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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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und Verwandten.
    Sie sagte, ich könnte eine Weile bei ihr bleiben. Ich glaube, das werde ich tun, bis ich wieder etwas von dir höre!«
    Leandra wusste, dass Hellami nicht zuletzt deswegen mitging, um einen Ort zu haben, wo sie bleiben konnte.
    Nach Savalgor würde sie nicht zurückgehen nach allem, was ihr von ihrem eigenen Vater angetan worden war.
    »Ich bin bestimmt schneller wieder da, als dir lieb ist!«, warnte Leandra. »Wie heißt das Dorf?«
    »Minoor. Ich hab den Namen schon mal gehört...«
    »Ja, ich auch. Das finde ich.«
    »Wir haben noch etwas zu erledigen«, erinnerte Hellami.
    Leandra nickte. »Ja, ich weiß. Ich werde Alina nicht vergessen. Das verspreche ich dir!« Leandra küsste Hellami auf die Stirn und empfand eine seltsame Vorfreude. Lag es in der Aussicht, sie bald wieder zu sehen, oder daran, diesen Schwur zu erfüllen? Oder war es die aufregende Vorstellung, zusammen mit Hellami diesen widerlichen Mönch zu jagen, bis ans Ende der Welt, wenn es sein musste, ihm Alina zu entreißen und ihm die widerlichen kalten Augen auszukratzen? Hellami war stark. Sie hatte Kraft in ihrer Seele, und sie war zäh. Zusammen würden sie ein gutes Gespann abgeben. Mit der Jambala fühlte sie sich einer solchen Aufgabe gewachsen.
    »Ich wollte dir noch was sagen«, sagte Hellami.
    »Ja?«
    »Diese Sache mit uns ... ich meine, dass wir uns geliebt haben. Das war das erste Mal für mich!«
    Leandra sah sie ein wenig erstaunt an. »Wirklich?«
    »Ja. Normalerweise stehe ich mehr auf Jungs, weißt du? Aber mit dir ...«
    Leandra war geschmeichelt und neugierig zugleich. »Ja?«
    »Du gefällst mir einfach. Du hast ein großes Herz und einen sehr aufregenden Körper.«
    Leandra lachte leise. »Das Gleiche wollte ich gerade über dich sagen.«
    Sie klammerten sich aneinander und verhielten sich ganz still, so als könnten sie das Erwachen ihrer Gefährten damit noch hinauszögern. Das Schicksal schenkte ihnen noch eine halbe Stunde.
    Dann hörten Sie Munuel rumoren. Leandra setzte sich auf und sah Ötzli am Feuer sitzen, das bereits brannte. Er starrte kalt zu ihr herüber, und sie fragte sich erschrocken, wie lange er da wohl schon sitzen mochte und zu ihnen herüberstarrte. Sie hatte mit Hellami zwar nichts Offensichtliches getan, es mochte aber sein, dass er ihre Vertrautheit mitbekommen hatte. Sie warf ihm einen ärgerlichen Gesichtsausdruck entgegen und erhob sich abrupt. Für Momente stand sie nackt da und sie ließ sich Zeit, in ihre Mäntel zu schlüpfen. Sie wollte ihn aufreizen und ihm zeigen, dass sie ihn nicht ernst nahm.
    Sollte er doch denken, was er wollte!
    Wenig später saßen sie bei einem kargen Frühstück. Ötzli, Jockum und der verstorbene Bamtori hatten ein paar Rationen im Gepäck gehabt, die sie sich nun teilten. Leandra und Hellami bemühten sich, die Magier so gut es ging zu bedienen, obwohl ihnen das nicht im Mindesten gefiel. Jockum und Ötzli legten an diesem Morgen ein schulmeisterliches Gehabe an den Tag, das Leandra als anmaßend empfand. Sie schienen das Recht für sich in Anspruch zu nehmen, von den Mädchen wie hohe Herren bedient zu werden. Leandra machte das nur mit, um den Frieden zu bewahren. Die ganze Zeit über hatte sie das Gefühl, dass Ötzli sie verächtlich anstarrte. Sie verspürte nicht wenig Lust, aus der Haut zu fahren und ihm eine Szene zu machen.
    »Ich habe die halbe Nacht nachgedacht«, sagte Jockum dann zu Munuel. »Es wäre ein ziemliches Wagnis, wenn Leandra und die Jambala mit dir nach Hegmafor gingen. Wir können uns nicht leisten, das Schwert zu verlieren, und einem so gefährlichen Auftrag ist Leandra noch nicht gewachsen. Außerdem würde es keinen besonderen Vorteil bringen, wenn sie mitginge.«
    Leandra sank das Herz in den Magen. Nach Savalgor mitkommen müssen bedeutete, im Ordenshaus bleiben zu müssen und das zu tun, was ihr die Altmeister vorschrieben. Das war überhaupt nicht nach ihrem Geschmack.
    Sie überlegte verzweifelt, was sie dagegen einwenden könnte, aber Jockum sprach schon weiter.
    »Ich möchte, dass sie bei Meister Kniss von der Palastgarde einen Kurzlehrgang in der Kunst des Schwertkampfes absolviert. Ötzli wird ihr innerhalb kürzester Zeit beibringen, höhere Iterationen ...«
    Leandra schoss in die Höhe. »Aber ich brauche den Schwertkampf nicht zu erlernen!«, stieß sie hervor. »Die Jambala macht das ganz alleine, versteht ihr? Sie kämpft und benutzt mich nur als eine Art Medium! Und selbst wenn - dann könnte ich es von

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