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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Dämonen, die im Osten des Landes in den Wäldern nisten und dort eine unsägliche Brut heranziehen. Wieder andere Visionen sind nüchterner Natur. Eine Magierin sah während eines Heilungszaubers den Shabib, wie er an einem vergifteten Mahl würgte und gerade noch rechtzeitig die Hofmediziner holen konnte, denen es gelang, ihn das vergiftete Essen ausspeien zu lassen.
    Sie hatte genau die gleiche Vision später noch zweimal. Und gestern schließlich...«, er senkte die Stimme, sodass kein Unbefugter seine Worte vernehmen konnte, »... gestern ist meiner Schülerin Leandra etwas sehr Seltsames passiert. Ich möchte beinahe sagen, sie erlebte etwas, das alle anderen Berichte in den Schatten stellt.«
    Remoch zog neugierig die Brauen in die Höhe.
    Munuel wies entschuldigend mit den Handflächen nach oben, als er fortfuhr. »Ich hatte gedacht, sie stünde über diesen Dingen, aber ... nun ja, sie hat sich von den dummen Novizenritualen anstecken lassen. Sie wollte sich im Asgard einen besonders starken Norikelstein besorgen.«
    Remoch richtete sich auf. »Sie ist in den Asgard gegangen? Ganz allein?«
    Munuel zuckte entschuldigend die Schultern, als wäre er verantwortlich für Leandras Tat.
    Remoch seufzte. »Leandra also auch?« Er schüttelte den Kopf. »Die alte Ungeduld der Novizen. Wir sollten wieder härter durchgreifen!«
    Munuel winkte ab. »Solange es der Primas nicht erfährt - wen kümmert das schon? Wir waren damals selbst nicht besser, oder?«
    Remoch überging Munuels Bemerkung. »Was hat sie dort gesehen?«
    Munuel kaute auf der Unterlippe. »Tja, ich ...«Er zögerte, studierte die Gesichter von Remoch und Bamtori.
    »Nun, ich denke, sie hat einen Mord beobachtet.«
    Er sprach das Ungeheuerliche leise und fast beiläufig aus, so als könnte er damit die Tatsachen weniger schlimm machen.
    »Einen Mord?«, stieß Remoch hervor. »Im Asgard?«
    Munuel und Caori nickten gemeinsam. Munuel deutete abwechselnd auf sich und seine alte Magierkollegin.
    »Wir saßen beisammen, als ein Gewitter aufzog. Dann war plötzlich im Trivocum etwas zu verspüren, etwas ....«
    »...sehr Mächtiges!«, half ihm Caori. »So mächtig, dass sogar die Richtung eindeutig zu bestimmen war. Wir liefen sofort los.«
    Munuel nickte. »Ja, durch Wind und Wetter. Ich hatte dabei irgendwie ... Leandras Aura verspürt.«
    Caori übernahm nickend wieder das Wort. »Da war tatsächlich etwas, das zu dem passte, was Leandra uns später erzählte. Sie wurde verfolgt. Es gelang mir, es zu verjagen.«
    »Es?«, echote Remoch. Er warf Bamtori einen unschlüssigen Seitenblick zu. »Was meinst du damit, Caori?«
    Die Altmeisterin zuckte die Schultern. »Ich bin keine Kampfmagierin und habe keine Erfahrung mit Erscheinungen, die sich nachts in Wäldern herumtreiben.«
    Remoch hob den Zeigefinger. »Früher warst du beinahe eine, also untertreibe nicht. Hast du denn keine Idee?«
    Caori holte tief Luft und begegnete kurz dem abermals erstaunten Blick Munuels. Der Angadoorer Dorfmagier war zwanzig Jahre jünger als Remoch und Caori, was seine Unwissenheit erklärte. Ihn wunderte jedoch, dass man ihm nie etwas berichtet hatte.
    »Also ...«, begann Caori, »...es könnte sich um ein stygisches Wesen gehandelt haben. Mit Sicherheit kann ich das aber nicht sagen.«
    Remoch nickte ernst. »Nun gut. Was ist also passiert?«
    Munuel schwieg. Es schien wohl an Caori, den Bericht fortzusetzen. Dies aber war der alten Magierin sichtlich unangenehm. Sie seufzte. »Leandra war auf der Flucht, bereits außerhalb des Waldes. Etwas kam hinter ihr her - ein großer Schatten, schwärzer als die Nacht.«
    Munuel deutete mit dem Daumen auf Caori, da sie offenbar nicht recht damit herauswollte, was sie getan hatte.
    »Eine hübsche Magie hatte die Gute bereit«, sagte er. »Etwas, das nicht einmal ich kannte ...«
    Diese Andeutung brachte Bamtori dazu, Munuel fragend anzublicken.
    Remoch richtete sich auf und unterdrückte mit seiner Autorität alle aufkommenden Fragen. »Und dieses Wesen kam aus dem Asgard7«
    »Ja«, sagte Caori. »Wir waren heute in aller Frühe noch einmal dort. Es ist nichts mehr zu sehen... aber spüren kann man noch eine ganze Menge. Das Trivocum ist noch immer in heftiger Bewegung. Was Leandra berichtete, kann durchaus wahr sein.«
    »Ihr glaubt also, dieses Wesen hat im Asgard diesen ... Mord begangen?«
    Munuel und Caori schüttelten abermals gemeinsam den Kopf. Dann berichtete Munuel knapp, was Leandra erzählt hatte. »... und dieses

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