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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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durchforschte sie ihr Gewissen. Was war es, das sie so sehr an das Mädchen band? Sie dachte über alles Mögliche nach, kam zuletzt wieder auf Cathryn und versuchte Ähnlichkeiten zwischen ihrer Schwester und Alina zu erkennen. Aber auch hier kam sie nicht weiter. Es gab etwas Geheimnisvolles, aber es gelang ihr nicht dahinter zu kommen. Allzu gern hätte sie gewusst, was es mit der kleinen Tätowierung an Alinas Handgelenk auf sich hatte. Über ihren Gedanken fiel sie in leichten Schlaf, aber er war unruhig und währte nicht lang. Azrani weckte sie.
    Sie schlug die Augen auf und fühlte sich schon im ersten Moment ziemlich unwohl. Der oberflächliche Schlaf hatte ihr nicht gut getan. »Was ist denn?«
    »Ich ... nun, es könnte sein, dass ich schon was angezettelt habe.«
    »Wie ...?« Leandra verstand nicht und richtete sich auf.
    Azrani ließ sich auf den Hintern fallen und beugte sich zu ihr. »Also, es ist so: Du wolltest doch sehen, ob du irgendeinen Kerl auftreiben kannst, der ...«
    »Jaja, ich weiß. Was ist nun? Hast du schon jemanden gefunden?«
    Azrani wirkte ein wenig verlegen. »Ja, schon möglich.«
    Leandra setzte sich ganz auf. Sie war übel gelaunt und fühlte sich ziemlich schlecht.
    »Als ich vorher unten war, hab ich ein bisschen ... nun ja, mit einem jungen Kerl herumgemacht. Er war eigentlich sehr nett.«
    »Und?«
    »Er sagte, er wollte noch mal mit Freunden wiederkommen. Vielleicht könntest du mit mir zusammen dann ...«
    Azrani verstummte.
    Das schmeckte Leandra nicht. Eine Bande von jungen Kerlen, die Hurenhäuser aufsuchte - wenn sie ihre Hilfe in Anspruch nahmen, war abzusehen, was sie verlangen würden.
    »Du siehst nicht sehr begeistert aus«, stellte Azrani unsicher fest.
    Leandra bemühte sich, ihr Missfallen nicht allzu deutlich nach außen dringen zu lassen. »Kann sein, dass das eine gute Möglichkeit ist«, sagte sie, »aber irgendein alter Knacker wäre mir lieber gewesen, verstehst du? Wer weiß, was die Kerle sich einbilden? Du musst bedenken, dass sie glauben würden, sie holten ein paar abspenstige Huren hier heraus!«
    Azrani nickte, aber es tat ihr weh, das sah Leandra. Sie schalt sich für ihre bissige Art, sah sich aber dennoch nicht in der Lage, ihre üble Laune zu verscheuchen. Sie entschied sich schnell.
    »Okay«, sagte sie. »Wir machen das. Allerdings ...«
    »Was?«
    »Jetzt haben wir schon wieder das Problem mit den verfluchten Hemdchen. Wenn ich mit runter muss, brauche ich eins!«
    »Ja«, sagte Azrani. »Im Moment sind Jasmin und Hellami unten. Aber sie sagten, sie wollten hochkommen und Bescheid geben, wenn die Jungs auftauchen. Ich hab ihnen den einen beschrieben.«
    Leandra stöhnte innerlich. Was für eine blöde Sache, dachte sie. Jetzt haben wir noch ein weiteres Problem: Eine verliebte Azrani. Sie brachte es nicht übers Herz, das Mädchen vor den Kopf zu stoßen. Roya war wach und hatte mitgehört, sagte jedoch nichts. Leandra überlegte, dass sie es vielleicht ohnehin so machen mussten. Es war gut möglich, dass dies die einzige Chance an diesem Abend blieb. Und morgen könnte es schon wieder eine von ihnen erwischt haben. Vielleicht sie selbst.
    »Also gut«, stieß sie hervor. »Wir kriegen das irgendwie hin. Weck mich, wenn Jasmin und Hellami kommen!«
    Damit drehte sie sich um und ließ sich, mit sich und der Welt sehr unzufrieden, auf ihren Strohsack fallen.
    Wie viel Zeit vergangen war, als sie geweckt wurde, konnte sie nicht sagen. Jasmin war da, Hellami hingegen war schon wieder verschwunden. Azrani hielt die beiden Hemdchen hoch. »Wir müssen los«, sagte sie.
    Leandra starrte auf die Kleidungsstücke. Es war ihr klar, dass nun alles auf dem Rücken von Hellami ausgetragen wurde. Azrani musste das zweite Hemdchen bereits geholt haben, während Hellami nun ohne alles unten bei dem Dicken war. Das machte sie wütend.
    Sie schluckte ihren Zorn hinunter und riss Azrani eines der Dinger aus der Hand. »Wenn Hellami in Schwierigkeiten gerät, dann werde ich verdammt sauer!«, sagte sie. Dann zog sie sich an, und sie gingen hinunter.
    In der Kneipe herrschte ausgelassene Stimmung. Leandra sah zuerst zum Tresen - der Dicke war da. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er bester Stimmung war. Hellami musste sich in der Küche befinden, die gleich hinter dem Tresen lag. Leandra hoffte inständig, dass die Situation einigermaßen erträglich für sie war.
    Dann deutete Azrani auf einen Tisch, an dem vier junge Männer saßen. In ihrem Gesicht war wieder

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