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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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während die Ajhan Menschen als geistig erfrischend, beschützenswert und irgendwie niedlich empfanden. Diese Anziehungskraft glaubte er im Moment besonders stark spüren zu können.
    Natürlich gab es auf beiden Seiten Individuen – zum Glück waren sie eindeutig in der Minderzahl –, welche die jeweils andere Rasse nicht mochten, verachteten oder gar hassten. Solche Leute gab es immer.
    Was ihn an die Notlage erinnerte, in der sie sich befanden...
    Er leistete es sich, sie mit seiner Hand – einer vergleichsweise riesigen Pranke – kurz und sanft an der Wange zu berühren. Er lächelte zurück, versuchte dabei, die menschliche Art des Lächelns zu imitieren. Sie schien es zu verstehen.
    Endlich raffte er seine Sinne zusammen und hob den Kopf. »Wir müssen fort von hier!«, sagte er zu Roscoe und der anderen Frau.
    »Eine Schar der Heiligen Ordensritter ist hier – die Donnervögel!
    Das sind runde tausend bis an die Zähne bewaffnete Elitekrieger mit dreihundertdreiunddreißig der schnellsten und kampfstärksten Schiffe, die man sich nur denken kann. Sie sind auf der Jagd nach Ihnen, Roscoe.« Er deutete auf das Mädchen. »Nach ihr!«
    »Ja... aber... wer, zum Teufel, sind Sie, Ajhan?«
    Ain:Ain'Qua wollte dem Konflikt aus dem Weg gehen, der sich unweigerlich ergeben würde, wenn er sagte, er sei der Pontifex.
    Ihm kam eine Idee.
    »Ich habe ein hohes Kirchenamt inne«, sagte er.
    »Und Sie sind in einer ziemlich verzwickten Lage.
    Also sollten Sie mir wenigstens für den Augenblick vertrauen.«
    Er deutete auf den Boden, wo in einem unförmigen Haufen die klobigen Druckanzüge der Frauen beieinander lagen. »Haben diese Dinger eine Steuerung?«
    Roscoe seufzte angespannt, nickte dann. »Ja, haben sie.«
    »Gut, dann beeilen wir uns. Ich habe einen Skyglider draußen.«
    »Einen Skyglider? Aber der ist doch nur...«
    »Ein etwas aufpoliertes Modell. Los jetzt, sorgen Sie dafür, dass die anderen ihr Zeug anziehen!« Roscoe starrte ihn für Sekunden unschlüssig an, dann endlich entschied er sich. »Los, Vasquez!«, sagte er zu seiner Begleiterin. »Beeilen Sie sich. Ich helfe Leandra.« Die Frau nickte und machte sich eilig daran, ihren Druckanzug anzulegen. Leandra, echote es in Ain:Ain'Quas Kopf. Der Name war ihm fremd, hatte keinerlei Bedeutung für ihn, aber er klang gut. Er bückte sich, hob den Druckanzug auf und bedeutete ihr hineinzusteigen. Sie zögerte keinen Augenblick und ließ sich von ihm helfen. Roscoe kam hinzu und erledigte die letzten Handgriffe, bevor er seinen Helm wieder aufsetzte. Zischend baute Leandras Anzug Druck auf, die Helm-Innenbeleuchtung flammte auf. Ain:Ain'Qua aktivierte seinen eigenen Druckanzug, und der Helm entfaltete sich über seinen Kopf hinweg, während sein Körper von der dunkelgrauen Substanz des Tetra-Kristalls umflossen wurde. »Übrigens, ich heiße Ain:Ain'Qua«, sagte er durch den noch offenen Spalt des Gesichtskreises. Roscoe blickte auf.
    »Meinen Namen scheinen Sie ja bestens zu kennen«, sagte er.
    »Das dort ist Janica Vasquez, und das Mädchen heißt Leandra.«
    Ain:Ain'Qua nickte. »Ja. Das habe ich schon mitbekommen.«
    Ein Aufleuchten ließ sie zusammenfahren. Der Blitz einer Explosion war durch ein Bullauge hereingedrungen.
    »Los, wir müssen fort!« Ain:Ain'Qua setzte sich in Bewegung und öffnete die Schleusentür. Die Schleuse war nicht groß genug für alle vier, sie mussten paarweise hindurch. Er bückte sich und stieg hinein.
    »Die beiden werden wahrscheinlich mit der Schubsteuerung des Anzugs nicht zurechtkommen«, hörte er Roscoes Stimme. »Wir haben die Dinger erst hier gefunden.«
    »Dann... muss jeder von uns eine der beiden ziehen. Ich fliege mit dem Mädchen voraus. Sie folgen mit ihr.« Er deutete auf Vasquez. »So? Sind Sie hier etwa der Boss?«, erwiderte Roscoe.
    Ain:Ain'Qua verschärfte seinen Tonfall. »Ja, bin ich. Besser, Sie akzeptieren das. Sonst überlege ich es mir und lasse Sie hier. Sie brauche ich nicht, nur das Mädchen!«
    Roscoe brummte unwillig, er schien die Warnung zu verstehen.
    In diesem Moment aber zögerte er. Er sah, dass nur noch Leandra in die Schleuse passen würde. Sie Ain:Ain'Qua anzuvertrauen bedeutete, ihm schon jetzt die Möglichkeit zu geben, allein mit ihr zu verschwinden.
    Ain:Ain'Qua winkte ungeduldig. »Los jetzt, her mit ihr! Ich werde Sie schon nicht hier zurücklassen.«
    »Wo bringen Sie uns hin, Ajhan?«, wollte Roscoe wissen.
    »Erst einmal fort von hier. Aber wenn Sie weiterhin so trödeln,

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