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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wird nichts mehr daraus. In Kürze werden hier dreihundertdreiunddreißig Mirajets und Haifanten durch die Gegend schwärmen. Dazu sicher noch ein paar Dutzend größere Drakkenschiffe!«
    Zögernd schob Roscoe das Mädchen voran und brachte sie zur Schleuse. Er hob einen drohenden Zeigefinger. »Wenn Sie ihr etwas antun oder sie zu entführen versuchen, bringe ich Sie um, Ajhan!« Ain:Ain'Qua lächelte bissig. Dass sich Roscoe trotz seiner unübersehbaren Unterlegenheit zu einer solchen Drohung hinreißen ließ, ehrte ihn und seine Motive. Ain:Ain'Qua blickte durch die Helmscheibe von Leandras Anzug. Völlig verloren steckte sie in dem riesigen Ding und konnte kaum heraussehen. Er würde bis aufs Messer für dich kämpfen, mein Kind, dachte er zufrieden.
    Er zog Leandra zu sich, nickte Roscoe aufmunternd zu und winkte ihm kurz. Dann hieb er auf die Schleusentaste und sah noch, wie sich Roscoe zu seiner Begleiterin umwandte.
    Dann war die Schleusentür zu, und er schloss schnell seine Helmscheibe ganz. Der Druckausgleich zischte bereits. Prüfend blickte er durch das Bullauge der Außentür. Wie viel Zeit hatten sie noch? Vor vielen Jahren war er selbst Ordensritter gewesen und wusste, dass diese Männer darauf gedrillt waren, blitzschnell zuzuschlagen. Die größte Gefahr stellte der Hopper dar, der wie eine riesige Flagge mit der Aufschrift. Hier sind wir! an der Plattform festgemacht war. Die Außentür glitt zur Seite, und Ain:Ain'Qua stemmte sich hinaus. Er zog das Mädchen mit sich, und ein Schauer durchfuhr ihn, als er ihre Körperwärme durch seinen Anzug hindurch zu spüren glaubte. Das ist gar nicht möglich, sagte ihm sein Verstand.
    Ein greller, gelb-blauer Blitz leuchtete auf. Ain:Ain'Qua erstarrte. Über ihnen zerbarst ein riesiger Asteroid in einer doppelt ringförmigen Detonation. Er packte das Mädchen, stieß sich mit aller Kraft ab und schnellte hinter einen metallenen Container, der im Felsgestein neben der Plattform verankert war. Um ein Haar hätte er die von ihm angepeilte Fixierungsstütze nicht zu fassen bekommen – doch dann hatte er sie. So schnell er konnte, zog er sich und das Mädchen in den Schatten des Containers.
    Es war keine Sekunde zu früh. Ein heftiger Gesteinshagel prasselte über sie hinweg, er konnte es an den Vibrationen des Metalls in seiner Hand spüren. Einige schwerere Brocken kollidierten mit dem Asteroiden, manche so heftig, dass sich die Aufprallenergie in schwachen gelblichen Blitzen entlud. »Roscoe!«, rief er in sein Mikrophon. »Sind Sie in Ordnung?«
    »Ja, verdammt«, hörte er den Käpt'n. »Der Druck scheint noch zu stehen. Warum schießen die so brutal? Wollen die das Mädchen nicht lebend?«
    »Das müssten Sie doch am besten wissen! Haben die nicht Ihre Moose zu Asche geschossen?«
    Roscoe antwortete erst nach Sekunden. »Woher wissen Sie das?«
    »Los, kommen Sie endlich raus da! Wir haben keine Zeit mehr!«
    Roscoe antwortete nicht, aber Ain:Ain'Qua sah am wechselnden Licht des Bullauges der Schleuse, dass sich dort drin etwas tat.
    Eine bange Minute später öffnete sich die Tür, und er kam mit Vasquez an der Hand heraus.
    Ain:Ain'Qua winkte ihnen und stieß sich ab. Er schloss seinen mächtigen rechten Arm um den Bauch seiner Passagierin – sie kam ihm so leicht vor wie ein Püppchen. Mit der Zunge bewegte er einen winzigen Stick, der für den Schubvektor zuständig war, und steuerte von der Plattform weg in Richtung der beiden großen Bohrlöcher auf der Oberseite des Asteroiden. Ein Blick zurück sagte ihm, dass Roscoe und Vasquez ihm folgten.
    »Runter, Ajhan! Da kommen Schiffe!«, meldete Roscoe.
    Ain:Ain'Qua wusste nicht von wo, aber die ihm empfohlene Bewegungsrichtung war eindeutig. Rasch steuerte er abwärts, zog das Mädchen mit hinab und sah auch schon das kalte Feuer der Austrittsöffnung eines Mirajet-Antriebs. Das Schiff strich links von ihm am Asteroiden vorüber, diesmal deutlich langsamer als die drei Jets zuvor. Kurz darauf folgten zwei weitere, dann noch eines.
    »Sie wollen uns heraustreiben«, flüsterte er über die Sprechverbindung, so als könnten die Piloten ihn hören, wenn er zu laut sprach. »Deswegen schießen sie auf die Asteroiden. Um uns Angst zu machen und uns zur Flucht zu treiben.«
    »Was ihnen ja auch gelungen ist«, lautete der Kommentar Roscoes. »Können sie unseren Sprechfunk abhören?«
    »Möglich«, erwiderte Ain:Ain'Qua. »Aber ihn anzupeilen ist eine andere Sache. Beeilen wir uns.«
    Er bemühte sich, so

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