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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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seiner
kalten Echsenstimme.
Roya schüttelte angstvoll den Kopf, während ihr durch den Kopf
schoss, dass sie diese beiden Drakken in nur einem Augenblick
hätte töten können, wenn sie ein wenig Salz bei sich gehabt hätte. Gewöhnliches Salz wirkte auf die Lebensfunktionen dieser
Echsenwesen verheerend.
Der Drakken deutete auf einen Metallkorb, der neben ihm auf
einem niedrigen Laufband stand. »Zieh dich aus und wirf deine
Kleider dort hinein.
Du bekommst sie später wieder.«
Roya machte große Augen. »Ich soll mich ausziehen?«
»Wenn du nicht in zehn Sekunden ausgezogen bist, hilft er
dir!«, erwiderte der Drakken hinter dem Pult und deutete auf den
anderen, der linker Hand turmhoch über Roya aufragte.
Ihre Gedanken begannen zu rasen. Wozu sie ihre Kleider ablegen sollte, wusste sie nicht, aber man würde es ihr sicher nicht
erklären. Um den Hals trug sie an einem geflochtenen Band ihr
Wolodit-Amulett, ihren ganz persönlichen Zugang zur Magie –
was hier einen unbezahlbaren Schatz darstellte, das Einzige, womit sie sich zu wehren vermochte. Es war gestohlen, und die Gefahr, dass diese beiden Drakken es erkennen würden, war groß.
Doch sie konnte es unmöglich aufgeben, und wenn sie sich weigerte, es abzulegen, blieb ihr nur ein Angriff mit ihrer Magie. Fieberhaft überlegte sie, was sie tun sollte.
Der Drakken blitzte sie an, und sie wusste, dass sie nur noch
Sekunden Zeit hatte, sich zu entscheiden. Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat sie rasch an den Metallkorb heran, griff in
ihren Nacken und zog sich mit einem Ruck ihre Tunika mitsamt
dem darunter befindlichen Amulett über den Kopf. Rasch warf sie
die Kleidung in den Korb, darauf hoffend, dass das Amulett verborgen blieb und niemand ihre Sachen durchsuchte, bis sie sie
zurückerhielten. Rasch entledigte sie sich ihrer Stiefel, der Hose
und der Unterwäsche, legte sie in den Korb und schlang die Arme
um den Leib. Sie fragte nicht einmal mehr, sondern trat rasch auf
die pulsierende Energiesphäre zu. Ihre Ahnung, dass man ihr
heute kein Buch in die Hand drücken würde und sie irgendwelche
neuen Magieformen pauken müsste, wurde zur Gewissheit.
Sie trat durch den Lichtvorhang, wurde auf überraschend angenehme Weise von der Energieblase umschlossen und fühlte sich
schon im nächsten Augenblick emporgehoben. Beängstigend
schnell strebte die Blase in dem Schacht in die Höhe, und während sie noch feststellte, dass sie sich kaum mehr bewegen konnte, ergriff ein seltsames Prickeln ihren Nacken. Dann, nach einer
endlos lang erscheinenden Zeit, erreichte sie eine Plattform auf
der Oberseite eines der seltsamen Pilzhüte, die Teil des Turms
waren. Hier gab es einen großen Durchgang ins Innere des
Turms.
Nachdem die Energieblase in einer Art Kristallkubus sie ausgespuckt hatte, fand sie seitlich vor einem Schacht ihren Korb mit
ihren Kleidungsstücken wieder. Eilig zog sie sich an – ihr Amulett
war zum Glück noch immer vorhanden. Draußen erwartete sie ein
Drakken, der sie zu dem Durchgang ins Innere des Turms schickte. Gehorsam durchschritt sie ihn und gelangte in einen hohen,
blauen Kristallsaal. Munuel war bereits da. Erleichtert fiel sie ihm
in die Arme. Vor ihnen, in der Mitte des Turms, erhob sich eine
seltsame Maschine, eine kreisrunde Ansammlung von Geräten,
über denen sich, in der Mitte des Raumes, beängstigende Lichteffekte drehten.
»Nun reicht es, Roya«, flüsterte Munuel. Seine Unruhe war
unübersehbar. »Ich weiß nicht, wie es ab hier weitergeht – aber
ich mache das nicht länger mit. Wir werden uns wehren.«
Furchtsam blickte sie zu ihm auf.
»Jetzt sofort«, fügte er noch hinzu und ballte entschlossen eine
Faust.
*
    Große Aufregung herrschte an Bord der Tigermoth. Die Neuigkeiten, die Ain:Ain’Qua und Roscoe mitgebracht hatten, veränderten die Lage völlig unerwartet.
    Plötzlich war ein Schulterschluss zwischen zwei Lagern zustande
gekommen, die sich eigentlich zutiefst verfeindet waren: zwischen den Ordensrittern und den Brats. Die Bar des großen Ajhan-Schiffes, das seit einigen Wochen Renica Vasquez’ gehörte,
quoll förmlich über vor Neugierigen. Neun Ordensritter waren
anwesend, unter ihnen drei hohe Offiziere – jeder von ihnen in
voller Kampfmontur, jedoch unbewaffnet. Dergleichen hatte es
bei den Brats, den Raumpiraten von Aurelia-Dio, noch nicht gegeben. »Das hätte ich nie für möglich gehalten«, beteuerte einer
der Navigationsleute der Tigermoth inbrünstig und hob sein

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