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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Tharlas, dann Hennor mit Blicken. »Ich muss Euch gleich jetzt mit allem Nachdruck um Eure Hilfe bitten, meine Brüder!«
    Die beiden schnauften, teils aus zurückgehaltener Neugier, teils aus Anspannung, denn Munuels Besuch schien sich zu einem bedeutungsvollen Ereignis auszuwachsen.
    »Was gibt es denn im Mogellwald so Wichtiges?«, fragte Tharlas ein wenig ungeduldig. »Es ist eine unwirtliche, ja, gefährliche und menschenverlassene Gegend, um die sich seit alters seltsame Legenden ranken. Niemand geht freiwillig in diesen Wald hinein!«
    »Ich suche dort... nach Unifar!«, verkündete Munuel.
    »Nach Unifar?«, riefen beide Magier im Chor.
    Munuel erzählte beiden seine Geschichte. Es dauerte viel länger, als ihm lieb war, und er hatte das Gefühl, dass ihm die Zeit mit Riesenschritten davonlief. Aber es war nun mal ein notwendiges Übel, denn er konnte nicht auf die Hilfe seiner phygrischen Brüder hoffen, wenn er ihnen nicht das ganze Ausmaß der Bedrohung deutlich machte.
    Tharlas hatte ihm das unter verbrüderten Magiern übliche >Du< angeboten, und Munuel hatte es dankbar angenommen. Er begann seine Geschichte damit, dass er ihnen die Vorfälle vor dreißig Jahren in Hegmafor ins Gedächtnis rief, und Tharlas konnte sich bestens daran erinnern, denn er hatte an der großen Schlacht selber teilgenommen, ohne allerdings Munuel dabei getroffen zu haben. Dann berichtete Munuel davon, wie er an den Yhalmudt gekommen war und dass er danach viele Jahre lang immer wieder gegen die stygischen Kräfte gekämpft hatte. Tharlas gab sich etwas ungläubig, bis Munuel schließlich den Yhalmudt vorzeigte und es Tharlas gestattete, ihn in die Hand zu nehmen, um seine Kräfte zu erspüren. Das erschrockene, ehrfurchtsvolle Gesicht, das der Gildenmeister daraufhin zeigte, war Munuel eine Genugtuung. Dass Hennor den Yhalmudt bereits kannte, ließ er mit einem Seitenblick zu seinem alten Kameraden unerwähnt. Nach Tharlas' Experiment war seine Glaubwürdigkeit um etliche Grade gestiegen.
    Er berichtete weiter und erzählte von Leandra, dem Totenzug und dem Kampf gegen den Dämon; von dem Moment, da Leandra zur Trägerin der Jambala geworden war, und der Befreiung Victors. Als er das magische Schwert erwähnte, hatte er das Gefühl, dass er seinen beiden Brüdern noch stundenlang hätte berichten können, so überraschend schienen seine Neuigkeiten zu wirken. In dieser abgelegenen Provinz, in der so gut wie nie etwas Aufsehen erregendes geschah, mussten seine Worte ungeheuerlich wirken. Tharlas und Hennor klebten förmlich an seinen Lippen, und es stand in ihren Gesichtern geschrieben, dass sie begierig waren, Leandra mit ihrem unglaublichen Schwert kennen zu lernen.
    Er erzählte von Chast, der seinen Verdacht über das Wiederauftauchen der Bruderschaft von Yoor letztlich erhärtet hatte, und von dem furchtbaren Kampf, der zwischen ihm und dem Dunklen Mönch stattgefunden hatte.
    Danach kam die Flucht aus der Festung von Tulanbaar, Leandras gefährliche Begegnung mit den Häschern des Kommandanten und die heldenhafte Befreiung durch Victor. Er berichtete von den Vorfällen an der Schmiede und dem Sieg über den Sucher - was den beiden ein entsetztes Aufstöhnen abrang. Immer wieder machte er ihnen klar, dass sich während der letzten Wochen die Ereignisse immer weiter zugespitzt hatten und dass der vorläufige Höhepunkt in der Ermordung der Shabibfamilie lag.
    »Und...«, fragte Tharlas schließlich, »...warum suchst du nun nach Unifar?«
    »Es geht um den dritten Teil der Stygischen Artefakte«, antwortete Munuel. »Die Canimbra. Der Legende nach muss sie in Bor Akramoria sein. Und das muss in unmittelbarer Nähe zu Unifar liegen. Nur wenn wir sie finden, haben wir eine Möglichkeit gegen die Bruderschaft von Yoor zu bestehen!«
    Beide Brüder schwiegen für lange Zeit; es fiel ihnen sichtlich schwer, all diese Informationen zu verdauen. Ihr Dasein hier im abgelegenen Tharul war immer friedlich und beschaulich gewesen.
    Nach einiger Zeit stillen Nachdenkens ergriff Tharlas das Wort.
    »Es ist wahr, hier in der Gegend hat der eine oder andere Magier tatsächlich die Vermutung geäußert, dass Unifar im Mogellwald gelegen haben könnte.« Er blickte auf. »Aber niemals hat jemand eine ernsthafte Expedition dorthin gewagt - dazu steht der Mogellwald in viel zu dunklem Ruf. Er ist auch viel zu groß, als dass man ihn selbst mit fünfhundert Leuten auch nur einigermaßen sinnvoll erforschen könnte!«
    »Man darf natürlich den

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