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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Personen, die sehr enge Verbindungen zur Shaba und den Schwestern des Windes haben.«
    Rasnor dachte kurz nach und nickte dann.
    »Verstehe. Der Primas Jockum und Munuel, der Meister unserer geliebten Leandra. Ich kenne sie beide. Deine Idee ist völliger Unsinn. Die beiden sind klug, um nicht zu sagen: weise. Und sie haben Erfahrung.«
    »Nun ja, es handelt sich nicht direkt um den Primas und Altmeister Munuel. Ich habe erfahren, dass sich zwei der Schwestern des Windes im Ordenshaus aufhalten, und…«
    Rasnor lachte lauthals auf. »Ha! Hast du etwa vor, irgendwen zu schicken, der Novize spielen und ihr Vertrauen gewinnen soll?«
    »Es ist schon jemand da, Hoher Meister.«
    Rasnor stutzte.
    »Ja, Meister, es stimmt. Einer von uns ist im Cambrischen Ordenshaus. Seit der Wiederaufbau durch die Cambrier begonnen hat.«
    »Und… wer?«
    »Ein Adept namens Martiel. Er…«
    »Martiel? Dieser rothaarige Angeber? Den kenne ich!«
    Marius zögerte. »Wirklich? Ich wusste nicht…«
    Rasnors Augen blitzten. »Ein verfluchter Hund!
    Unzuverlässig, angeberisch, undiszipliniert! Ein Aufschneider und Störenfried. Er war einer meiner Untergebenen, als ich noch Leiter der Skriptoren in Torgard war.« Herausfordernd blickte er Marius an.
    Die Unsicherheit des jungen Mannes wuchs. Ihm war bekannt, dass Martiel einen zwiespältigen Ruf besaß – genau deswegen hatten ihn das Schicksal ja zu den Cambriern geführt. Aber der Hohe Meister schien ihn zu verabscheuen. Marius sah sein Gedankengebäude in sich zusammenstürzen. »Wie kommt es, dass dieser Kerl bei den Cambriern ist?«, verlangte Rasnor zu wissen.
    »Er… er saß in der Arrestzelle des Ordenshauses, als damals der Krieg losbrach.«
    »In der Arrestzelle? Hatte er etwas ausgefressen?« Marius nickte unsicher. »Ja. Zu dieser Zeit gehörte das Ordenshaus ja noch uns. Ich glaube, man hatte ihn bei irgendeiner Sauferei erwischt.
    Und wegen irgendwelcher Weibergeschichten.« Marius wusste sehr genau, wegen welcher Weibergeschichten. Damals waren er und Martiel als dicke Freunde durch die Stadt gezogen – als Duuma-Mitglieder hatten sie Narrenfreiheit besessen. Die Drakken hatten die Stadt beherrscht, der Cambrische Orden nicht mehr existiert, und ihre schwarzen Kutten und die blutroten Leibriemen hatten sie zu den Königen von Savalgor gemacht. Sie hatten Eintritt in jedes Haus verlangen können, sich nehmen können, was immer sie begehrten, und Gelage feiern dürfen, so viel sie nur mochten. Doch ohne Mädchen machte das alles nur halb so viel Spaß. Und da hatte Marius so ein süßes Ding kennen gelernt – er, der dickliche, schüchterne Bursche –, ein hinreißendes Mädchen namens Mia, die ein bezauberndes Lächeln und eine wundervoll schlanke Gestalt gehabt hatte. Er hatte ihr geholfen, hatte sie vor den Drakken beschützt, und zum ersten Mal in seinem tristen Leben als Novize der Bruderschaft hatte er einen Geschmack von Leben und zarter Liebe verspürt. Als er nach zwei Wochen dahinter gekommen war, dass Martiel seine kleine Mia regelmäßig gevögelt hatte, war er fast durchgedreht. Er hatte Martiel eine Falle gestellt, was damit geendet hatte, dass der verdammte Dreckskerl in der Arrestzelle des damaligen Hauptsitzes der Duuma, dem Cambrischen Ordenshaus, gelandet war. Marius hatte noch allerlei mit Martiel vorgehabt – doch leider war der Krieg und der Untergang der Drakkenherrschaft dazwischen gekommen.
    »Und dann haben ihn die Cambrier aufgenommen?«, fragte Rasnor.
    »Nicht aufgenommen, Hoher Meister. Sie befreiten ihn aus seiner Zelle, und er gab sich als einer von ihnen aus, als Novize. Er hatte Angst vor der Bestrafung, wenn er sich bei uns zurückmeldete.«
    »Ha!«, machte Rasnor spöttisch. »Und dort hast du ihn wieder aufgetrieben?«
    »Ein Zufall, Meister. Ich traf ihn in Savalgor, vor Monaten schon. Er kam nicht umhin, mir die Wahrheit zu erzählen, zumal wir gute Freunde waren. Nun ist er bei den Cambriern und schlägt sich irgendwie durch.«
    Rasnor starrte Marius eine Weile nachdenklich an.
    Dann schüttelte er den Kopf und setzte seinen Weg durch das Zimmer fort. »Deine Idee mit dem Ordenshaus ist nicht schlecht.
    Aber dass wir diesen Martiel dafür einspannen, kommt nicht infrage. Er hasst mich, er war sogar ein enger Freund dieses Gyndir. Ich…«
    »Gyndir?«
    Rasnor blieb stehen und musterte Marius kurz.
    »Unwichtig«, sagte er und lief weiter. »Noch so ein Querulant.
    Er hat seine Strafe bereits erhalten. Wie gesagt, Martiel traue ich

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