Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
lieber Bruder Giacomo ist einer der bestinformierten Leute in der Kirche, und ich habe ein sehr schnelles, gut ausgerüstetes Schiff. Also sind wir so schnell wie möglich hierher geflogen. Aber es wird wohl nur noch wenige Stunden dauern, bis die Ordensritter mit ihren Kampfschiffen auf Diamond eintreffen.
    Bist du sicher, mein Sohn, dass du von dieser Frau bisher noch nichts gehört hast?«
    »Absolut sicher, Heiliger Vater. Aber ich muss gestehen, dass ich sehr versucht bin, jedes meiner zwanzig Schiffe loszuschicken und jede Ecke des Systems absuchen zu lassen. Wenn der Pusmoh sie sucht, habe ich keine großen Schwierigkeiten, die Seite zu finden, auf der ich stehe!« Der Papst lächelte wieder. »Zwanzig Schiffe? Das hört sich schon besser an. Könntest du dir vorstellen, mein Sohn, dass auch ich auf der Seite stehe, die du soeben gewählt hast?« Rowling blickte den Papst scharf an. »Völlig sicher bin ich mir noch nicht. Was haben Sie mit dem Mädchen vor, wenn Sie sie in die Finger bekommen, Exzellenz?«
    Der Papst schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die Absicht, ihr wehzutun, falls du das meinst. Aber ich würde wohl mit allen Mitteln versuchen, dahinter zu kommen, was es mit ihr auf sich hat.
    Notfalls mit Gewalt – das muss ich zugeben. Obwohl ich solche Mittel verabscheue. Doch das Wohl der Kirche und vielleicht des ganzen Sternenreichs der GalFed hängt davon ab. Besonders, wenn ich an diesen neuen Kardinal denke. Er tauchte wie aus dem Nichts auf, und sein Gesicht gefällt mir nicht im Mindesten.«
    »So? Wie heißt er denn, dieser Kerl?«
    »Lakorta. Kardinal Lakorta. Er ist ein Mensch.« Rowling zog die Mundwinkel nach unten. »Lakorta? Nie gehört, den Namen.«
    ***
    Roscoe musste sich erst daran gewöhnen. Sein Leben lang hatte er an die ehernen Gesetze der Natur geglaubt, an die Wissenschaft und daran, dass alles erklärbar sei. Alles, was sich jenseits dessen befand, darüber oder darunter oder wo auch immer, konnte man getrost über Bord werfen, denn es war nicht wichtig fürs Leben. Man konnte wunderbar existieren, wenn man alles Esoterische, Übersinnliche, Transzendente und ähnlichen Quatsch außer Acht ließ und sich an die hatte, greifbare Realität hielt.
    Inzwischen allerdings hatte ihm so ein Quatsch das Leben gerettet; ihm, Vasquez und dem Mädchen selbst. Es war nicht hinwegzuleugnen. Zweimal noch hatte er auf dieses Phänomen zurückgegriffen, denn der Sauerstoffvorrat des Druckanzuges hatte nicht lange gereicht. Er hatte einen Zweiten geholt und war mit dem Dritten zur Verteilerkuppel geflogen, hatte sie geöffnet und die Notfalleinrichtung in Betrieb genommen. Alles hatte wie am Schnürchen geklappt, und allein das war eigentlich schon so etwas wie Zauberei oder Magie.
    Er hatte Recht behalten: Die Fusionsbatterien in der Verteilerkuppel lieferten noch immer Energie. Die Kuppel besaß einen Durchmesser von etwa dreißig Metern, und die Batterie-Kabinette waren kreisförmig angelegt. Der gesamte innere Raum, eine kleine, flache Halle, war als Wartungs- und Notfalldeck konzipiert. Es war fast unglaublich. Hier hatte man damals hübsch brav nach Vorschrift gebaut – ach, die guten alten Zeiten, hatte Roscoe selig gedacht. Die MineClaw-Station mochte dreißig Mann als ständiges Personal beherbergt haben, und die hätten hier auch unterkommen können, falls sich eine Havarie, ein Brand oder was auch immer ereignet hätte. »Hübsch geräumig!«, rief Roscoe, als er sich endlich seines klobigen Druckanzugs entledigen konnte. Die Temperaturanzeige hatte ihm zwölf Grad signalisiert, und nun konnte er endlich wieder frische Luft in seine Lungen pumpen.
    »Können Sie atmen, Roscoe?«, schnarrte es aus dem Lautsprecher seines Anzugs.
    »Ja, Vasquez. Sie können beide kommen. Es ist noch ein bisschen frisch hier, aber wir haben Luft, Licht und eine Heizung, die auf Hochtouren arbeitet. Die Schwerkraftebene hängt etwas schief, aber damit lässt sich's leben. Und wir haben jede Menge Metallgerümpel. Hier können Sie Bauklötze spielen.«
    »Was?«
    »Nichts. Kommen Sie einfach. Und bringen Sie Leandra mit. Ich möchte sie küssen.«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    Roscoe schnitt eine Grimasse und machte sich dann daran, Platz zu schaffen. Der Notfallraum war zwar tauglich, aber die ehemaligen Besitzer hatten nicht gerade pedantische Ordnung walten lassen. Hier lag alles herum, das sonst keinen Platz gefunden hatte: Verkleidungsteile, Metallträgerelemente, Kabelrollen, irgendwelche

Weitere Kostenlose Bücher