wut. Mit scharfer
Stimme fragte er: »Und mit welcher Begründung? Wegen Herumfliegens im All?« Die beiden Ordensritter sahen sich wieder
unschlüssig an. »Das wird Ihnen der Commander erzählen«,
platzte der eine heraus. »Sie halten jetzt den Mund und warten,
bis er hier ist, verstanden?« Zur Verdeutlichung seiner Worte hob
er wieder seine Waffe.
»Na, der kann was erleben!«, murrte Ain:Ain’Qua zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen.
»Dass Sie sich da mal nicht täuschen. Das ist nicht irgendwer.
Es ist unser Geschwaderkommandant, ein Paladinoberst. Den
können auch die Drakken nicht so einfach verschwinden lassen –
falls Ihre Geschichte wirklich stimmen sollte.«
»Ein… Paladinoberst?«, fragte Ain:Ain’Qua verblüfft.
»Ja. Der berühmte Sackfritz, und unterstehen Sie sich zu lachen! Er heißt Friedrich Sack und ist einer der angesehensten
Offiziere unter den Ordensrittern!«
Ain:Ain’Qua warf Roscoe einen warnenden Blick
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