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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nieder wie ein Barbier einen stacheligen Bart. Streich um Streich ließ er auf die Bestie niederfahren - sein Schwert glühte auf und er vermeinte fast, seine Lust durch den Griff zu verspüren. Es schnitt tiefe Wunden in den Leib des Dämons, und er glaubte fühlen zu können, wie er mit jedem Streich eine wichtige Lebensader des Monstrums durchtrennte.
    Wie ein Derwisch umkreiste er es im Rhythmus der wuchtigen Trommelschläge; längst gab es keine Gegenwehr mehr und ein unirdisches Brüllen begleitete den Tanz seiner tödlichen Schläge. Nein, es gab kein Herz in dieser Kreatur, sie war nur ein Bündel der Schlechtigkeit und des Bösen, und der Weg zum Sieg lag darin, ihre Struktur zu zerstören. Das war es, was die Jambala zu tun vermochte, schließlich hatte Jacko einige der Betrachtungen Munuels und der Magier mitanhören können.
    Dann ging es langsam zu Ende; das grausige Wesen sackte in sich zusammen, seine metallenen Finger zuckten harmlos hierhin und dorthin - keiner davon vermochte jedoch Jacko in seiner Wut aufzuhalten.
    Es wurde noch ein hartes Stück Arbeit, das furchtbare Wesen vollständig zu zerstören, denn die bösen Energien in seinem Inneren wollten nicht versiegen. Jacko sah sich genötigt, selbst auf den formlosen Klumpen metallischen Schleims noch minutenlang einzudreschen, denn die Energie in seinem Schwert wollte nicht verlöschen und ließ auch nicht zu, dass er nachließ. Zuletzt sackte er erschöpft zu Boden, das Schwert fiel klirrend aus seiner Hand, und er wusste, dass er es geschafft hatte.
    Er gestattete sich eine Minute der Rast und des Luftholens, bevor er sich ächzend erhob und zu Leandra taumelte. Victor war bei ihr und verband ihre Wunden notdürftig mit Fetzen ihres zerrissenen Hemdes. Darunter blinkte das Kettenhemd hervor. Jacko wurde bewusst, dass es ihr wohl das Leben gerettet hatte. Dann war auch er bei ihr und ließ sich auf den Boden sinken.
    »Wie geht es ihr?«, ächzte er und wischte die Schweißperlen von seiner Stirn.
    Victors Augen waren voller Tränen. »Es ... es wird schon wieder!«, sagte er, richtete Leandras Oberkörper auf und nahm sie fest in die Arme. Sie hatte eine Menge Wunden, die noch leicht bluteten; ihre Augenlider flatterten, und sie befand sich irgendwo zwischen Ohnmacht und mühevollem Erwachen.
    Aber sie würde es schaffen. Ihre Verletzungen waren nicht lebensgefährlich, wenn wahrscheinlich auch sehr schmerzhaft und schwächend. Ein wirklich tapferes Mädchen. Dafür, dass sie kaum Kampferfahrung haben konnte, war sie verdammt gut gewesen.
    Munuel hätte beinahe alle Luft in einer riesigen Blase aus den Lungen gestoßen, als er die Fratze erblickte. Im letzten, rettenden Augenblick erkannte er, dass er den sich auflösenden Kadaver eines Bleichen vor sich hatte.
    Angeekelt stieß er ihn davon und schwamm mit erschöpften Stößen nach oben. Er hatte nur Zeit für einen winzigen Blick durch die Wasseroberfläche. Mit sehr viel mehr verzweifelter Hoffnung als Gewissheit wandte er sich zur rechten Mauer hin, schob dort den Kopf, so langsam er nur konnte, aus dem Wasser in die rettende Luft hinaus, und zwang sich verzweifelt, langsam und geräuschlos einzuatmen, obwohl seine Lungen nach einem gewaltigen Atemzug schrien. Er hatte Glück.
    Er war außerhalb der Sichtlinie des Dämons aufgetaucht, in einem sechs oder sieben Ellen tiefen quadratischen Schacht, aus dem eine kleine, schmale Steintreppe nach oben ins Brunnenhaus führte. Durch die Wasseroberfläche hatte er einige helle Reflexionen erblicken können, und obwohl er nicht wusste, was sie zu bedeuten hatten, war er davon ausgegangen, dass dort die Bestie hockte.
    Es war nicht sehr hell in dem Brunnenhaus, nur durch einen ummauerten Türdurchgang fiel Licht herein.
    Munuel zwang sich, langsam weiter zu atmen. Ihm wurde schwindlig, und es kostete ihn fast das Bewusstsein, nicht heftig zu schnaufen. Dann schließlich hatte er es geschafft - nach zwei, drei Minuten atmete er wieder einigermaßen ruhig. Immerhin hatte er das Trivocum beobachten können und verfolgt, wie die weißen Energien der Drachen das Brunnenhaus und damit die Kraft des Dämons ständig ausdörrten. Es wurde jetzt höchste Zeit zum Angriff, denn der Dämon würde nicht mehr lange stillhalten.
    Munuel versuchte sich zu orientieren.
    Sieben Ellen über ihm lag die Ebene, auf der sich der Dämon befinden musste. Die Treppe lag ungünstig, er würde sie zwar benutzen können, sie bot jedoch keinerlei Deckung. Dann plötzlich sah

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