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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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rätselhafte Wesen fort war. Muuni mussten so etwas wie mentale Symbionten höherer Drakken sein, die ihre Geisteskräfte verstärkten.
    Ein Schauer überkam ihn, als ihm klar wurde, welches verquere Wort er da in Gedanken gebraucht hatte: mentale Symbionten.
    Und vor ihm, über dem kastenförmigen Tisch, schwebte eine dieser seltsamen Projektionen.
    Seit seiner Sprachschulung, die man ihm im Schlaf verabreicht hatte, geisterten Unmengen von Wörtern in seinem geplagten Kopf herum; Wörter, die er zwar aussprechen konnte, deren Sinn er aber nicht oder nur schlecht verstand. Man hatte ihm gesagt, in seinem Alter wäre es nicht mehr möglich, seinem Hirn all die Neben- und Quelleninformationen auch noch zu verabreichen. Es wäre überlastet worden. »Was ist nun?«, verlangte er mit herrisch-fordernder Stimme, während er die in der Luft schwebenden Punkte und Symbole betrachtete. »Gibt es Neuigkeiten?«
    LiinGhor trat neben ihn und las etwas von einer halb durchsichtigen Tafel ab, die er in den Händen hielt. Dann hob er den Blick und studierte einige der großen Holoscreens, die ringsum unterhalb der kuppelförmigen Decke der Brücke angebracht waren.
    »Ja, Sir«, sagte der Offizier. Er wechselte ständig zwischen Kardinal und Sir; eine kirchliche Ehrenanrede und ein militarischer Rang waren für ihn offenbar das Gleiche. »Über hundert Kampfschiffe der Ordensritter sind bereits hier. Es retransferieren ständig weitere.« Donnervögel, dachte Altmeister Ötzli. Sie haben Sinn für das Dramatische.
    Er war froh darüber, dass die Besatzungen seiner Donnervögel nur aus Menschen und Ajhan, nicht aber aus Drakken bestanden.
    Es machte ihn stolz, dass er nun über fast tausend Elitekämpfer gebot – genau genommen 999, verteilt auf 333 mörderische Kampfraumschiffe. Er hatte das Gefühl, dass er nun alles zurückbekam, was ihm in seiner Heimat Akrania verwehrt geblieben war.
    »Ich bekomme gerade eine weitere Meldung von der Sektorkontrolle, Sir«, fuhr LiinGhor fort.
    »Demnach gab es bereits einen möglichen Kontakt mit der gesuchten Person.«
    »Einen möglichen Kontakt?«, fragte Ötzli verwundert.
    »Ja, Kardinal, gestern.« LiinGhor las etwas von einem großen Holoscreen ab. »Ein Raumfisch namens Moose wurde beschossen.
    Der Kapitän hatte den Auftrag, ein nicht identifiziertes Objekt anzusteuern und zu scannen – möglicherweise Raumschrott oder aber der gesuchte TT-Hopper. Die Moose nahm das Objekt offenbar kurz darauf an Bord... und...«
    Schon wieder diese Wörter. Unmengen davon.
    »Was ist?«, stieß Ötzli ungeduldig hervor.
    »Moment, Sir, ich muss erst weiterlesen...« Der Drakkenoffizier ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Als er fertig war, wandte er sich Ötzli direkt zu. »Der Kommandant der Moose, ein Mann namens Darius Roscoe, verweigerte offenbar die Herausgabe des Objektes. Er versuchte zu fliehen, was mit einem Raumfisch gegenüber unseren Wachschiffen ein lächerliches Vorhaben ist.«
    »Und? Was ist passiert?«
    »Die Moose wurde zerstört, Sir.«
    Ötzli schluckte. »Zerstört?«
    »Jawohl, Sir. Eines der Wachschiffe schoss einen Rail-Flugkörper auf den Raumfisch ab. Er wurde voll getroffen.«
    Ötzli schnaufte leise. »Wie sicher ist es, dass es sich bei diesem... Raumschrott um das gesuchte Schiff handelte?«
    »Den Berichten zufolge muss der TT-Hopper vor etwa sieben Tagen in dieses System eingeflogen sein«, erklärte der Drakken.
    »Wir wissen nicht sicher, ob es der Hopper war, den die Moose im All aufnahm, aber das Verhalten des Kommandanten deutet darauf hin, dass es sich um etwas handelte, das er nicht erwartet hatte. Etwas womöglich sehr Wertvolles.«
    Otzli starrte betroffen auf den großen Holoscreen, auf dem unverständliche Zeichen und Symbole aufgereiht waren. Sollte Leandra so unspektakulär umgekommen sein? Eine Rakete – und dann: aus und vorbei? Er ertappte sich dabei, keinen Geschmack an diesem Gedanken zu finden. Er hätte sie noch einmal sehen wollen, um ihr zu zeigen, dass sie letztlich an ihm gescheitert war. Nuntio Julian kicherte leise. »Etwas Wertvolles? Nun, Kommandant, eine Person, noch dazu eine völlig fremde, kann man wohl kaum als etwas Wertvolles bezeichnen, nicht?«
    »Ein TT-Antrieb ist sehr wertvoll«, antwortete der Drakken.
    »Derzeit vermissen wir keine TT-Schiffe, abgesehen vom Flottenkontingent der MAF-1.« Julian winkte ab. »Was weiß ein Frachterkapitän schon von TT-Schiffen? Und dieser Russo oder wie er hieß kannte das Mädchen ja

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