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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kam er zu ihr. Sie kniete sich noch einmal zu
ihm nieder und flüsterte ihm aufmunternde Worte zu. Dann setzten sie sich in Bewegung und marschierten in Richtung des Dorfes. Bennis Zustand schien sich mit jeder Minute zu bessern, und
als sie die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, fiel er
hin und wieder sogar ein wenig in Trab. Alina mahnte ihn mehrfach, bei ihr zu bleiben. Das kleine Drakkenschiff war wieder zu
dem großen Schiff nahe dem Dorf zurückgekehrt und mit Sicherheit würden sie dort wieder auf Drakken treffen. Sie zogen weiter,
vergleichsweise langsam, und benötigten fast eine halbe Stunde
für eine Strecke, welche die Drakken in weniger als einer Minute
zurückgelegt hatten. Je näher sie dem Dorf kamen, desto bedrückter wirkte Benni. Er kniff die Rute ein, so als wäre ihm genau bewusst, was er falsch gemacht hatte. Kurz vor dem Dorf
holte sie das Halsband hervor und streifte es sich über den Kopf.
Hier begann ein schmaler Schotterweg, der sich den Hügel hinauf
wand; das letzte Stück war sogar mit Kopfsteinen gepflastert. Sie
machten sich an den Aufstieg. Niemand kam ihnen entgegen,
niemand zog des gleichen Weges wie sie.
Als sie auf dem Hügelrücken angelangten, wurden sie von einem hübsch gemachten Schild begrüßt: Das Dorf trug den Namen
Ismalaar, hieß seine Besucher herzlich willkommen und pries sich
als weithin bekannter Marktflecken. Doch im Blumenkasten unter
der Holztafel hingen nur ein paar vertrocknete Minzrosen. Es erschien Alina wie ein ungutes Omen. Als sie den Rand des Dorfes
erreichten, konnte sie den gesamten Hügelrücken überblicken.
Vor ihnen erstreckte sich eine kleine, felsige Ebene mit einigen
Baumgruppen, nach Norden hin von einer steilen, aber nicht allzu
hohen Felsenklippe überragt. Sie ging bald in die jäh aufsteigende
Felsflanke des schiefen Pfeilers über. In den Schutz der Klippe
schmiegte sich eine Anzahl von knorrigen Steinhäusern, ihre
Bauart ließ die Nähe von Savalgor erahnen. Natürlich waren sie
längst nicht so hoch und so verwegen gebaut, aber Alina sah
mehrere Stege und kleine Brückchen, welche die Häuser im ersten Stockwerk miteinander verbanden. Manche besaßen noch ein
zweites oder sogar ein drittes Stockwerk. Notwendig wäre das
nicht gewesen, denn die kleine Felsebene auf dem Hügelrücken
bot noch reichlich unbebauten Platz. Direkt unterhalb der Klippe
gruppierten sich die größten und wuchtigsten Häuser; vor ihnen
lag der Dorfplatz, der rundherum von anderen, aber kleineren
und niedrigeren Häusern umstanden war. Insgesamt mochten es
vielleicht zwanzig sein; dazu ein paar Ställe, Scheunen und Schober, durchsetzt von hohen Sturmweiden und gedrungenen Runkelbäumen. Es war geradezu ein Bild von einem hübschen Dorf…
… wären da nicht die Drakken gewesen. Die Drakken und das,
was sie angerichtet hatten. Am Dorfrand, wo die Straße von Büschen gesäumt war, blieb Alina betroffen stehen.
Mitten auf dem Platz hatten sie ihre silbrigen Zeltbauten errichtet; dazwischen ragte ein silberner, etwa 40 Ellen hoher Mast auf,
auf dessen Spitze sich ein seltsames, rautenförmiges Ding langsam drehte. Der Mast war mit silbern glänzenden Seilen abgespannt.
Sie sah drei Patrouillen, die aus jeweils zwei bewaffneten Drakken bestanden. Dazu kamen noch ein halbes Dutzend weiterer
Drakken, die sich hier und dort zwischen den Zeltbauten bewegten. An mehreren Stellen waren weiße und hellgraue Kästen jener
typischen, sechseckigen Bauart gestapelt. Eine größere Anzahl
von gelben, grauen und weißen Rohren oder Leitungen verband
die verschiedenen Zeltbauten und Kästen miteinander. Sie waren
in Schlangenlinien auf dem Boden verlegt, so als wären sie beweglich. Ein dicker Strang davon verlief nach Westen aus dem
Dorf hinaus, wo in etwa einhundertfünfzig Schritt Entfernung das
große Drakkenschiff in der Nachmittagssonne ruhte. Das kleine
stand in seinem Schatten direkt daneben.
Aber das war nicht alles.
Der Anblick hätte, obgleich seltsam, sogar friedlich anmuten
können. Was das Ganze jedoch empfindlich störte, waren die verbrannten Häuserruinen, von denen es eine ganze Anzahl gab.
Mitten in der Gruppe der großen, wuchtigen Bauten unterhalb der
Klippe war ein hohes Haus vollständig ausgebrannt und zum großen Teil eingestürzt. An der Ostseite des Platzes gab es eine regelrechte Feuerschneise, die durch die Häuserreihe verlief. Vier
oder fünf Häuser waren dem Feuersturm zum Opfer gefallen, die
blanke Erde

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