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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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komplizierte Angelegenheit, die allein schon navigatorisch ein jahrelanges Studium erforderte.
    Drakkenschiffe mit TT-Antrieb besaßen jedoch, so sagten die Datenbanken, Not-Automatiken, mit deren Hilfe in Raumnot geratene Schiffe zum nächsten Drakken-Leuchtfeuer dirigiert wurden.
    Auf diese Weise musste der Hopper hierher ins Aurelia-Dio-System gelangt sein. Das Aurelia-Dio-Leuchtfeuer befand sich auf Oberon, dem äußersten Planeten des Systems. Oberon war geradezu winzig, besaß einen Durchmesser von nur 400 Meilen, war dafür aber sehr schnell unterwegs. Seine siderische Umlaufzeit betrug nur 163 Jahre, was bedeutete, dass er in der Stunde etwa eine halbe Million Meilen auf seiner Kreisbahn um die Sonne zurücklegte. Wenn man davon ausging, dass der Hopper tatsächlich vor etwa einer Woche angekommen war, hatte Oberon seither etwa 85 Millionen Meilen zurückgelegt, und anhand dessen ließ sich bestimmen, wo der Hopper innerhalb des Systems ungefähr angekommen sein musste.
    Alvarez war stolz auf seine Leute und hoffte, dass die Ordensritter nicht so schnell auf diese Idee kamen – oder jedenfalls so spät, dass er einen Zeitvorteil herausholen konnte. Einer weiteren Idee zufolge ließ er ausrechnen, von wo die Ordensritter kommen würden. Thelur lag in Richtung des Mittelpunkts der Milchstraße, und Oberon, so stellte sich heraus, lag fast genau im Aphel dazu – ganz auf der anderen Seite des Systems. Schließlich, etwa zwei Stunden später, kam eine Meldung herein, die ihn dazu trieb, im Laufschritt hinab in die Bar zu eilen.
    »Jose!«, rief Rowling gut gelaunt, als er seinen Freund und Partner hereinstürmen sah, und hob ihm sein Glas entgegen.
    »Setz dich zu uns, alter Freund...«
    »Wir haben sie!«, rief Alvarez und ließ sich schnaufend auf einen Polstersessel an Rowlings Tisch fallen. Er nahm Rowling das Glas aus der Hand und kippte den Inhalt in einem Zug herunter.
    »Wir haben dein rothaariges Mädchen gefunden, Mann!«
    Rowling richtete sich auf. »Tatsächlich?«
    Alvarez sah sich um und nickte triumphierend in die Runde. Fast alle von Rowlings Leuten waren da, einschließlich des kleinen Dicken, des Knubbeligen.
    »Wir haben da einen Mann auf Spektor Fünf, einen Sektor-Operator namens Ubik. Der hat gestern mitgekriegt, wie eine Suchaktion von seinem Boss Griswold abgewickelt wurde.«
    »Eine Suchaktion?«
    »Ja. Er wollte von einem Frachterkäpt'n ein Stück Raumschrott scannen lassen. Der Bursche flog hin, entschloss sich dann aber offenbar, das Ding zu kassieren. Woraufhin die Drakken sauer wurden. Sie schickten ein paar Sentrys hoch. Der Typ versuchte zu fliehen, aber die Sentrys schossen ihm seinen Fisch mit einer Rail vom Himmel.«
    »Ein Raumfisch? Der Kerl wollte den Drakken mit einem Fisch abhauen?«
    »Ja. Ein echter Verrückter.«
    Rowling schüttelte den Kopf. »Und wie kommst du nun darauf, dass das was mit unserem Mädchen zu tun hat?«
    »Ubik war neugierig und hat den Sektor noch eine Weile beobachtet. Ein paar Stunden später wurde da noch eine Rail abgefeuert.«
    »Na und?«
    »Nun rate erst mal, wie dieser Fisch hieß.«
    Rowling hob die Schultern und machte ein fragendes Gesicht.
    Alvarez lachte auf. »Das Ding gehörte mal uns. Es war die Moose.«
    Rowling machte große Augen. »Die Moose? Heißt das etwa...
    der Frachterkäpt'n war Roscoe?«
    Alvarez grinste vergnügt. »Genau. Unser alter Freund Roscoe.«
    Rowling sprang auf. »Und du denkst, er lebt noch?«
    »Ubik hat den Sektor gescannt und ein Hopper-Triebwerk gemessen. Ich wette, Roscoe hat dieses Mädchen aufgelesen und ist mit ihr abgezischt.
    Kein anderer würde so was Irres machen!«
    »Ha!«, rief Rowling. »Das wird ein Spaß! Roscoe – der alte Mistkerl! Mit dem hab ich noch eine Rechnung offen!« Tatendurstig stieg er über die Beine seiner Leute hinweg. »Komm, Jose.
    Wie lange brauchen wir bis da raus? Hat dein Kumpel Ubik die Raum-Koordinaten?«
    Alvarez erhob sich und schüttelte den Kopf. »Die hat dieser Griswold gelöscht. Aber meine Jungs haben da was Feines ausgerechnet. Es muss am Asteroidenring passiert sein, und wir kennen sehr wahrscheinlich den richtigen Sektorabschnitt. Sie versuchen gerade das Wrack der Moose zu orten.«
    Roscoe legte seinen Arm um Alvarez' Schultern und zog ihn mit sich. »Das Wrack der Moose? Klasse Idee! Ach, ich liebe dich, du alter Raumdrache!
    Ich wusste, du würdest mich nicht enttäuschen.« Er küsste ihn, während er ihn in Richtung des Ausgangs mit sich zog,

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