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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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weißen Energien auf das Haus, doch nicht zu stark, und achtet darauf, dass ihr euch nicht gegenübersteht. Sie sollen ihn in seinem Versteck von drei Seiten treffen und ihn erschöpfen.
    Meakeiok bestätigte und Munuel spürte, wie eine Botschaft durchs Trivocum flog - leise wie ein dahinhuschender Schatten. Die Drachen hatten eine sehr wirkungsvolle und unauffällige Methode entwickelt, auf der magischen Ebene miteinander zu kommunizieren.
    Munuel wartete eine Minute, dann sah er einen der Drachen heranfliegen; der andere mochte bereits da sein - das Steinhaus versperrte ihm den Blickwinkel. Und schon begann der Energiestrom aufzuleben, und Munuel sah, dass die Drachen verstanden hatten: Er kam leise daher, wie der erste Windhauch vor einem nahenden Gewitter, und es bestand die Möglichkeit, dass der Dämon eine Zeit lang gar nicht bemerkte, was da geschah.
    Nun ging es um einen günstigen Angriffspunkt. Aber das war schwierig. Wie sollte er in dieses kleine Haus gelangen, das zweifellos nur einen einzigen Raum besaß, ohne dass ihn der Dämon sogleich bemerkte?
    Doch dann sah Munuel seine Chance. Sie ließ ihn zurückschrecken, denn sie war allzu verwegen - und sie konnte sich als Falle für ihn selbst herausstellen.
    Das kleine Steinhaus war zweifellos ein Brunnenhaus, und ganz in Munuels Nähe gab es einen alten Brunnen.
    Also musste eine unterirdische Verbindung zwischen beiden existieren. Munuel versuchte, den Schrecken über seine eigene Idee herunterzuschlucken, und schlich zu dem hüfthoch ummauerten Schacht, der in die Erde führte. Als er hineinsah, traf ihn eine zweite erschreckende Erkenntnis - der Brunnen führte noch Wasser. Seit zweitausend Jahren offenbar. Erstaunlich genug, aber so war es nun einmal.
    Dann wurde Munuel klar, dass ihm das helfen konnte - wenngleich es das Wagnis auch vergrößern mochte.
    Wasser war, von der magischen Ebene her gesehen, ein anderes Medium, und er konnte sich darin verstecken. Er war für den Dämon darin verborgen, denn er war über seine eigenen magischen Fähigkeiten hinaus ein Lebewesen dieser Welt, und er konnte sich mit seinen ureigensten Fähigkeiten als Lebewesen unter Wasser orientieren. Er würde also ganz nah an ihn herankommen können, wahrscheinlich ohne dass er bemerkt wurde.
    Dafür aber musste der erste Angriff sitzen. Ein Rückzug durch das Wasser war mit Sicherheit vergebliche Mühe. Er wäre darin viel zu langsam, und der Dämon konnte es innerhalb einer Sekunde verdampfen - was Munuel wahrscheinlich allein schon das Leben kosten würde. Aber dennoch - das Wasser ermöglichte ihm zudem einen Überraschungseffekt, der ihm eine gewisse Aussicht auf Erfolg bot.
    Er sah sich um und entdeckte keinen Weg, der aussichtsreicher gewesen wäre. Ungefährlicher ja, aber bei weitem nicht so Erfolg versprechend. Er untersuchte das Trivocum und sah, dass die Drachen den Dämon beschäftigt hielten. Der Strom rein weißer Energien war angewachsen, und das Brunnenhaus lag in ihrem Kreuzungspunkt wie ein Zelt in der Wüste, an dem sich die Ströme dreier heißer Winde trafen. Munuel sah, dass die violetten Farben im Trivocum längst nicht mehr so stark leuchteten - zudem musste der Dämon bereits ernstlich verletzt sein. Nun hieß es, Geduld zu wahren.
    Er beobachtete das Trivocum weiter, und nach etlichen Minuten sah er, dass es Zeit wurde zu handeln, bevor der Dämon aus seinem Versteck ausbrach, in dem es ihm buchstäblich >zu heiß< wurde.
    Munuel kletterte über den Brunnenrand und stieg, die verwitterten Mauersteine als Stufen nutzend, in den Brunnenschacht hinab. Die Wasserfläche lag schwarz und still unter ihm und war ihm unheimlich. Doch er gestatte sich kein Zaudern und kletterte weiter hinab, bis seine Füße das Wasser berührten. Dann ließ er sich ins Wasser gleiten.
    Es war kalt, aber ihm würde schon warm werden - da hatte er keine Bedenken. Er konzentrierte sich kurz, wirkte eine Himmelsmagie und pumpte seine Lungen mit einem Luftvorrat auf, der weit über dem lag, was sie normalerweise zu fassen vermochten. Dieses Aurikel musste er zwar kontrollieren, solange er unter Wasser war, aber das würde ihm schon gelingen.
    Dann tauchte er unter.
    Kaum hatte er die Wasseroberfläche durchbrochen, wurde es auch schon ein wenig heller. Nun galt es den Gang zu finden, der weiter unten zweifellos existieren musste. Er ließ sich tiefer sinken, und nach acht oder neun Ellen hatte er ihn. Die Ohren schmerzten wegen des Wasserdrucks, aber er gestattete sich

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