Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Ich kann Ihnen helfen.«
    Er lachte bitter auf. »Sie? Mir helfen?«
    »Allerdings. Fliegen Sie nach Spektor Fünf, geben Sie dieses Mädchen und das Drakkenboot dort ab, und überlassen Sie die Verhandlungen mir. Ich boxe Sie da raus.«
    Er starrte sie ungläubig an. Was sie ihm da anbot, konnte er nicht recht glauben. Wollte sie wirklich nur das Mädchen loswerden? War sie wirklich und wahrhaftig eifersüchtig?
    »Was allerdings Ihr Journal angeht«, fuhr Vasquez fort, »und die illegale Fracht…«
    Roscoes neuerliches Elend ging in einem leisen Aufschrei unter.
    Er fuhr herum und sah die Kleine, die voller Entsetzen auf den Holoscreen starrte.
    Kaum hatte sich Roscoe ganz herumgedreht, um selbst dorthin zu sehen, schepperte schon eine blechern-kalte Stimme über die Brücke: »Sektorkontolle, Supervisor KanFeer. FG 3412, melden Sie sich!«
    Es war ein Drakken, der sich unangemeldet über den Mainstream ins Kommunikations-System der Moose geschaltet hatte.
    Die Kerle konnten und durften das.
    Roscoes Knie wurden weich.
    Sandy, die gute Fee, sprang für ihn ein. »FG 3412, Cargoshuttle Moose«, erwiderte sie. »Was können wir für Sie tun, Sir?«
    Der Drakken peilte mit misstrauischem Gesichtsausdruck durch die Röhre. »Spreche ich mit dem Kapitän?« Seine Stimme klang kalt und knirschend.
    »Nein, Sir, mit dem Bordsystem. Der Kapitän ist momentan nicht auf der Brücke.«
    Roscoe stieß ein Krächzen aus. Sandy war ein Goldstück. Sie hatte schnell und klug reagiert und den Ruf abgefangen, um ihm ein paar Sekunden Zeit zu verschaffen. Aber nun wusste sogar Vasquez, dass mit Sandys L-Block irgendetwas nicht stimmte – Sie war Zeugin einer glatten Lüge des Bordsystems gegenüber einem Drakken geworden. Roscoe hatte langsam das Gefühl, als zöge sich eine glühende Drahtschlinge um seinen Hals zu. »Ich… ich übernehme, Sandy«, keuchte er. Sandy gab ihm drei weitere Sekunden, dann schaltete sie den Ruf auf die Brücke durch. »Sir, der Kapitän ist nun auf der Brücke.« Roscoe trat ein paar Schritte auf den großen Holoscreen zu, straffe sich und versuchte, ruhig zu atmen. »Käpt’n Darius Roscoe. Was… was kann ich für Sie tun, Sir?«
    Der Drakken produzierte irgendein hässliches, grunzendes Geräusch. »Nach unseren Ortungsdaten befinden Sie sich bereits seit über zwei Stunden bei dem Objekt, das Sie laut Auftrag der Orbitalstation Spektor Fünf untersuchen sollten. Warum liegen noch keine Ergebnisse vor?« Roscoe war nahe daran, in Panik zu verfallen. Vasquez verhielt sich glücklicherweise still, das Mädchen hatte sich links in eine dunkle Ecke verzogen. Er erhaschte einen kurzen Blick auf ihr Gesicht – es war von Angst gezeichnet.
    Seine Gedanken hingen wie in einem klebrigen Brei. Warum fürchtete sie sich so? Was steckte hinter der Sache mit dem Hopper? Roscoe wandte den Kopf wieder zu dem Drakken. »Ich, äh… ich hatte eine Panne im Kühlsystem. Darum musste ich mich kümmern.
    Deswegen konnte ich noch keine Meldung absetzen.«
    »Eine Kühlsystem-Panne? In einem Leviathan?«
    Er hob unschuldig die Achseln. »Ja, Sir, auch hier gibt es kleine Kühlsysteme. So etwas kommt vor.«
    Wieder grunzte der Drakken. »Trotzdem müssten Sie inzwischen wissen, worum es sich bei dem Objekt handelt.«
    »Nun ja… es sieht aus wie ein Stück Schrott, von einem Frachter stammend, vielleicht…«
    »Wir suchen ein Beiboot der Hopper-Klasse. Es muss vor Stunden in diesen Sektor eingeflogen sein.
    Sind Sie sicher, dass es kein solches ist?«
    Roscoes Herz machte einen Satz. Sie suchten tatsächlich dieses Boot! Verzweifelt versuchte er, einen Gedanken zu fassen. »Ein… Beiboot?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Ich… ich glaube nicht, Sir. Wir haben den Scan noch nicht ganz fertig…«
    Der Drakken wandte sich kurz ab, sprach mit jemandem und drehte sich dann wieder um. »Bleiben Sie dort. Wir schicken ein Schiff.«
    »Was?« Roscoe wurde blass. »Also, ich… ich muss jetzt dringend weiter…«
    »Das ist eine Anweisung der Sektorkontrolle, Kapitän! Ich rate Ihnen, dort zu bleiben. In zwei Stunden sind wir bei Ihnen!«

13
Verbindung
    L angsam bekam Victor ein schlechtes Gewissen. Seit Tagen vernachlässigte er Alina sträflich, weil er bei der Suche nach Leandra mithalf. Sie hatten, neben der Schaukel, ein zweites, kleineres Drakkenbeiboot flott machen können, ein zufälliger, unbeschädigter Fund aus den Kriegszeiten, und nun flogen Izeban und Marko, die beiden besten Piloten, in abwechselnder

Weitere Kostenlose Bücher