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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ausgebauten Maschinenteile, Eimer, Töpfe, Werkzeuge, uralte Textilien und ähnliches. Irgendwo musste es Wasser in Form von eingelagertem Eis geben und auch einen Nahrungssynthesizer, falls es damals schon so etwas gegeben hatte. Er sah sich nach Schotts um – es gab mehrere.
    »Wollen wir hoffen, dass ihr für den Notfall an ein Klo gedacht habt, ihr Vorväter«, murmelte er. Er hatte keine Lust, sich Vasquez' nächsten Wutanfall anzuhören, falls es diesbezüglich nichts geben sollte. Allerdings war das kaum vorstellbar. Hatten hier wirklich einmal 30 Leute unterkommen müssen, so hatte der Erste sicher schon nach einer halben Stunde gemusst.
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er eilte zu seinem abgelegten Anzug. »Vasquez! Sind Sie noch da? Ich meine – an Bord?«
    »Ja. Was ist?«
    »Sie müssen den Hopper irgendwie festmachen. Wenn er forttreibt, kommen wir hier nie wieder weg.«
    »Der hat sich doch auf der Plattform verkantet, oder?«
    »Trotzdem. Wenn er sich löst, sind wir geliefert.«
    »Und wie soll ich das machen?«
    Roscoe blickte sich um. Sein Blick fiel auf mehrere Rollen von Metallkabeln. »Warten Sie, ich habe hier was. Ich komme raus und hole Sie ab. Das macht man ohnehin besser zu zweit.« Eilig stieg er wieder in seinen Druckanzug, schloss ihn und nahm mit der rechten Werkzeugklaue eine schwere Kabelrolle auf. Selbst die Energieversorgung des Druckanzugs funktionierte noch, sodass er dessen Arbeitssysteme gebrauchen konnte. Kaum zu glauben! Die Sachen mussten tatsächlich um die tausend Jahre alt sein – aber das All mit seiner Kälte und seinem Vakuum war wohl die beste Konservierungskammer, die man sich nur vorstellen konnte. Er machte sich auf den Weg. Draußen angekommen, fand er seine beiden Frauen bei dem Hopper. Der rechte, beschädigte Stummelflügel hatte sich in dem Gittergeflecht der Plattform verfangen, und das erleichterte die Sache. Nun musste er nur noch den Bug des Hoppers fixieren. Normalerweise wurde das mit Magnetklammern gemacht, aber wo er die hier finden sollte, wusste er nicht. Mit Vasquez' Hilfe schlang er eines der Kabel um die Nase des kleinen Schiffs und befestigte es an einem Metallmast, der aus der Plattform ragte. Anschließend holte er noch die beiden Wasserkanister aus dem Hopper; inzwischen war es natürlich gefroren. Dann brachte er die beiden Frauen zur Luftschleuse der Verteilerkuppel. »Passen Sie auf die Schwerkraftebene da drin auf«, sagte er, als der Druckausgleich in der Schleuse zischte.
    »Ich muss erst das Terminal aus all diesen Schrottteilen ausgraben und das Ding justieren.«
    Sie betraten die kleine Halle, und Roscoe schälte sich bestens gelaunt aus dem Druckanzug. Inzwischen war es noch ein bisschen wärmer geworden. Vasquez tat es ihm nach und half Leandra aus dem riesigen Anzug, in dem sie beinahe versank.
    Roscoe machte sich sofort auf die Suche nach dem Terminal, das es hier irgendwo geben musste, und fand es nach einer Weile hinter einer Wandverkleidung. Leider hatte es Fehlfunktionen und es gelang ihm nicht, die Ebene zu justieren. Auf der rechten Seite des Raums lief man eine Handbreit über dem Boden, aber daran würden sie sich gewöhnen. Einige der Schotts waren nicht zu öffnen, aber sie fanden eine funktionierende Hygienezelle. Einen Nahrungssynthesizer entdeckten sie ebenfalls nicht, aber sie hatten immerhin Wasser.
    »Ich bin ohnehin zu dick«, sagte Roscoe und schlug sich auf den Bauch. »Ein Mensch kann es ein paar Wochen ohne Nahrung aushalten.«
    »Sie vielleicht«, meinte Vasquez missmutig.
    Leandra hatte eine zuversichtliche Miene aufgesetzt, sie schlenderte umher und betrachtete interessiert die Umgebung.
    Vasquez beobachtete sie eine Weile. »Ich glaube, ich war eine Weile ziemlich benebelt. Wie haben Sie das eigentlich geschafft, Roscoe, diese Druckanzüge hereinzuholen?«
    Er studierte ihr Gesicht. »Sie haben das nicht mitbekommen?«
    Vasquez zuckte entschuldigend die Achseln und lächelte verlegen. »Ich hatte Halluzinationen. Ich träumte, die Kleine könnte Funken erzeugen und Sachen schweben lassen. Und anschließend sind Sie in einer riesigen Luftblase durchs All geschwebt und haben die Anzüge hereingeholt.«
    Roscoe grinste. »Das haben Sie geträumt?«
    Sie nickte. »Ziemlich blöd, was? Sie waren die ganze Zeit bei Bewusstsein, nicht wahr?«
    Roscoe schüttelte den Kopf. »Nicht mehr als Sie, Vasquez. Was Sie gesehen haben, war real.«
    Sie verzog das Gesicht. »Real?«
    Roscoe nickte, und seine Gedanken wurden

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