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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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dachte sie bei sich, aber er hat nichts gelernt.
Sie nahm wieder Verbindung zu ihm auf. Als du vorhin sagtest,
du hättest als Vernichter gewirkt, habe ich dir aufs Wort geglaubt.
Aber als Künstler und Heiliger? Das ist wohl ein Scherz! Worauf
willst du hinaus?, grollte er.
Du verstehst es wirklich nicht, was? Du sagtest, du hättest in
deinem öden Zwischenreich nach einem Ziel gesucht! So als würde es dort in einer verzierten Truhe liegen. Ist dir nicht klar, dass
du dir ein Ziel nur selbst geben kannst? Indem du Dinge tust, die
Sinn machen, die etwas aufbauen und erschaffen? Du hingegen
hast immer nur zerstört. Da glaube ich dir gern, dass du verdrossen und einsam in deiner Unsterblichkeit vor dich hin dämmerst.
Ein weiteres Mal antwortete Sardin nicht. Leandra hatte Schwierigkeiten zu glauben, dass jemand diese schlichte Wahrheit nach
einem zweitausendjährigen Dasein in dumpfer Ödnis immer noch
nicht erkannt hatte.
Du bist ein Mann des Verderbens und der Gewalt, sagte sie voller Hohn. Du hast sogar geglaubt, du könntest mich mit dieser
hässlichen Magie begeistern, die du in mich gepflanzt hast.
Denkst du, ich würde Gefällen darin finden – dass ich plötzlich
gewaltige Macht besitze, doch dass es mir egal ist, was das für
eine Art von Macht ist?
Er schwieg beharrlich, aber sie wusste, dass er sie hörte. Und
was wichtiger war – endlich hatte sie verstanden, woher diese
rätselhafte und widerliche Magie gekommen war, die sie damals
bei dem nächtlichen Angriff im Südramakorum gegen das große
Drakkenschiff gewirkt hatte.
Magie kann erhebend sein, verstehst du? Etwas Wunderbares,
das Gutes bewirkt, und allein in seiner Erscheinung schön anzusehen ist. Was du mir da jedoch eingegeben hast, war schlimmer
als Erbrochenes. Es hatte den Gestank von Fäulnis und Verwesung. Es ist mir ein Rätsel, wie du je eine solche Magie wirken
konntest, ohne vor Ekel zu sterben!
Bist du nun bald einmal fertig?, maulte er.
Nein, bin ich nicht! Aber ich werde dich nicht mehr beschimpfen,
denn es bringt ohnehin nichts.
Ich werde dir sogar einen Gefallen tun!
Einen… Gefallen?
Ja. Obwohl du gar nicht verdient hast, was ich dir jetzt anbiete.
Aber ich tue es trotzdem, damit ich dich endlich loswerde. Du
willst sterben, Sardin?
Also gut Ich kann dir den Weg dorthin zeigen.
Nun schien er ehrlich verblüfft. Du… kannst es?
Ja. Es ist wieder einmal so leicht, dass es jeder sehen könnte.
Und… wie soll es gehen?
Hilf mir, die Drakken loszuwerden, dann zeige ich es dir!
Ha!, rief er aus. Du willst mich täuschen!
Nein. Das kann ich gar nicht Du würdest mich ganz sicher erst
dann verlassen, wenn ich mein Versprechen eingelöst habe, nicht
wahr? Und glaub mir, dass du mich verlässt, ist mir fast so wichtig, wie die Welt von den Drakken zu befreien! Genügt dir das?
Es dauerte eine Weile, ehe er antwortete, und Leandra horchte
bang in sich hinein, ob er in der Lage war, ihren Geist auszuspionieren. Aber selbst wenn er es gekonnt hätte, wäre es wahrscheinlich nicht zu ihrem Nachteil gewesen. Denn sie wusste,
dass sie gewonnen hatte. Sie hatte diesem Tölpel etwas Entscheidendes voraus – ein Mindestmaß an Intelligenz. Gut, sagte er. Ich
glaube dir.
36
Mosaiksteine
    Marko war am Ende seiner Kräfte, als er und Roya sechs Tage
nach ihrem Aufbruch von Malangoor endlich wieder das Dorf erreichten. Am Ende seiner Kräfte, aber glücklich. Wie auch Roya.
Sie hatten tatsächlich den Drakkenstützpunkt entdeckt. Roya berichtete von einer Insel mit sieben gigantischen Felspfeilern, die
im Kreis standen, mindestens dreihundert Meilen weit draußen
auf dem Meer. Dort gab es eine riesige Drakkenstadt und eine
gewaltige, metallene Konstruktion direkt unter dem Felsenhimmel, durch die immer wieder Drakkenschiffe auftauchten und verschwanden. Sie beschrieb die Stadt und alles, was sie gesehen
hatte, so gut sie konnte, aber in ihrer Müdigkeit wurde ihr erst
ganz zum Schluss klar, dass weder Alina noch Marko oder Izeban
in den Jubel ausbrachen, den sie erwartet hatte. Sie zeigten sich
erfreut über ihre glückliche Heimkehr und auch über die Nachricht
ihrer Entdeckung. Aber das war im Wesentlichen alles.
»Was… was ist denn mit euch los?«, fragte sie betroffen.
    Alina zögerte, sah zu Marko und Izeban. »Unser ganzer Plan ist
zunichte«, eröffnete sie ihr schließlich.
»Was sagst du da?«
»Sie haben ein Mutterschiff«, erklärte Marko. »Wir haben es
von Munuel erfahren. Aber ich wollte… nun ja, die

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