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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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machte, um eine
Sprechverbindung herzustellen. Schließlich erschien Vasquez’ Gesicht auf einem der Bildschirme, bald darauf auch Leandras. Besorgt fragte sie, ob sie schon etwas von der Faiona gehört hätten.
Giacomo verneinte bedauernd.
Eine Stunde später waren Leandra und Vasquez an Bord der
Little Fish, und von der Faiona war noch immer kein Lebenszeichen eingetroffen.
»Mach dir keine Sorgen, Leandra«, versuchte Giacomo sie zu
beruhigen, »diese Sache mit der Bordintelligenz wird sicher eine
Weile dauern. Und dann ist es die Frage, ob Roscoe es schafft, sie
gleich zu installieren, und wie schnell sie danach Oberon finden
können… Wir müssen ein wenig Geduld haben.« Leandra seufzte
schwer, dann schlug sie vor, sich die Zeit damit zu vertreiben,
weiter in ihrem Buch zu stöbern und zu versuchen, ein oder mehrere lohnende Ziele für ihre Mission zu finden. Mbawe zeigte ein
neu erwachendes Interesse, als er das Wort Buch aufschnappte,
aber dann geschah etwas, was das Problem nur vertiefte: Auch
Leandra wies Mbawe instinktiv zurück, indem sie ihm mit freundlichen Worten das Gleiche erklärte, was er schon von Giacomo
gehört hatte. Mbawe reagierte sehr verstimmt, kehrte ihnen den
Rücken zu und stampfte mit wütenden Schritten von der Brücke.
»Was hat er denn?«, fragte Leandra verblüfft. Giacomo hob die
Schultern. »Er ist offenbar der Ansicht, dass er inzwischen vollständig zu uns gehört. Mir allerdings ist das zu gefährlich. Wir
wissen nicht einmal, ob und wie lange er bei uns bleibt. Er ist ein
freier Mann und hat seinen Auftrag erfüllt, Ain:Ain’Qua hierher
nach Aurelia-Dio zu bringen. Er könnte uns jederzeit wieder verlassen.«
»Und… zu den Drakken gehen?«, fragte Leandra mit gerunzelter
Stirn. »Um uns zu verraten?« Giacomo hob die Schultern. »Das
kann ich nicht sagen. Ich frage mich allerdings, woher die Ordensritter gewusst haben, dass wir wieder im Asteroidenring
sind.«
Leandra starrte in Richtung der Schwingtür der Brücke, die sich
gerade hinter Mbawe geschlossen hatte, und versuchte sich vorzustellen, dass der dicke Käpt’n ein Kollaborateur der Drakken
war. Sie kam zu keinem Ergebnis.
*
    Paladinoberst Friedrich Sack erkannte Ain:Ain’Qua sofort.
Wie angewurzelt blieb er auf der Brücke der Faiona stehen, und
Augenblicke später war klar, dass die Nachricht, Ain:Ain’Qua habe
als Papst abgedankt und werde inzwischen von der Heiligen Inquisition gejagt, auch bis zu den Ordensrittern durchgedrungen
war. »Heiliger Vater!«, stammelte Sack und korrigierte sich sofort: »Ich meine… Paladinoberst Qua…« Ain:Ain’Qua grinste ihn
bissig an. »Nur keine Übertreibung, Sack. Ich war damals auch
nur Paladinmajor, so wie Sie. Bevor ich auf den Heiligen Stuhl
wechselte.«
Die beiden Ordensritter waren bleich geworden, ihre Waffen, die
sie noch immer erhoben hielten, hatten sich unwillkürlich ein wenig gesenkt. Sack trat weiter in den kleinen Raum der Brücke
hinein und baute sich in sicherer Entfernung von Ain:Ain’Qua und
Roscoe auf, die noch immer auf dem Boden knieten, die Hände
hinter dem Rücken gefesselt. Friedrich Sack war ein hoch gewachsener, drahtiger Mann mit lichtem Haar und griesgrämiger
Miene; seine Erfahrung als Soldat wie auch der messerscharfe
Verstand leuchteten förmlich aus seinem kantigen Gesicht.
»Es ist also wahr«, stellte er mit leiser Stimme fest, und sein
Tonfall war ernst. »Ihr habt abgedankt und seid nun ein Gejagter.« Er holte tief Luft. »Ich konnte es anfangs nicht glauben.«
Ain:Ain’Qua, in Demutshaltung kniend auf dem Boden, fasste
Sack scharf ins Auge. »Sie können sich die förmliche Anrede sparen, Oberst. Ich bin nicht einmal mehr Soldat, nur noch ein Gesetzloser.« Er verzog das Gesicht. »Wobei ich mich allerdings
noch immer schwer tue, in meinen Taten eine Gesetzesübertretung zu finden.«
»Ketzerei«, murmelte Paladinoberst Sack; seine Stimme aber
verriet, dass er selbst Zweifel an dieser Beschuldigung hegte.
Etwas lauter fügte er hinzu: »Es heißt, Sie hätten mit einer Kommilitonin eine Geheimsekte gegründet und Ihr Amt als Pontifex
missbraucht, um die Strukturen dieser ketzerischen Organisation
innerhalb der Hohen Galaktischen Kirche zu verankern.«
Ain:Ain’Qua stieß ein spöttisches Lachen aus.
»Wirklich? Vermutlich wird auch behauptet, ich hätte bei meiner
Wahl zum Papst alle dreihundert Mitglieder des Heiligen Konzils
bestochen oder manipuliert, um auf den Heiligen Stuhl zu gelangen.«
Sacks Grinsen

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