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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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schwer.
    »Fragen Sie mich nicht, was das für ein Mädchen ist, Vasquez«, sagte er leise. »Aber inzwischen kann ich mir vorstellen, dass die Drakken ein Problem mit ihr haben. Haben Sie das steinerne Amulett gesehen, das sie um den Hals trägt?«
    »Ja. Ein seltsames Ding. Was ist damit?«
    »Ich sag's nicht gern, Vasquez, aber gewöhnen Sie sich lieber an den Gedanken. Das Ding hat irgendwelche Hexenkräfte. Sie kann wahrhaftig damit zaubern.«
    ***
    »Dreihundertdreiunddreißig Schiffe?«, keuchte Jose Alvarez.
    »Beim Gehörnten – weißt du, was das für eine Streitmacht ist?
    Damit können sie ganz Aurelia-Dio in Schutt und Asche legen!«
    »Richtig«, erwiderte Rowling und wandte während des Laufens seinen Kopf nach rechts, um Alvarez zu mustern. Sein Partner sah einmal wieder blendend aus – vermutlich war er der gepflegteste Brat, den es zwischen Diamond und Halon gab, ein dunkler Typ mit messerscharf rasiertem Kinnbart, kohlschwarzen Augen und einem gewinnenden Lächeln. »Und das werden sie auch tun, wenn sie erst mal hier sind, Jose. Wir müssen dieses Mädchen finden und von hier fortschaffen.«
    »Und was hast du mit ihr vor? Falls wir sie wirklich finden?«
    Rowling verlangsamte seine Schritte und schürzte die Lippen.
    »Weiß ich noch nicht. Mal sehen. Wir könnten ein Lösegeld verlangen.«
    »Ein Lösegeld, Boss?«, mischte sich Wies ein, der neben ihnen herlief. »Und was ist mit... unserem neuen Freund?«
    Sie erreichten das Brückenschott der Tigermoth, das leise zur Seite glitt und den Weg in eine der modernsten Kommandozentralen im Aurelia-Dio-System freigab. Rowling blieb stehen und musterte Wes. »Dich hat er also auch nicht ganz unbeeindruckt gelassen, was?«
    Wes schüttelte den Kopf. »Nee, Boss, kann man nicht sagen.«
    Rowling nickte nachdenklich. Der Pontifex war wieder nach Thelur aufgebrochen, da er dort bereits seit zwei Tagen unabgemeldet fehlte. Er hatte aber darauf bestanden, ihnen Bruder Giacomo hier zu lassen. Es war zu einer Vereinbarung gekommen: Rowling sollte Bescheid geben, falls er etwas von der gesuchten Frau hörte oder gar ihrer habhaft würde. Doch es war weit bis Thelur, und Rowling war nun nicht mehr sicher, ob er sich an das Versprechen halten würde. Zumindest würde er sich dieses Mädchen vorher genau ansehen, bevor er eine Entscheidung traf – egal, ob Giacomo nun hier war oder nicht.
    »Von wem sprecht ihr?«, wollte Alvarez wissen.
    Rowling winkte ab. »Unwichtig. Jemand, den wir kennen gelernt haben.«
    Alvarez legte den Kopf schief. »Dieser kleine Dicke, den ihr da mitgebracht habt – ist er das?«
    Rowling schüttelte den Kopf. »Vergiss es, Jose.
    Wir haben versprochen, diskret zu sein.«
    Alvarez blieb demonstrativ vor dem geöffneten Brückenschott stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Diskret Rascal?
    Vergiss nicht, die Tigermoth ist mein Schiff. Wir waren immer offen zueinander!«
    Rowling stemmte seufzend die Fäuste in die Hüften und musterte Alvarez. Seit Jahren waren sie Partner und vertrauten einander; irgendetwas musste er ihm sagen. »Also gut. Der Bursche heißt Giacomo und ist ein Freund... unseres Freundes.
    Wir haben zugestimmt, ihn mitzunehmen, damit wir Kontakt zu ihm halten können – zu unserem Freund.
    Genügt dir das?«
    Alvarez brummte etwas. »Und wo ist er jetzt – dieser Freund deines Freundes?«
    »Giacomo? Ich nehme an, unten, bei den anderen.«
    Er setzte ein spöttisches Lächeln auf. »Hast du Angst, er könnte dir deinen Vogel auseinander nehmen – diese halbe Portion?«
    Rowlings Leute hatten sich unmittelbar nach Ankunft auf der Tigermoth abgesetzt und Bruder Giacomo mitgenommen. Vermutlich standen sie gerade unter der Dusche oder waren gleich in die Bordbar geeilt. Die Tigermoth hatte in dieser Hinsicht ein echtes Kleinod zu bieten – eine Bar, die ständig geöffnet hatte und in der es sogar zwei Mädchen gab: Syreena, die ehemalige Lebensgefährtin von Alvarez, und Sui:SuiTar, eine niedliche Ajhana, die von allen an Bord geliebt wurde.
    »Ich wette, der hat schon einen im Tee«, grinste Wes. »Ooje und Lemmy werden ihn abfüllen. Die haben schon unterwegs so was angedeutet.«
    Rowling zuckte die Schultern und lächelte unschuldig.
    »Na, wollen wir hoffen, dass er in Ordnung ist«, sagte Alvarez und wandte sich um. Gemeinsam betraten sie die Brücke.
    »Was nun diese Frau angeht: Du sagst, sie sei mit einem Hopper in das System eingeflogen – innerhalb der letzten Woche? Da kann sie inzwischen

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