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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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neben dem Durchgang in Deckung. Vorsichtig peilte sie um die Ecke.
    Als sie plötzlich ein leises Schluchzen hörte, glaubte sie zuerst, ihre Sinne täuschten sie. Dann erklang es wieder.
    Sie sprang um die Ecke. »Alina!«, rief sie.
    Chast stand am anderen Ende des Raumes, sein linkes Bein war vom Oberschenkel abwärts blutrot. Er hielt Alina am Arm fest, die aus ihrer geistigen Abwesenheit offenbar wieder zu sich gekommen war.
    Leandra machte einen Schritt auf sie zu, aber Chast hob seine Waffe. »Bleib, wo du bist, kleine Dämonentöterin!
    Bis du mit deinem Schwert bei mir bist, hab ich dich schon dreimal getötet!«
    »Lass sie gehen!«, schrie Leandra verzweifelt. »Was willst du von ihr?«
    »Wo ist dein Meister? Los, her mit ihm!«
    Munuel schleppte sich aus dem Hintergrund herbei, und Chast kicherte meckernd.
    »Was gibt es da zu lachen?«, knirschte Munuel und baute sich fünfzehn Schritte von Chast entfernt auf.
    »Haha! Sie gehört mir! Mir, verstehst du, alter Greis? Du kannst mir nichts antun. Du würdest Sie töten! Haha.«
    Ein roter Blitz schoss in Munuels Richtung, aber er erreichte ihn nicht, zerfloss vier oder fünf Schritte von Munuel entfernt in ein Gespinst hellroter Fäden. Der alte Meister aus Angadoor hatte sich bereits geschützt.
    »Lass sie gehen und du kriegst mich!«, sagte Munuel.
    Leandra erschrak. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun könnte, aber die Jambala war eine Waffe für den Nahkampf. Mit ihr konnte sie Munuel nicht helfen.
    »Kein schlechter Tausch!«, rief Chast mit irrer Stimme. »Wahrhaftig nicht! Aber ich werde euch beide kriegen!
    Und deine kleine Adeptin noch dazu!«
    Munuel winkte nach hinten. »Leandra!«, bellte er. »Geh!«
    »Nein, Munuel, er wird dich ...«
    Wieder raste ein roter, tosender Blitz auf Munuel zu, und abermals verpuffte er vor ihm in der Luft. Aber das Gespinst der hellroten Fäden schoss wie die Arme einer Qualle in alle Richtungen. Einige trafen Leandra, und sie schrie auf.
    Alina, die Chast noch immer festhielt, weinte.
    Munuel verstärkte seine Schutzwand und marschierte auf Chast zu. Er hatte den Yhalmudt erhoben. »Lass sie los, Chast! Sie gehört nicht dir! Sie gehört Akrania! Sie ist eine Shaba! Lass sie los!«
    Eine ganze Serie von roten Blitzen zuckte auf Munuel zu.
    Sie zerfielen teils, wurden teils abgelenkt und zerfasert, und Leandra, die sich immer noch nicht zurückgezogen hatte, bekam wiederum einiges ab. Sie schrie auf und taumelte zurück. Die zerspellte Energie war nicht vollkommen wirkungslos, auch wenn sie von Munuels Schutzschild abgefangen worden war.
    »Munuel! Was hast du vor?«, schrie sie.
    »Bist du immer noch da?«, rief er. »Geh endlich, Leandra! Geh!«
    »Aber ich kann doch nicht...«
    »Geh! Ich hole das Mädchen da raus!«, rief Munuel. Er rückte immer weiter vor, war jetzt nur noch zehn Schritte von Chast entfernt. Er griff nicht an, verteidigte sich nur mit irgendeiner Magie. Leandra hörte noch immer die Trommeln - und trotzdem funktionierte Chasts Magie. Was hatte er da nur für ein silbernes Ding?
    Chast begann einen neuen Angriff. Murmel geriet immer stärker unter Feuer und die Hitze im Raum stieg dramatisch an. Leandra hörte Alina schreien und wimmern. Sie hätte irgendetwas tun wollen, aber sie musste unter der furchtbaren Hitze zurückweichen. Sie sah nur noch wabernde Luft, rote Blitze und schemenhaft die drei Gestalten.
    »Bleib mir von Leib, du ...«, hörte sie plötzlich Chast brüllen.
    Dann geschah das Unfassbare.
    Es war, als würde sich die Luft in dem Raum für einen Moment zusammenfalten, um im nächsten Augenblick in einer grellgelben und roten Feuerwolke zu explodieren. Die Gewalt hob sie von den Füßen und schleuderte sie über dreißig Schritte weit. Sie krachte hilflos gegen eine steinerne Wand. Knochen brachen in ihrem Leib, und sie rutschte hilflos an der Wand herab.
    Dann brach die gesamte Decke des Raumes vollständig ein - aber sie war zum Glück nicht mehr darin. Eine Sekunde später prasselte ihr ein Inferno von Gesteinsbrocken und Staub entgegen. Dann sah sie, dass auch die Decke über ihr nachgab, und irgendetwas traf sie am Kopf. Die Welt um sie herum versank in gnädigem Vergessen.
    Als Leandra wieder zu sich kam, wusste sie sofort, dass es nicht so sein würde wie das Erwachen in Bor Akramoria, nachdem sie dem Geist des Ulfa begegnet war. Sie spürte schwache Helligkeit durch ihre Augenlider dringen. Ihre Wangen und ihr Kopf brannten - den Rest ihres Körpers spürte sie

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