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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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verschmolzen. Er wusste genau, mit welchen Waffen er nun rechnen musste. Neben der durchschlagskräftigen LaserImpulskanone war da noch ein Raketenstarter, der die unterschiedlichsten Gefechtsköpfe auflegen konnte. Wenn es die Ordensritter im Gegensatz zu den Drakken darauf abgesehen hatten, das Mädchen lebend zu kriegen – worauf er inständig hoffte –, musste er mit einer Disruptor-Bombe rechnen. Sie würde mit einem Schockimpuls seine Bordsysteme durcheinander wirbeln und wahrscheinlich seine Kaltfusion ins Stocken bringen. Auf diese Weise lahmgelegt, konnte man den Glider dann leicht mit einem G-Strahl irgendwo im All aufsammeln. Danach würde er es auf eine Nagelprobe ankommen lassen müssen: Würden die Ordensritter ihm, dem Pontifex, noch gehorchen? Wahrscheinlich nicht, denn dieser Lakorta war mit Sicherheit irgendwo in der Nähe.
    »Mach den Schirm weiter auf, Ti:Ta'Yuh!«, befahl er.
    »Das ist gefährlich, Sir!«, wandte seine VIPE ein. »Bei den vielen kleinen Trümmerstücken...«
    »Den Schirm auf!«, brüllte er. »Muss ich jeden Mist mit dir diskutieren?«
    Augenblicklich öffnete sich der Kerastahl-Schirm vor der Cockpitkuppel und gewährte ihm einen besseren Blick. Er wusste selbst, dass es gefährlich war, aber das war die gesamte Situation. Lieber handelte er sich einen kleinen Durchschlag in der Scheibe ein, als mit einem hausgroßen Asteroiden zu kollidieren.
    Er war tatsächlich sehr schnell; links und rechts schossen die Trümmerbrocken nur so an ihm vorbei.
    Trotz seiner Panik zwang er sich, mit der Geschwindigkeit etwas herunterzugehen. Der Haifant würde es jetzt nur noch leichter haben, ihm zu folgen.
    »Ortungsdaten, Ti:Ta'Yuh!«
    »Abstand zum Verfolger: vierzehn Komma fünf Meilen, geringer werdend. Vor uns nimmt die Dichte des Asteroidenfelds zu. Ich empfehle ein Ausweichen nach oben, aus dem Asteroidenfeld heraus.«
    »Bist du verrückt?«, bellte er. Irgendetwas stimmte mit dieser VIPE nicht. »Sind wir erst einmal im freien All, hat er uns in Sekunden!
    Weißt du nicht, wie schnell ein Haifant ist?«
    Ti:Ta'Yuh antwortete nicht.
    Ain:Ain'Qua beschlich ein mulmiges Gefühl. Wenn seine Bordintelligenz nicht mehr funktionierte, war er eine leichte Beute für seinen Verfolger.
    Er beschloss, es mit heftigen Flugmanövern zu versuchen.
    »Ti:Ta'Yuh? Bist du noch da?«
    »Selbstverständlich, Sir!«
    »Halte mich über den Verfolger auf dem Laufenden.
    Ich werde jetzt ein paar Manöver versuchen.«
    Etwas rechts unten kam ein bizarrer Asteroid auf ihn zugerast.
    Mit den Sticks presste er einen heftigen Gegenschubimpuls durch die Kaltfusionsröhren und zwang dann hinter dem Asteroiden den Glider in eine hatte Kurve nach rechts unten. Direkt dahinter kam ein weiterer in Sicht, Ain:Ain'Qua wiederholte sein Manöver und sauste haarscharf vor dem zweiten Asteroiden in die Tiefe.
    »Verfolger noch immer auf der Wellenspur, Sir.
    Abstand sechzehn Komma fünf Meilen.«
    Seine beiden Herzen pulsten heftig. Solche Flugmanöver hatte er seit einem Jahrzehnt nicht mehr praktiziert.
    Ein Feld kleiner Trümmer kam auf ihn zu; mit scharfem Blick erspähte er einen Tunnel, der mitten durch sie hindurchführte. Er zog den Glider in einer hatten Wende nach links, hätte dabei beinahe die Richtung verloren, schaffte es aber gerade noch. Vor ihm tat sich der Tunnel auf. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit schoss der Glider hinein, und wäre ihm nicht ausgerechnet ein Haifant auf den Fersen gewesen, hätte er seinen Verfolger mit einem solchen Manöver vermutlich abgehängt. Den Haifant aber schienen seine Flugmanöver nicht sonderlich zu beeindrucken.
    »Verfolger-Abstand: vierzehn Meilen, Sir«, informierte ihn Ti:Ta'Yuh.
    Er stieß einen Fluch aus. Kurz darauf kam eine weitere Meldung: »Raketen-Launch, Sir. Eine Mirage-T. Gefechtskopf unbekannt.«
    Sein nächster Fluch folgte. Gott, hilf mir!, sandte seine Seele ein Gebet zu seinem Schöpfer, während sein Verstand bemüht war, ein Höchstmaß an Reaktionsfähigkeit aufzubringen. Ein faustgroßer Stein prallte gegen die Cockpitscheibe; der Schlag fuhr wie ein Peitschenknall durch den Glider. Zum Glück blieb nur ein kleiner Sprung zurück, der bald wieder versiegelt sein würde.
    Plötzlich tauchte ein riesiger Umriss vor ihm auf – die tiefschwarze Schattenseite eines großen Asteroiden mitten in der Flugbahn.
    »Ti:Ta'Yuh – warum warnst du mich nicht?«, schrie er.
    Mit voller Kraft stieg er in die Gegenschub-Pedale und riss den Glider mit

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