Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
fragte Munuel.
    »Ja, das bin ich, Bruder. Ich habe vor Jahren eine Zeit in Hegmafor verbracht und bestimmte Techniken studiert, um die Bedeutung alter Schriften zu erkennen. Dabei spürte ich manchmal eine ungeheuer starke Aura, die eines wahren Meisters der Bücher. In Hegmafor gibt es eine der größten Bibliotheken überhaupt, und dort gibt es einen Magier, der in dieser Hinsicht Gewaltiges leisten kann. Von ihm ging eine Aura aus, die ich über Meilen hinweg spüren könnte. Ich schwöre, dieser Mann ist hier, er war es, der eben den Palast verlassen hat!«
    »Wer war es?«, fragte Caori. »Heibor, der Bibliothekar von Hegmafor?«
    Zerbus schüttelte den Kopf. »Ich weiß, der Schluss liegt nahe. Aber ich kann nicht sicher sagen, ob die Aura, die ich damals verspürte, diejenige des Bibliothekars war. Ich spürte sie nicht in meiner unmittelbaren Umgebung, sondern nur aus den Tiefen der Bibliothek, zu der ich damals leider nur sehr eingeschränkten Zugang hatte.«
    »Und du meinst, dieser Mann hat vor kurzem den Palast verlassen?«
    »Ja, sehr unauffällig. Er saß unter einer Kutte auf einem Karren, und mehrere Leute befanden sich bei ihm. Es waren Mulloohs vorgespannt, und unter einer Plane lagen mehrere Gepäckstücke. Es sah ganz so aus, als ob er sich auf eine Reise begeben würde. Ich habe die Altmeisterin Caori, mit der ich auf Posten bin, gebeten, auf diese Aura zu achten - ich meine, ob diese fremdartige noch immer im Palast zu verspüren ist.«
    »Und?«
    Zerbus hob die Schultern. »Wir werden sehen. Ich weiß es noch nicht. Ich bin sofort hierher gelaufen, um euch Bericht zu erstatten.«
    »Hast du auch jemanden geschickt, den Karren zu verfolgen?«
    Bruder Zerbus stöhnte auf. »Mist! Ich wusste doch, dass ich etwas vergessen hatte!«
    Munuel hielt sich nicht damit auf, Zerbus zu schelten. »Los! Wir müssen sehen, ob wir ihn noch erwischen!
    Wohin fuhr der Karren?«
    »Hm, schwer zu sagen. Vielleicht schicken wir jemanden zu den Stadttoren und zum Hafen?«
    »Gute Idee. Besorg Leute und schick sie los. Ich werde zu Caori gehen und sie fragen, ob sich im Palast etwas verändert hat!«
    Sie eilten los. Zerbus sandte je zwei Brüder zu den drei Stadttoren und begab sich selbst mit Remoch zum Hafen.
    Nach weniger als einer Stunde trafen sie sich alle im Gasthaus gegenüber dem Markt wieder. Sie wussten alles, was sie wissen mussten.
    Der Unbekannte war zum Hafen gefahren. Dort waren die Gepäckstücke des Karrens auf ein Schiff verladen worden. Die Person hatte sich sodann mit ihren Begleitern zurück auf den Weg zum Palast gemacht. Es schien sich um wichtige Gegenstände gehandelt zu haben.
    Leandra versuchte noch eine Weile zu schlafen, bevor sie hinunterging. Ihr Auftritt würde erst sehr spät kommen, wenn die Gäste schon angetrunken waren. Aber sie konnte kein Auge zutun und bekam mit, wie Marina und Azrani zurückkamen und an ihrer Stelle Jasmin und Hellami hinuntergingen. Roya hatte das Freilos gezogen. Mit ihrer angeblichen Schwangerschaft konnte sie natürlich nicht mehr hinunter.
    Während Marina einen geplagten Gesichtsausdruck trug, glaubte Leandra, bei Azrani ein gewisses Leuchten in den Zügen zu erkennen. Vielleicht hatte sie unten einen netten Kerl getroffen, der ihr ein paar Komplimente gemacht hatte. Sie war beileibe nicht hässlich - sie war schlank und hatte einen schönen Körper. Allein ihr Gesicht verstrahlte eine gewisse Verkniffenheit und Abwehr, was ihr nicht gut stand. Im Moment aber war das wie weggewischt. Schade nur, dass dies in einem so üblen Laden geschehen war. Es wäre ihr zu gönnen gewesen, unter besseren Umständen einen netten Burschen zu treffen, der ihr beizubringen verstand, dass sie eine durchaus begehrenswerte junge Frau war.
    Leandra seufzte leise. Gern hätte sie sich jetzt an Alina geklammert. Wie es ihr wohl ging? Sie hoffte, dass die anderen Mädchen zu ihrem Wort stehen würden und ihr bei der Suche halfen.
    Was sie selbst betraf, gab es keine Regeln dafür, was Adepten während ihrer Wanderschaft zu tun hatten. Sie sollten nur das intuitive Anwenden der Magie erlernen und Erfahrungen sammeln. So gesehen war das, was sie im Sinn hatte, der härteste Prüfstein für ihre Fähigkeiten, den man sich nur denken konnte. Der dunkle Mönch war Magier gewesen, allem Anschein nach sogar ein sehr mächtiger. Gegen ihn antreten zu wollen war schon beinahe selbstmörderisch. Aber sie würde es tun. Sie würde Alina nicht im Stich lassen.
    Für Minuten

Weitere Kostenlose Bücher