Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor
Ankunft hier in Tharul und Eure weiteren Absichten in irgendeinem Zusammenhang mit diesen Ereignissen stehen. Wollt Ihr mir nicht verraten, was es damit auf sich hat?«
Munuels Herz klopfte noch immer gehörig. Er holte ein paar Mal tief Luft und dachte währenddessen nach.
Tharlas war sicher vertrauenswürdig, und Munuel wollte ja versuchen, von ihm Hilfe zu bekommen. Aber es war allzu viel zu berichten, und er wusste nicht recht, womit er beginnen sollte, um all die seltsamen Vorkommrusse und vor allem das Wiedererscheinen der Bruderschaft von Yoor in einem vernünftigen Zusammenhang erklären zu können.
»Es ist eine lange Geschichte, Bruder Tharlas«, sagte Munuel. »Eine verdammt lange. Wenn Ihr sie also wirklich hören wollt... ?«
Tharlas wandte den Kopf zur Tür. »Ulric!«, rief er.
Die Tür öffnete sich, und das junge Gesicht des Adepten blickte herein.
»Bitte bring uns Tee«, sagte er. »Und rufe Meister Hennor, er möge zu mir kommen. Möglichst sofort!«
Der Adept nickte, und die Tür klappte zu.
»Hennor ist hier?«, fragte Munuel.
Tharlas nickte. »Ja, kennt Ihr ihn?«
Munuel nickte eifrig. »Ja, allerdings. Ich habe ihn zu finden versucht, aber ...«
Tharlas winkte ab. »Ja ja, ich weiß, die Leute. Seit diese Dunklen Reiter aufgetaucht sind, bekommen sie immer mehr Angst vor der Magie. Selbst vor unserer! Hennor ist schon vor über einem Jahr zu uns gekommen und lebt seither im Ordenshaus. Draußen in den Dörfern ist es zu schwierig geworden.«
Munuel atmete erleichtert auf. Nun durfte er damit rechnen, dass sie wichtige Unterstützung erhielten.
Kurz darauf klopfte es, und die Tür öffnete sich.
Munuel stand auf und blickte dem großen Mann entgegen, der eintrat. Hennor musste den Kopf einziehen, als er die Tür passierte, dann aber war er drinnen, und sein Blick war für Momente sehr erstaunt.
»Hennor!«, sagte Munuel.
Der Magier schien für Momente zwischen Freude und Unschlüssigkeit zu schwanken.
»Vergiss die Gerüchte, Hennor!«, sagte Tharlas mit lauter Stimme. »Es ist, wie wir gedacht haben. Der Orden kann nichts mit dem Mord zu tun haben!«
Ein Lächeln ging in Hennors Gesicht auf. »Ja, das ist leicht zu erkennen. Wie sollte er heute schon hier sein, wenn er vor einer Woche den Shabib getötet hätte?«
Sie traten aufeinander zu und begrüßten sich herzlich.
Munuel wandte sich zu Tharlas. »Aber wie ist es mit dem Volk? Glauben die Leute denn, dass es das Cambrische Ordenhaus war?«
Tharlas setzte einen schwermütigen Gesichtsausdruck auf und setzte sich. »Nun, die meisten Leute wissen noch nichts davon. Die Meldung ist zu neu, und da es hier nicht allzu viele Magier gibt, wird es eine Weile dauern, bis sich das herumgesprochen hat. Aber danach, fürchte ich, wird es Ausschreitungen geben. Wir Magier wissen untereinander von unserer Loyalität dem Herrscher gegenüber und von der absoluten Verbindlichkeit unseres Kodex. Aber das gemeine Volk hat von Natur aus eine misstrauische Haltung höheren Kreisen gegenüber - und zu denen müssen wir uns wohl oder übel rechnen. Die Leute werden bald nach Vergeltung schreien.«
Munuel nickte. Er dachte an Victor, der trotz seiner offensichtlichen Unschuld beinahe auf dem Richtblock des Henkers gelandet wäre. »Ja, Bruder Tharlas, da habt Ihr gewiss Recht. Obwohl wir Magier seit Urzeiten nichts anderes tun, als den Menschen zu dienen. Es ist unfassbar, dass man nun glaubt, wir könnten wirklich in der Lage sein, die gesamte Herrscherfamilie umzubringen. Und zu welchem Zweck ...?«
»... nicht die gesamte!«, warf Hennor kopfschüttelnd ein.
Munuel und Tharlas blickten ihn erstaunt an.
»Ihr wisst es nicht?«, fragte Hennor überrascht. »Nun, es hat eine Person gegeben, die überlebte, denn sie war zum Zeitpunkt des Überfalls nicht im Palast....«
»Lass mich raten!«, fuhr Munuel dazwischen und hob den Zeigefinger. »Es ist Limlora, nicht wahr? Die einzige Tochter des Shabibs!«
Hennor nickte anerkennend. »Ja, in der Tat. Du hast ein gutes Gespür, Bruder Munuel. Darf ich fragen, wie du ...«
Munuel winkte ab. »Kein Gespür!«, sagte er. »Harte Tatsachen. Limlora steckt hinter alledem. Sie ist eine Verbündete der ...«
Er unterbrach sich und sah beide Männer unschlüssig an. Dann sagte er: »Also gut. Ich werde Euch jetzt alles und wirklich alles erzählen. Und ich sage Euch gleich, dass es wahrlich brennt und dass ich unterwegs in den Mogellwald bin, um dort etwas Wichtiges zu suchen.« Er maß erst
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