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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Metall an, blies sich auf und raste auf Leandra zu.
    Sie schrie auf, und eine Dornenranke schlug nach ihr. Die Jambala peitschte herum, traf die Ranke aber nicht, und innerhalb einer Sekunde war Leandra von ihr eingehüllt. Brennende Dornen bohrten sich in ihr Fleisch, beißender Qualm stieg auf - allein das Kettenhemd verhinderte, dass die Ranke sie in zwei Teile riss.
    Jacko sprang herbei.
    Sein riesiges Schwert, mit dem er ein Mullooh hätte töten können, fuhr auf die Ranke herab, die immer dicker anschwoll, aber das Schwert prallte ab, als hätte er auf einen Granitblock geschlagen. Leandra erkannte, dass sie verloren hatte. Eine Sekunde der Unachtsamkeit, und nun war es aus mit ihr. Ein letzter Gedanke 730.
    blitzte in ihr auf. Mit dem winzigen Bewegungsspielraum, den sie noch hatte, stieß sie die Jambala davon, in Jackos Richtung, und wollte ihm noch etwas zurufen. Da hatte sie die Ranke aber schon so fest umschlungen, dass ihr die Luft wegblieb; sie konnte nur noch hilflos keuchen, die Dornen schnitten ihr ins Fleisch, und sie fühlte warmes Blut an ihren Schenkeln herabrinnen.
    »Jacko!«, schrie Victor. »Die Jambala! Berühr sie mit deinem Schwert!«
    Als Leandra Victors Worte hörte, durchflutete sie ein letzter Hoffnungsschimmer.
    Jacko starrte verwirrt zur Jambala herab, die vor seine Füße geschliddert war. Er wusste, dass er sie nicht aufheben konnte - eine Berührung mit dem magischen Schwert würde er nicht überleben. Aber irgendetwas musste Victor mit seinem Ruf gemeint haben. Er blickte unschlüssig zu dem jungen Mann hinüber, der zwei Dutzend Schritte entfernt von ihm stand und in dessen Gesicht reine Panik geschrieben stand.
    Jacko hatte längst mitbekommen, was zwischen den beiden geschehen war, er hatte sie sogar vor drei Nächten kurz beobachtet, als sie miteinander verschwunden waren. Er war kein Mann, der jemals fest schlief oder der der Wachsamkeit eines anderen vollständig vertraute. In den Sekundenbruchteilen, in denen diese Gedanken durch seinen Kopf schössen, war er noch immer zu keinem sinnvollen Schluss gekommen, was er denn nun tun sollte - oder was geschehen würde, wenn er genau das tat, was Victor ihm zugeschrien hatte. Ein Blick auf Leandra sagte ihm, dass Victor nicht mehr viel von ihrem schönen Körper haben würde, wenn er jetzt nicht blitzschnell handelte.
    Er entschloss sich, genau nach Victors Worten zu verfahren, und streckte seinen mächtigen Zweihänder nach der Jambala aus - bis Metall Metall berührte.
    Ein gewaltiger, energetischer Blitz zuckte durch sein Schwert in seine Hände, und für die Zeit eines Wimpernschlages erschrak er so sehr, dass er es loslassen wollte. Dann aber spürte er plötzlich, was das bedeutete - er hob sein Schwert und sah, dass es in wütende Flammen geraten war, dass das Metall brannte und weiß glühende Funken verschleuderte.
    Mit einem Aufschrei warf er sich nach vorn. Eine Sekunde später war er bei der mörderischen Ranke, die jetzt schon zu Armesdicke angeschwollen war, und durchtrennte sie mit einem einzigen Streich. Ein singendes Geräusch knallte wie ein Peitschenhieb über den Platz und die Ranke um Leandra herum zerbarst. Das Mädchen fiel aufstöhnend zu Boden.
    Aber dann war Jacko schon mitten im Kampf. Der Dämon war herangeschnellt und schoss ein Dutzend weiterer Ranken auf ihn ab. Victor schrie im Hintergrund auf. Mit der Gewandtheit eines erfahrenen Kämpfers fuhr Jacko herum und schwang sein Schwert in einem engen Bogen und danach gleich noch mal. Die Ranken fielen abgetrennt zu Boden, zerbarsten, wie die erste, mit hässlichen Geräuschen. Eine hatte indes seinen rechten Unterschenkel erwischt und schnitt brennend heiß in sein Fleisch. Aber eine Sekunde später hatte er auch sie erwischt.
    Für Momente stand er keuchend da, fragte sich, ob es allein sein Geschick gewesen war, das ihn soeben hatte widerstehen lassen - oder ob die Kraft der Jambala mitgeholfen hatte. Er hob sein Schwert und sah es noch immer in heißen Flammen brennen und knisternde Funken versprühen.
    Einen Dämon töten?, fragte er sich wütend in Gedanken. Warum nicht? So was fehlt mir noch in meiner Sammlung.
    Mit wilder Entschlossenheit stürzte er vor. Hinter ihm setzte der Trommelschlag wieder ein. Er wusste nicht, ob er etwas nützen würde, aber ihm kam in den Sinn, jetzt ein hübsches Tänzchen dazu aufzuführen. Gleich darauf war er nah an das widerliche, metallische Stachelmonstrum herangekommen und mähte seine verderbten Auswüchse

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