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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Marina. »Seit Tagen sitzen wir hier und sind eingesperrt. Wir dachten, wir könnten...«
    Guldors verzerrter Gesichtsausdruck entspannte sich, und ein kleines Lächeln ging in seinen brutalen Zügen auf.
    »Ha!«, rief er. »Mit den Gästen herumschäkern? Mach mir doch nichts vor! Solche Mädchen seid ihr nicht!«
    »Warum nicht?«, sagte Marina, und sie schaffte es sogar, eine leichte Verärgerung auf ihrem Gesicht zu zeigen.
    »Wir haben darüber geredet... ob wir dann vielleicht ... nun, ein wenig besser behandelt würden.«
    Guldors Gesicht verwandelte sich wieder in eine Fratze des Misstrauens. »Verarsch mich nicht, Mädchen!«
    »Ich meine ... wir wollten natürlich nicht mit den Gästen aufs Zimmer gehen, aber ...«
    Leandra stieß unhörbar einen Luftschwall aus. Zum Glück hatte Marina diese Kurve gekriegt. Guldor weismachen zu wollen, sie wollten jetzt plötzlich Huren werden, hätte garantiert nicht geklappt.
    Aber Marina war noch nicht fertig. Sie sah sich kurz um und deutete auf Roya. »Es geht ihr furchtbar schlecht...
    wir dachten, vielleicht würdest du sie ... dann gehen lassen.«
    Guldor sah neugierig zu Roya. Das Mädchen reagierte unverhofft geschickt - sie tat nämlich gar nichts. Sie saß nur da, allein in ihren Augen spiegelte sich ein Hauch von Leid. Guldor war nicht dumm. Hätte Roya übergangslos die Todkranke gespielt, hätte er es gemerkt.
    »Was ist mit dir?«, fragte er unwirsch.
    Roya schluckte. »Ich ...«
    »Was denn, verdammt?«
    Sie blickte verschämt zu Boden. »Ich bin ... schwanger.«
    Leandra schluckte einen Kloß herunter und wäre wenige Sekunden später beinahe vor Lachen herausgeplatzt.
    Ein rascher Seitenblick sagte ihr, dass sich auch die anderen nur mit Mühe beherrschten. Zum Glück merkten die beiden Männer nichts, denn sie starrten Roya mit vor Entsetzen geweiteten Augen an.
    »Waaas?«, brüllte Guldor. »Das ... ist doch nicht... wahr!«
    Roya sagte nichts, blickte nur weiter zu Boden.
    Guldor stieß Marina unwirsch von sich. Er winkte heftig in Richtung Roya ab, drehte sich dann auf dem Absatz um und stampfte wütend zur Tür. »Verfluchte Weiber!«, rief er und warf die Arme in die Höhe. Er war schon beinahe zur Tür hinaus, da drehte er sich noch einmal um. »Also gut, ihr könnt runter - aber nicht mehr als zwei auf einmal, verstanden! Und wehe, ihr baut Mist!«
    Die Tür klappte zu, dann öffnete sie sich noch einmal. »Und macht hier sauber, kapiert? Den Scheiß mit dem Sand könnt ihr Euch sparen. Die Typen da unten stinken sowieso alle aus dem Maul!« Dann knallte die Tür zu, und die beiden waren weg.
    Für einige Momente herrschte Totenstille im Raum.
    Azrani sprang auf, eilte zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Sie spähte hinaus, kam zurück und flüsterte: »Sie sind weg!«
    Im nächsten Moment platzte eine Flut mühsam beherrschten Lachens aus ihnen hervor. Sie kicherten hilflos und wischten sich die Tränen aus den Augen. Man gratulierte Roya zu ihrer Schlagfertigkeit und schlug besonders Marina anerkennend auf die Schulter. Sie hatte die Situation meisterlich gerettet und sogar noch einen entscheidenden Vorteil für sie herausgeschlagen. Sie durften nun hinunter!
    Leandra atmete auf.
    Nun gestattete sie sich zum ersten Mal, ein wenig Hoffnung zu schöpfen. Alle Mädchen machten jetzt mit, und gemeinsam mochten sie vielleicht tatsächlich eine Chance haben. Sie blickte zu Marina, die sich wieder in eine Ecke zurückgezogen hatte und unsicher zu ihr herübersah.
    Es war vielleicht keine wundersame Verwandlung, die sie vollführt hatte, aber sie hatte offenbar nun doch beschlossen, so gut sie irgend konnte mitzuhelfen. Ein Blick zu Hellami sagte Leandra, dass auch sie versöhnt war.
    Bald nach Guldors Auftritt - es war früher Abend, und unten in der Kneipe ging das Geschäft schon los -zog sich Marina eines der Hemdchen an und ging als Erste hinunter. Azrani begleitete sie.
    Leandra und Hellami kratzten den Sand zusammen und füllten ihn in die Flasche. Dann kamen Jasmin und Roya herbei. »Wir wollen später beide hinaus zu dem Wachmann gehen«, sagte Jasmin.
    Leandra hob die Schultern. »Wie ihr meint. Wir haben jedoch nur diese beiden Hemdchen, und die brauchen wir unten. Es wäre irgendwie komisch, wenn ihr beiden splitternackt da hinausgehen würdet. Der Wächter würde sicher misstrauisch werden.«
    Jasmin nickte. »Ja, stimmt. Aber ich fürchte, ich kann ihn nicht ablenken und ihm im nächsten Moment die Flasche über den Kopf hauen. Er

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