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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nicht; er dürfte allenfalls verunsichert gewesen sein. Und wie hätte jemand wie diese Frau, die unsere Sprache nicht spricht, einen Schiffskapitän innerhalb so kurzer Zeit dazu bringen können, sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen?«
    Ötzli sah zu Julian und hob abwehrend beide Hand. »Hören Sie auf, Nuntio, hören Sie auf«, sagte er ärgerlich. »Ich kenne dieses teuflische Weib. Die verdreht sogar einem Trupp Drakken die Köpfe, wenn man ihr nur eine Minute gibt!« Julian starrte Altmeister Ötzli verwundert an. Irgendein Drakken sagte etwas aus dem Hintergrund, und LiinGhor wandte sich um. Über den großen Holoscreen tickerten Symbole.
    »Es kommt eine neue Meldung, Sir«, sagte der Offizier und bemühte sich, die Informationen schnell zu lesen. »Es wurde eine zweite Rail abfeuert. Einige Stunden später.« Ötzli trat vor. »So?«
    »Jawohl«, bestätigte der Offizier, während er weiterlas. »Nahe des zerstörten Raumfischs befand sich ein Asteroidenfeld. Von dort aus bewegte sich ein nicht identifiziertes Objekt, das unseren Messungen nach über einen IO-2-Antrieb verfügte, neunzehn Stunden und vierzehn Minuten später mit hohen Beschleunigungswerten zu einem Asteroidenring in der Nachbarschaft. Eines unserer Wachschiffe feuerte eine Rail ab, die das Objekt jedoch nicht einholen konnte. Sie zündete sich selbst, als ihr Triebwerk ausgebrannt war. Das Objekt entkam in den Asteroidenring.«
    Ötzlis Herz klopfte. »Tatsächlich? Und was ist ein... IO-Antrieb, LiinGhor?«
    Der Offizier wandte sich um. »Ein weiterentwickelter Ionenstrahlantrieb aus unserer eigenen Fertigung, Sir. Er besitzt ein typisches Wellenmuster, das leicht messbar ist. Unsere neuen Hopper sind damit ausgerüstet.«
    »Das ist sie!«, rief Ötzli aus. »Ganz sicher, das ist sie!«
    »Sind Sie sich gewiss, Exzellenz?«, fragte Julian verwirrt.
    »Ich kann sie förmlich riechen, dieses Miststück!«, stieß Ötzli zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hervor. Er wandte sich an den Drakkenoffizier. »Was ist das... ein Asteroidenring, LiinGhor?«
    »Ein großes Feld frei im All schwebender Felsstücke, Sir. Ein ehemaliger Planet, der von Gravitationskräften zertrümmert wurde.«
    »Felsstücke? Kann man sich... mit so einem Hopper dazwischen verstecken?«
    »Jawohl, Sir. Genau das dürfte der Grund für das unidentifizierte Schiff gewesen sein, sich dorthin zu bewegen.«
    Ötzli ballte die Fäuste. »Jetzt haben wir sie!«, rief er begeistert.
    »Los, Offizier! Fliegen Sie dorthin! Und geben Sie den Donnervögeln Befehl, uns zu folgen. Und zwar allen 333, verstanden?«
    »Jawohl, Sir«, der Drakken wandte sich um. Nuntio Julian war sichtlich betroffen von der plötzlichen Energie Ötzlis. Der Altmeister nahm ihn beiseite. »All diese Wörter treiben mich noch in den Wahnsinn, Julian. Was, bei allen Dämonen, ist ein Raumfisch?«
    ***
    Die Tigermoth war eine schlanke, etwa 80 Meter lange Raumyacht mit einer Hülle aus monoklinem Kristall, der aus Ajhanfertigung stammte. Die Ajhan waren unübertroffen in allem, was mit Kristallen und ihren verschiedenen Strukturen zu tun hatte. Sie verfügten über ganze Industriezweige, die sich auf die Züchtung von Kristallgittern für die unterschiedlichsten Anforderungen spezialisiert hatten. Mit jeder Dekade erzeugten sie noch bessere Produkte. Ajhanhüllen waren den Kerastahl-Konstruktionen der Drakken inzwischen ebenbürtig, sie hielten sogar noch stärkeren Meteoritenaufschlägen stand, waren jedoch steifer und deswegen bei harschen Flugmanövern bruchgefährdeter. Dafür aber verfügte die Tigermoth über einen der stärksten konventionellen IO-Antriebe. Sie war in der Lage, jedem Drakkenwachschiff zu entkommen, und das hatte sie auch bitter nötig, denn die Drakken versuchten seit Jahren schon, sie zu erwischen. Nach dem Start war sie mit Höchstgeschwindigkeit ins All hinausgeschossen, direkt querab, um möglichen Verfolgern zu entgehen. Nachdem sie mit heulenden Kompensatoren eine halbe Million Meilen hinaus ins All geschossen war, befahl Kapitän Alvarez einen Kurswechsel in Richtung 210 Grad auf der Frühlingsachse der Aurelia-Ekliptik.
    Bereits in den ersten Minuten hatten seine Spezialisten aus den vorliegenden Daten Folgendes interpretiert: Wenn die gesuchte junge Frau tatsächlich von einer, wie Rowling erzählt hatte, zurückgebliebenen Randwelt stammte, war es unwahrscheinlich, dass sie sich auf die Steuerung des TT-Antriebs eines Drakkenschiffs verstand. Das war eine hoch

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