Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Geplapper mit ein, während er sie mit ihren wunderhübschen, staunenden, grünen Augen auf den Schweber setzte.
    Er warnte sie kurz und startete das Ding. Als es anruckte, stieß sie einen leisen, überraschten Aufschrei aus, dann glitten sie den großen Arterialtunnel in Richtung des Trainingsraums hinunter.
    ***
    »Sie sieht lächerlich aus«, spottete Vasquez mit abschätzigen Seitenblicken auf die Kleine.
    »Entwürdigend für eine erwachsene Frau. Haben Sie nichts Besseres finden können?«
    »Sie hätten ihr ja etwas geben können, Vasquez«, sagte er herausfordernd.
    »Zwecklos«, erwiderte Vasquez schnippisch. »Meine Sachen wären ihr zu groß. Außerdem ist meine Garderobe mit Sicherheit mehr wert als ihr ganzer, übel riechender Raumfisch hier. Glauben Sie, ich habe das Zeug zu verschenken?«
    Er brummte nur und würdigte sie keines weiteren Blickes mehr.
    Eine Stunde war vergangen, seit das Mädchen wach geworden war, und sie befanden sich nun zu dritt auf der Brücke. Die Kleine sah sich neugierig überall um, während Vasquez sämtliche Rekorde im Nervenzersägen zu brechen versuchte. Griswold hatte sich bereits dreimal gemeldet – und Sandy hatte ihn immer wieder abgewimmelt. Roscoe wusste noch immer nicht, was er tun sollte.
    »Boss, Commander Griswold hat seinen Ruf unter Dringlichkeitscode A angemeldet.«
    »Ja, gleich, Sandy.« Roscoe wandte sich um.
    »Passagier Vasquez, ich möchte, dass Sie die Brücke verlassen.«
    »Waas?«, schnappte Vasquez. »Ich soll gehen?«
    »Ja, richtig. Ich muss einen neuen Kurs programmieren. Während einer solchen Phase haben Passagiere nichts auf der Brücke verloren.«
    »So?« Vasquez blickte sich suchend um. Sie wollte wieder Ärger machen, das sah ihr Roscoe an.
    »Und was ist mit ihr?«, fragte sie und nickte verächtlich in Richtung des Mädchens. Langsam verstand Roscoe, was Vasquez umtrieb: Sie war eifersüchtig! Wahrhaftig eifersüchtig auf ein fremdes junges Mädchen und gegenüber einem Mann, den sie verachtete. Die Kleine trug die quietschbunte Trainingskluft einer Vierzehnjährigen, mit giftgrünen Turnschuhen, einer dreiviertel langen Hose, die aus grellfarbenen, psychedelischen Dreiecken bestand, und einer weiten Jacke, auf der ein Dutzend infantile Aufnäher mit Sprüchen wie >Krieg mich doch!< oder >Wandelnde Sexbombe!< prangten. Roscoe würde sie in zwei Tagen auf Spektor Fünf abliefern müssen und vermutlich so schnell nicht wieder sehen. Diese verdammte Vasquez war ihm ein Rätsel.
    »Das Mädchen bleibt hier!«, entschied Roscoe kurz angebunden.
    »Aah!«, rief Vasquez äffisch. »Sie ist nun Ihr süßer Liebling, was? Warum soll sie bleiben und ich nicht? Sie ist auch nur ein Passagier!«
    »Ich… ich muss sie beaufsichtigen«, hielt Roscoe dagegen. »Sie ist neu hier, war noch nie auf so einem Schiff.«
    »Sie beaufsichtigen? Das kann ich auch!«
    Roscoe suchte verzweifelt nach Argumenten. »Das… das geht nicht. Ich trage die Verantwortung.
    Ich kann so etwas keinem Passagier übertragen.«
    Vasquez verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
    »Das ist mir egal. Ich bleibe ebenfalls hier!«
    »Damit verstoßen Sie gegen die Anordnungen des Kapitäns«, bellte Roscoe sie an. »Das wird Folgen für Sie haben!«
    »Im Gegenteil!«, bellte Vasquez zurück. »Ich mache hiermit von meiner Verfügungsgewalt Gebrauch! Ich muss nun ebenfalls jemanden beaufsichtigen – und zwar Sie, Roscoe! Wegen Fluchtgefahr! Weil Sie unter dem dringenden Verdacht der Steuerhinterziehung stehen!«
    Roscoe verschlug es die Sprache. »Waas?«
    »Sie haben richtig gehört, Sie Großmaul! Sie haben hier einen Zwölfripper – der nur als Zehnripper eingetragen ist. Ich habe den Zugang zu Ihren hinteren Frachträumen bereits entdeckt.
    Was ist da drin? Wasserstoffeis?«
    Das Mädchen trat ein wenig zurück, der Streit erschreckte sie.
    Suchend blickte sie dabei in die Höhe, um die Herkunft von Sandys Stimme zu finden.
    Als der große Holoscreen plötzlich aufflammte, fuhr ihr Kopf herum.
    »Eingehender Ruf von Epsilon Maki, Orbitalstation, Ole Bengtson«, meldete sich Sandy lautstark.
    Dankbar für die unverhoffte Unterbrechung, wandte sich Roscoe dem Holoscreen zu, denn auf Vasquez’ Frage gab es keine Antwort. Keine, die ihn aus diesem Schlamassel retten könnte.
    »Wer?«, rief er.
    »Ole Bengtson, Boss«, sagte Sandy, offenbar bemüht, ihm zu helfen. »Ich glaube, Sie sollten den Ruf lieber entgegennehmen.«
    »Ist gut, Sandy«, sagte Roscoe, dem jetzt

Weitere Kostenlose Bücher