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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Glas,
in dem eine grünliche Flüssigkeit schwappte. »Eigentlich hab ich,
seit ich auf diesem Schiff bin, jeden Tag damit gerechnet, von
einem Haifantengeschütz gegrillt zu werden!«
    »Ja!«, rief ein anderer in das aufbrausende Gelächter. »In
Wahrheit seid ihr wie wir. Ihr erhebt euch gegen diesen verfluchten Pusmoh – was auch immer das für eine miese Kreatur ist! Der
Blitz soll dieses Ober-Froschgesicht treffen! Der kann mich mal!«
Er untermalte seine Worte mit einer eindeutigen Geste, und die
Männer lachten wieder.
    »Ich glaube nicht, dass der Pusmoh ein Drakken ist«, ließ sich
einer der Ordensritter vernehmen.
»Eher einer von diesen Muuni-Würmern! Klein, dumm, und so
hässlich, dass er sich nicht aus seinem Loch heraustraut.« Abermals lachten die Männer, laut und ausgelassen.
Ain:Ain’Qua seufzte leise. »Man merkt Ihren Leuten an, wie befreiend es für sie ist, lauthals gegen ihren obersten Herrn maulen
zu können.« Mit dem Rücken gegen den Tresen gelehnt, stand er
neben dem Sackfritz und führte sein Glas an die Lippen. Der Paladinoberst nickte wissend. »Sie wissen doch selbst, Ain:Ain’Qua,
wie fordernd der Ordensritter-Kodex ist, auf den wir unseren Heiligen Eid schwören. Ehre und Wahrheit, Würde und Aufrichtigkeit
im Sinne des Glaubens, ja sogar Keuschheit zählt dazu.« Sack
nahm einen bedächtigen Schluck aus seinem Glas. »Aber wir Ordensritter werden schon seit Monaten dazu missbraucht, irgendwelchen Gespenstern hinterher zu jagen. Dieses rothaarige Mädchen zum Beispiel. Niemand sagt uns, wer sie ist oder was sie
angeblich verbrochen hat. Wir aber sollen sie unter Aufbietung
aller Tugenden unseres Kodex jagen und sie töten!«
»Sie ist kein Gespenst«, erwiderte Ain:Ain’Qua leise und nickte
in Richtung der Mitte des Raumes, wo Leandra und Roscoe in enger Umarmung auf einer breiten, gepolsterten Bank saßen und
miteinander flüsterten. »Das dort ist sie.« Der Sackfritz richtete
sich unwillkürlich auf und starrte verblüfft in Richtung Leandra,
dann wieder zu Ain:Ain’Qua. »Es gibt sie wirklich?«
»Ja. Sie heißt Leandra und stammt von einer Barbarenwelt.
Aber einer Welt, die es in sich hat.«
»In sich? Wie meinen Sie das?«
Ain:Ain’Qua wandte den Kopf zu seinem Gesprächspartner und
blickte ihn direkt an. Er überlegte kurz, dann nickte er, als habe
er einen Entschluss gefasst. »Ich weiß nicht, ob Sie das so ohne
weiteres verdauen können, was ich Ihnen jetzt erzähle, Oberst.
Es ist keine Welt, die zum Pusmoh-Reich zählt. Leandra und die
Menschen dort sind keine Nachfahren von Kolonisten, die vor
Jahrtausenden strandeten. Nein, sie stellen offenbar eine Seitenlinie der Menschheit dar, vielleicht aus allerfrühester Zeit, noch
weit vor Gründung der GalFed, und sie haben eine sehr ungewöhnliche Kultur und sehr ungewöhnliche Fähigkeiten entwickelt.
Sie beherrschen die Kunst der Magie.«
Die Kinnlade von Paladinoberst Friedrich Sack war herabgesunken, und er starrte Ain:Ain’Qua verwirrt an. »Magie?«, fragte er.
Ain:Ain’Qua studierte das Gesicht des Oberst. Er nickte abermals, nahm ihn beim Arm und führte ihn zu einem abgelegenen
Tisch. In der folgenden Viertelstunde erklärte er ihm alles, was er
über Leandra, Kardinal Lakorta und die Höhlenwelt wusste. Er
holte Giacomo dazu, ließ seinen Freund dem Oberst einige Dinge
erklären und bemühte sich, all die unglaublichen Vorkommnisse
so darzulegen, dass er nicht wie der Spinner und Fanatiker wirkte, als den Lakorta und der Pusmoh ihn hinzustellen versuchten.
Der Sackfitz tat sich schwer, auch nur einen kleinen Teil dessen
zu glauben, was er hörte. Erst als Ain:Ain’Qua Leandra zu sich bat
und sie sich bereit erklärte, über dem Tisch der drei ihre Magie zu
demonstrieren, indem sie einen kleinen, gleißenden Lichtfunken
in der Luft entstehen ließ, war Friedrich Sack bereit, das Unglaubliche, was ihm da aufgetischt wurde, auch zu glauben.
Darauf folgte ein seltsamer und tief greifender Stimmungswandel in der Bar der Tigermoth. Er vollzog sich sowohl an ihrem
Tisch als auch unter den versammelten Leuten, jedoch völlig getrennt voneinander. Während Ain:Ain’Qua mit Friedrich Sack eine
Idee besprach, die seit dem Augenblick der Vernichtung der Incubus Gestalt in seinem Kopf angenommen hatte – und welcher der
Oberst überraschend interessiert zuhörte –, entwickelte sich aus
der ausgelassenen Party, die aus Anlass der spontanen Auflehnung gegen den ungeliebten Unterdrücker

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