Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
aufgetaucht war – nämlich Victor!« Er wandte
sich wieder den Anwesenden zu. »Soll ich euch sagen, was ich
glaube? Nein, ich bin sogar sicher, dass dieses dumme Kind aus
Eifersucht und Rache diesen Schuss auf Victor abgegeben hat! Er
wollte ihm wehtun!«
»Aber nein, Munuel, ich…«
»Sei still! Ich habe selbst erlebt, wie gut du als Bogenschütze
bist! Schließlich lebe ich deswegen noch! Und aus diesem Grunde
habe ich dich ja da oben postiert! Versuche mir nicht weiszumachen, dass du zufällig Victors Oberschenkel getroffen hast! Du
dummer, eitler Gockel!« Victor, der sich benebelt fühlte wie nach
einem halben Dutzend Gläsern Wein, konnte sich nicht mehr beherrschen. Es war ganz bestimmt nichts als die Nebenwirkung der
Magie, aber er begann hilflos zu kichern, bis ihm die Tränen kamen. Seine Wunde tat dabei entsetzlich weh, neue Schmerzschübe pulsten durch seinen Oberschenkel. Er verlor das Gleichgewicht, glitt dem verblüfften Jacko aus dem Griff und fiel auf den
Hintern. Wie er da auf dem Boden saß, jammerte und kicherte er
zugleich.
Seine Freunde starrten ihn entsetzt an.
Alina beugte sich mit sorgenvoller Miene zu ihm herab, doch als
er sie ansah, wurde er Zeuge, wie sich ihre Züge zu Stein verwandelten. Sie erhob sich wieder, marschierte zu Marko, holte
weit aus und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
Marko wankte nicht, obwohl die Ohrfeige mit Kraft ausgeführt
worden war. Er starrte Alina an, hob die rechte Hand, um sich die
geschlagene Wange zu halten, dann aber stellte sich auf seinem
Gesicht ein überrascht-freudiger Ausdruck ein, so als hätte sie ihn
gerade geküsst. Victor musste schon wieder loslachen – unter
Tränen des Schmerzes.
Alina wandte sich schwungvoll um und kehrte zu Victor zurück.
Er verstummte, als er sich als Nächstes Opfer einer Ohrfeige sah.
Aber sie verschonte ihn und kniete sich, noch immer eine Träne
im Auge, zu ihm nieder. Victor konnte gar nicht glauben, wie
schön sie war. Als sie ganz nahe bei ihm war, flüsterte er: »Huh –
deine erste Amtstat als Shaba! Ich sehe bessere Zeiten auf uns
zukommen!«
Sie lachte leise auf und ein paar aufgeregte und glückliche Tränen waren auch noch dabei. Leicht küsste sie ihn auf die Wange.
Sie liebt mich wirklich, dachte er.
Die nächste Minute wurde weniger angenehm. Der Pfeil besaß
laut Marko keine Widerhaken, und nach einer weiteren schmerzlindernden Magie des Hochmeisters, die Victors Hochgefühl für
Sekunden zur Volltrunkenheit steigerte, zog Jacko mit einer raschen, energischen Bewegung den Pfeil heraus.
Victor heulte auf, sein Geist trudelte in die Besinnungslosigkeit
davon und kehrte wieder. Das Blut begann hervorzusprudeln und
man verband ihm die Wunde. Nach einer Weile wurde es besser
und sein protestierend pochender Puls beruhigte sich wieder.
Alinas sorgenvolles Gesicht rührte ihn. Man half ihm in die Höhe, und plötzlich nahm ihn Jacko wie ein kleines Kind hoch, um
ihn aus dem Wappensaal zu tragen.
Das war ihm zu viel.
Protestierend bestand er darauf, selber zu gehen.
Jacko brummte ärgerlich, setzte ihn dann aber wieder ab. Er
stützte ihn und Alina tat dasselbe von der anderen Seite her. Ein
schmerzhafter Stich fuhr bei jedem Auftreten durch seinen Oberschenkel, aber das nahm Victor in Kauf.
Als sie den Ausgang des Wappensaals erreichten, kamen ihnen
zwei Gardehauptmänner entgegengeeilt.
Sie blieben stehen, ließen sich beide auf das rechte Knie nieder
und senkten den Blick. Es war das erste Mal, dass jemand eine
solche Ehrenbezeigung vor Alina machte.
»Bin ich… denn jetzt schon Shaba?«, fragte sie Victor flüsternd.
»Ich meine – sind wir wirklich verheiratet? Es gab doch schon
wieder…«
Victor nickte ihr aufmunternd zu. »Ich denke schon«, sagte er.
»Diesmal kam der Attentäter zu spät.«
Sie warf ihm ein kleines, unsicheres Lächeln zurück, und irgendwie hatte er sich mit dieser Feststellung selbst überrascht. Er
seufzte leise.
Nun war es also geschehen. Er war ein verheirateter Mann.
Die beiden Hauptleute erhoben sich wieder.
»Shaba«, sagte der linke der beiden, noch schnaufend, denn offensichtlich waren sie gerannt.
»Es gibt schlechte Nachrichten. Diese Fremden – sie… sie kommen!«
Alina starrte ihn erschrocken an. »Sie kommen? So schnell?«
»Ja, Shaba. Mit fliegenden Schiffen! Es tauchen immer mehr
über der Stadt auf.«
Alina wurde bleich und sie war nicht die Einzige.
Sie sah Hilfe suchend zu Jacko und Victor. Aber nun war es an
ihr, sie war die

Weitere Kostenlose Bücher