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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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sichtbar. Dann begriff Munuel. Der Drache pumpte den Dämon regelrecht mit seiner rein weißen Energie auf und verschaffte ihm damit die Zeit, den Yhalmudt vollständig aufzuladen.
    Dann war es soweit.
    Der Yhalmudt war so heiß geworden, dass Munuel ihn nur noch an dem Lederband halten konnte. Er sprang auf.
    Zwanzig Schritte vor dem wild wabernden Knäuel des Dämons und Meakeioks blieb er stehen. Was sollte er nun tun? Entlud er den Yhalmudt, dann würde er Meakeiok vielleicht mit umbringen!
    Verzweifelt überlegte er. Die rein weiße Energie würde Meakeiok nichts antun, aber die physischen Kräfte, die dabei entstanden, mochten den Drachen furchtbar verletzen oder ihn töten. Es war ein Dilemma, aber er hatte keine Wahl. Er musste hoffen, dass Meakeiok das überstand. Er hob den Yhalmudt und gab ihm den Befehl, seine Kraft zu entfesseln.
    Es war ein Gefühl wie damals in Hegmafor. Munuel versank für eine halbe Minute in eine Sphäre milchiger Helle, in der kein Geräusch, kein Geruch, ja nicht einmal das Gefühl, irgendwo auf einem festen Boden zu stehen, an ihn herankam. Der Yhalmudt sandte seine Kräfte aus und schützte seinen Träger gleichzeitig gegen die Gewalt, die die Welt um ihn herum buchstäblich in Fetzen riss.
    Langsam driftete er wieder zurück ins Diesseits und stand auf einem Trümmerfeld, das einmal der Platz mit dem Brunnenhaus gewesen war. Der Steinboden war aufgerissen, kein Grashalm lebte mehr und eine dunkle Wolke aus verdampftem Gestein und allen möglichen Dingen, die Munuel nicht beschreiben konnte, hing in der Luft.
    Der Dämon war fort.
    Vor ihm lag Meakeiok auf dem Boden, der sich in Schotter und Sand verwandelt hatte, und Munuel sah, dass sein Drachenfreund nur noch wenige Atemzüge zu leben hatte. Er eilte mit Tränen in den Augen zu ihm.
    Ist der Dämon fort?, hörte er Meakeioks schwache 1 Stimme.
    »Ja«, sagte Munuel. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    Es war so etwas wie schwache Belustigung in Meakeioks Stimme zu vernehmen. Der Tag, an dem ein Drache wieder für einen Menschen sein Leben gibt, ist noch fern, sagte er. Trotzdem bin ich froh, dass du überlebt hast.
    Ich tat es, um die bösen Mächte vernichten zu helfen. Ich hoffe, auch du wirst nicht zögern ... wenn es an dir ist.
    Meakeioks Stimme war schwächer geworden. Munuel hatte einmal geglaubt, vor Jahren, dass einem mit dem Alter die Fähigkeit verloren ging zu weinen. Er war beinahe froh darüber, dass es die Unwahrheit war. Tränen liefen seine Wangen herab.
    »Leb wohl, Meakeiok«, sagte er. »Wir alle werden dich nie vergessen.«
    Der große Felsdrache sagte nichts mehr und starb. Es war, wie Munuel geahnt hatte, die weiße Energie hatte ihm nichts angetan. Gutartige Wesen konnten von solchen Kräften nicht berührt werden. Es war das Böse, das ihn verletzt und getötet hatte, und die Aufgabe, diese bösen Kräfte aus der Welt zu jagen und damit Meakeiok zu rächen, stand ihm noch bevor.

41 ♦ Die Pforten der Hölle
    S ie hatten unwahrscheinliches Glück gehabt. Angesichts dieser mächtigen Gegner waren sie mehr als nur mit einem blauen Auge davongekommen. Die überwältigende Nachricht aber bestand darin, dass die beiden Schnitter offenbar die einzigen Dämonen gewesen waren, die es hier - zumindest an der Oberfläche von Unifar - gegeben hatte. Nachdem sie vernichtet waren, war der Strom der Dunkelwesen vollständig versiegt. Tharlas, Hennor und die Drachen hatten die Dunklen Horden aufgerieben, und nachdem die Dämonen besiegt waren, zerfielen auch ihre finsteren Schergen wieder zu dem höllischen Staub, aus dem sie entstanden waren.
    Es war ein furchtbarer Kampf gewesen, aber sie hatten ihn überstanden. Allein die Nachricht, dass Meakeiok und zwei Drachen getötet worden waren, versetzte sie alle in dumpfe Trauer. Die Drachen und besonders ihr Sippenältester hatten sich in dieser kurzen Zeit als die eigentlichen Helden erwiesen, ohne die sie niemals eine Chance gehabt hätten. Im Gesicht eines jeden von ihnen stand die Entschlossenheit, den Tod der Drachen nicht ungesühnt zu lassen.
    Aber das Schicksal hatte ihnen kaum eine Verschnaufpause eingeräumt. Sie waren bereits wieder unterwegs, suchten in den Ruinen des Palastes nach Zugängen in die Tiefe und hatten schon ein halbes Dutzend entdeckt.
    Keiner konnte sagen, welchen sie hätten nehmen sollen.
    »Hier!«, rief Victor und winkte mit der Fackel. »Schon wieder so ein Loch!«
    Leandra kam herbei und drängte sich - nach ihrem furchtbaren Kampf

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