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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zweifellos aus ihren bisherigen Fehlern gelernt. Auf engem Raum, zwischen Felswänden
und Stützpfeilern, waren sie den Drachen fliegerisch unterlegen,
im freien Luftraum aber waren ihre Schiffe wesentlich schneller.
Vermutlich hatten sie noch andere Überraschungen zu bieten.
    Im Augenblick waren Leandra, Meister Fujima und die Drachen
wieder einmal in etwa vier Meilen Höhe auf einem Verstrebungsarm eines Stützpfeilers gelandet. Voller Unruhe starrten sie in die
Tiefe hinab. Das Drakkenschiff war nicht zu sehen.
    »Ich wette, es wartet irgendwo jenseits des Pfeilers, dass wir
uns wieder zeigen!«, sagte Leandra. »Diese Dinger können in der
Luft stehen bleiben.«
    Meister Fujima nickte ernst.
»Was sollen wir tun?«
Meister Fujima hob unentschlossen die Schultern.
»Entweder, sie wollen uns nur beobachten, oder…«
»Was?«
»Vielleicht wollen sie mit uns Kontakt aufnehmen?«
»Kontakt?« Sie lachte spöttisch auf und schüttelte den Kopf.
    »Wozu Kontakt? Um Friedensverhandlungen zu führen?«
»Wer weiß? Vielleicht entschließen sie sich endlich, mit den rich
tigen Leuten zu reden? Nicht mit Bruderschaftlern – wie Chast
oder Sardin. Das hat ihnen bisher nichts eingebracht.«
Sie legte zweifelnd die Stirn in Falten. »Ich habe schon einmal
solch ein Gespräch mit ihnen führen wollen. Sie zogen es vor, auf
uns zu schießen.«
»Du meinst, in Torgard? Wo du mit dem Primas eingedrungen
bist? Nun, das dürfte nicht gerade eine Abordnung von Parlamentären gewesen sein, meinst du nicht? Wohl eher eine Kampftruppe.«
»Was macht Euch so sicher, Meister, dass es diesmal eine ist?«
Meister Fujima seufzte. »Sicher bin ich gar nicht, mein Kind. Ich
frage mich nur, wo es enden wird, wenn wir uns weiterhin vor
ihnen zu verstecken suchen.«
Leandra nickte verdrossen und starrte wieder in die Luft hinaus.
»Ihr habt Recht. Außerdem muss ich nach Angadoor.«
»Stimmt. Was also sollen wir tun?«
Sie schwieg nachdenklich. »Wenn wir auf sie zufliegen, könnten
sie anfangen zu schießen.«
»Und wenn wir irgendwo landen? Auf einem freien Feld?«
»Haltet Ihr das für weniger gefährlich?«
»Es ist ein Zeichen. Wenn wir auf sie zufliegen, könnten sie das
für einen Angriffsversuch halten.
Aber wenn wir einfach irgendwo landen – weithin sichtbar? Sofern sie wirklich etwas von uns wollen, werden sie verstehen,
dass wir Sicherheit brauchen. Sie werden irgendetwas tun, um
uns zu signalisieren, dass sie uns nicht angreifen werden.«
»Oder das Ganze ist eine Falle.«
Er nickte und ließ ein Seufzen hören. »Oder das.«
Leandra erhob sich. »Mir ist nicht wohl dabei, aber ich bin dafür,
wir probieren es. Sonst kommen wir nie von denen los. Wir können das Ganze ja immer noch abbrechen, wenn es uns zu gefährlich wird.«
Sie wandte sich zu den Drachen um und nahm über das Trivocum Kontakt mit ihnen auf. Rasch erklärte sie ihnen, was sie vorhatten. Den Drachen war, wie Meister Fujima spüren konnte,
nicht sehr wohl dabei zumute, aber sie erklärten sich einverstanden.
Bald darauf waren sie wieder in der Luft. Es war Nachmittag
geworden, das schlechte Wetter hatte sich schon tags zuvor verzogen und die Luft war warm und angenehm. Diesmal flogen sie
eine Viertelstunde ganz allein und begannen schon zu hoffen, das
Drakkenschiff hätte sie nun doch verloren. Dann aber deutete
Meister Fujima nach Südosten.
Leandra blickte sich um. Ja, da war es wieder.
Etwa zwei Meilen entfernt. Es folgte ihnen wie zuvor.
»Da vorn ist ein flacher Hügel!«, rief Meister Fujima und deutete
nach Nordwesten. »Siehst du ihn?«
Leandra blickte in die angegebene Richtung. Ja, sie sah, was er
meinte. Der Hügel schien von niedrigem braunem Gras bewachsen zu sein und seine Kuppe war groß genug für ihre Zwecke.
Leandra wandte sich wieder um und betrachtete das Schiff eingehend. Im Vergleich zu anderen Drakkenschiffen, die sie bisher
gesehen hatte, schien es ziemlich klein zu sein und wirkte auch
nicht sonderlich gefährlich. Besonders da es immer auf respektvoller Distanz blieb, so als hätte es vor den Magien der Drachen
Angst. Dennoch war ihr nicht wohl bei der Sache. Die Drakken
waren gekommen, um der Höhlenwelt etwas zu entreißen, aber
die Art und Weise, wie sie das taten, warf mehr Fragen auf, als
sie beantwortete. Sie hätten einfach fragen können, ob die Menschen der Höhlenwelt bereit wären, das Wissen über die Magie
mit ihnen zu teilen. Das aber hatten sie nie getan und sich stattdessen auf einen sehr fragwürdigen Pakt mit

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