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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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fiel Cathryn Leandra weinend um den Hals.
Meister Fujima kniete sich hinzu. »Was ist hier los, Leandra?«,
zischte er. »Das macht doch keinen Sinn! Was will der Kerl von
uns? Uns alle drei umbringen?
Ich kann ihn sofort angreifen. Innerhalb einer Sekunde ist er
tot.«
Leandra wusste keine Antwort. Sie spürte die alarmierende Unruhe von Lanianis und Meanak hinter sich, die Verwirrung von
Meister Fujima, die Angst und Hoffung ihrer achtjährigen Schwester und zugleich die triumphierende Selbstsicherheit von Rasnor,
der über allem zu stehen schien.
»Leandra!«, jammerte die Kleine. »Ich hab Angst!«
Cathryn klammerte sich so fest an sie, dass sie kaum Luft bekam. Leandra verstand einfach überhaupt nichts mehr. Verwirrt
blickte sie zu Rasnor auf. Er schien sie und Meister Fujima als
Magier nicht im Geringsten zu fürchten und das ergab keinen
Sinn. Er musste wissen, dass er, seine Drakken und selbst das
Flugschiff nur einen Schritt von einem magischen Feuersturm
entfernt standen, der sie innerhalb von Augenblicken vernichten
könnte.
»Wie niedlich!«, rief Rasnor und klatschte in die Hände. »Welche Wiedersehensfreude! Ich bin wirklich gerührt.« Er kam herbeispaziert und gesellte sich zu ihnen.
Leandra erhob sich und verbarg Cathryn hinter sich.
»Bleib zurück!«, fauchte sie ihn an. »Was willst du?«
Er blieb stehen, ging zwei Schritte zurück und hob bedauernd
die Hände. »Nicht doch«, sagte er lächelnd. »Keine Sorge, ich
werde niemandem etwas tun!«
Leandra war angewidert von dem überheblichen Auftreten dieses kleinen Kriechers, der sich nur dann groß aufspielen konnte,
wenn er einen Trumpf im Ärmel versteckt hatte. Und zugleich
wurde ihr klar, dass er einen besitzen musste. Einen sehr großen
sogar, sonst hätte er sich nicht auf dieses waghalsige Spiel eingelassen.
Er wandte sich Meister Fujima zu und hob einen Zeigefinger.
»Ah – ich glaube, jetzt erkenne ich Euch an Euren Zügen. Ihr
müsst aus Chjant stammen, nicht wahr? Dann seid Ihr bestimmt
Meister Fujima, der große Philosoph des Trivocums, wie man
sagt, nicht wahr? Welche Ehre!«
Meister Fujima erwiderte nichts. Leandra zweifelte nicht daran,
dass er diesen aufgeblasenen Rasnor mit einem Fingerschnippen
von dieser Welt befördern konnte. Aber er schien ebenso wie sie
zu ahnen, dass Rasnor irgendetwas Übles ausgeheckt hatte.
»Nun sag endlich: Was willst du?«, herrschte Leandra ihn an.
Rasnor legte den Kopf schief. »Nichts Besonderes.
Nur, dass du mir Gesellschaft leistest. Ich meine, du bist doch
jetzt wieder…frei. Nicht wahr?«
Leandra fand das nicht lustig. Sie warf Meister Fujima einen Seitenblick zu. »Frei? Was meinst du damit?«
»Nun, dein liebster Victor!« Er blickte blinzelnd zum Sonnenfenster hinauf. »Die Mittagszeit ist doch vorbei, oder? Er dürfte
inzwischen mit dieser süßen Alina verheiratet sein! Macht dich
das nicht rasend? So ein Schuft!«
Leandra erwiderte nichts.
»Ah, ich sehe, du fragst dich, woher ich das alles wissen kann,
was?«
»Nein. Das ist mir egal.«
Rasnor schien von seinem überheblichen Auftritt nicht genug
bekommen zu können. »Doch, meine Schöne!«, schnauzte er sie
plötzlich an. »Du bist geradezu versessen auf überhebliche Kerle,
sonst hättest du dir nicht diesen widerlichen Victor ausgesucht,
diesen Verleumder, diesen Verräter!«
»Verleumder und Verräter?«, schnauzte sie zurück. »Bist du
noch bei Verstand? Einer wie du sollte solche Worte nicht mal in
den Mund nehmen!« Rasnor umrundete Leandra schleichend.
Cathryn wimmerte und verbarg sich dicht hinter ihr. »Ich habe
mir nur die Verdienste geholt, die mir andere vorenthielten!
Chast. Victor. Und natürlich Quendras, dieser Dreckskerl! Den
werde ich mir auch noch schnappen!«
»Wenn du nicht endlich sagst, was du willst, klettere ich jetzt
mit meiner Schwester auf diesen Drachen und fliege davon. Egal,
was du noch alles für Dummheiten zu erzählen hast!« Er hob
wieder die Hände. »Das wirst du leider nicht können, meine
Schöne.« Er kniete sich zu Cathryn nieder und streckte seine
Hand nach ihrem hübschen Gesicht aus, das von einer ungestümen, rotbraunen Lockenpracht umrahmt war – genau wie das
ihrer großen Schwester. Cathryn quietschte auf und schlug nach
Rasnors Hand.
»Sieh nur, was sie da um den Hals trägt!«, sagte er.
Eine eisige Klaue griff plötzlich nach Leandras Nacken. Sie kniete sich nieder und strich Cathryns Haare zurück. Ein schmales,
dunkelbraunes Band kam zum Vorschein, das

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