Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
ihr.
»Geht!«, rief Rasnor den Drakken zu. »Geht! Es ist alles in Ordnung.«
Die Soldaten zögerten. Ihre hässlichen, zu ewigem Misstrauen
verzogenen Echsengesichter starrten sie feindselig an und ihre
Waffen zielten auf Leandras Bauch.
»Verschwindet endlich!«, kreischte Rasnor. »Ich bin ein uCetul
Kapiert ihr? Ein uCetul Haut ab!«
Die vier Drakken maßen ihn mit prüfenden Blicken, senkten
dann endlich ihre Waffen und gingen mit federnden Schritten davon. Rasnor fuhr zu Leandra herum.
»Lass mich eins klar stellen«, blaffte er sie wütend an und drohte ihr mit dem Zeigefinger.
»Dass du noch lebst und mit dir deine Schwester, hast du allein
mir zu verdanken! Niemanden hätten die Drakken als Erste lieber
getötet als dich!
Also gewöhn es dir lieber gleich ab, irgendwelche Dummheiten
auszuprobieren, verstanden?«
Leandra erwiderte nichts. Sie blickte sich kurz um, aber die Gefangenen waren schon weitergeführt worden.
»Nun hab dich nicht so!«, fuhr Rasnor fort und seine Stimme
klang schon wieder milder. »Was du wissen willst, kannst du auch
von mir erfahren.
Frag mich einfach. Ich habe keine Geheimnisse vor dir!«
»Ach ja?«, fuhr sie ihn an. »Vermutlich stellst du dir vor, dass
ich dann zum Dank deine Geliebte oder so etwas werde«, gab sie
voller Hass zurück.
»Das schlag dir gleich aus dem Kopf!«
Rasnors Gesicht verfinsterte sich wieder. »Wir werden Ja sehen«, murmelte er. Er wandte sich ab und marschierte auf den
Platz hinaus, wo reger Betrieb herrschte. Während ganze Kompanien von Drakken die sechseckigen Kisten und andere Gegenstände mit heulenden Radfahrzeugen, schwebenden Tafeln und
seltsamen, beweglichen Riesengestellen hierhin und dorthin verfrachteten, wurden auf der westlichen Hälfte des Platzes unter
schwerer Bewachung Gruppen von Menschen zusammengetrieben. Die Drakken bauten dort ein Metallgerüst auf und schafften
Kisten und Kästen an diesen Ort. Ein gelbes Fahrzeug auf gewaltigen, ballonähnlichen Rädern rumpelte die flachen Palaststufen
hinauf und räumte mit einem großen Greifarm die schweren
Trümmer des Palasttores wie Kinderbauklötze zur Seite. In der
Mitte des Platzes hatten andere Drakken damit begonnen, eine
Art kuppelförmiges Gebäude aus weißsilbrigem Material zu errichten, das unter einem Rahmen von metallenen Streben aufgespannt wurde. Die Luft war erfüllt von nie gehörten Geräuschen.
Die Drakken jedoch schienen untereinander überhaupt nicht zu
reden. Scheinbar folgten sie einem Plan, den sie alle auswendig
kannten; es war fast schon gespenstisch. Gut die Hälfte der
fremden Wesen bestand aus Wachsoldaten, die in einer Art Muster auf dem Platz aufgestellt waren. Aus den Straßen und Gassen
kamen ständig neue Menschengruppen hinzu, die von bewaffneten Drakken offenbar aus den Häusern getrieben und hierher geführt wurden. Die Menschen waren verschreckt und voller Angst,
fügten sich aber. Sie waren ohne jede Chance auf Gegenwehr.
Manche, die Leandra erkannten, blickten Hilfe suchend in ihre
Richtung.
Sie dankte den Kräften dafür, dass wenigstens im Augenblick
keine Gewalt angewendet wurde. Hier und da wurden Leute, die
sich offenbar nicht so verhielten, wie es von ihnen erwartet wurde, von Drakkensoldaten mit derben Hieben in die Reihen zurückgetrieben – aber das war zum Glück alles. »Ein Liin!«, brüllte
Rasnor über den Platz. »Wo ist hier ein Liin? Ich brauche Meldung!« Irgendwie schien er einen hohen Rang in ihrer Hierarchie
innezuhaben. Dieser Liin, nach dem Rasnor nun verlangte, mochte etwas Ähnliches sein. Leandra sah einen Drakken, ein größeres
Exemplar als die meisten anderen, auf Rasnor zukommen.
Furchtsam trat sie einen Schritt zurück.
Einen Drakken wie diesen hatte sie schon einmal gesehen – bei
ihrer ersten Begegnung mit diesen Wesen in Torgard. Sein
schwarzer Körperpanzer besaß einen rötlichen Schimmer, während die der meisten anderen Drakken schwarzgrün oder
schwarzblau schimmerten. Der Liin war eine gute halbe Elle höher
als seine Artgenossen und damit beinahe eine Elle größer als
Leandra. Er war sehr schlank und seine schuppige Haut glänzte.
Seine Bewegungen waren genau und kontrolliert; er wirkte, als
bereitete ihm das Laufen so wenig Mühe, dass er es tagelang tun
könnte, ohne anhalten zu müssen. Vermutlich gab es nicht einen
Menschen in der Höhlenwelt, der einem solchen Wesen im Kampf
Mann gegen Mann gewachsen war. Nicht einmal ein muskulöser
Riese wie Jacko. Das Wesen baute sich

Weitere Kostenlose Bücher