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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wir uns kümmern müssen. Und das werden wir von hier aus tun. Vom Drachenbau aus. Einverstanden?« Sie nickten alle.
    »Und der Drachenbau sowie Malangoor müssen unbedingt geheim bleiben«, fuhr sie fort. »Jeder, der hier lebt, wird gewissermaßen ein Mitglied unseres Geheimbundes werden. Ich werde von Savalgor aus versuchen, alles an Mitteln zur Verfügung zu stellen, damit Malangoor unabhängig existieren kann – wie eine Geheimfestung. Wie Torgard damals eine war, versteht ihr?«
    »Wer von uns soll sich nun um welche Aufgabe kümmern, Alina?«
    »Genau das müssen wir uns jetzt überlegen«, antwortete sie.

7
Besuch
    D ie Liste, die Septos aus Hegmafor geschickt hatte, stimmte Rasnor verhalten zuversichtlich – wie auch die Tatsache, dass der Prior in seinem Begleitschreiben versicherte hatte, alle Brüder seien ihm zutiefst ergeben. Ja, sie seien sogar dankbar, dass Rasnor sie von dem Aufwiegler Gyndir befreit und sie an ihre eigentliche Aufgabe erinnert habe. Nun könnten sie sich wieder mit aller Kraft den neuen Zielen widmen. Die Überbringer von Septons Nachricht waren die zehn Brüder gewesen, die Rasnor als ersten Trupp angefordert hatte. Er benötigte dringend neue Leute hier in Usmar, einem seiner neuen und zugleich alten Stützpunkte, und nun standen alle zehn vor ihm aufgereiht.
    Zufrieden erhob sich Rasnor von seinem Arbeitstisch, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und marschierte vor der Reihe einmal auf und ab.
    »Na, Leute?«, fragte er mit aufmunterndem Ton. »Hattet ihr eine gute Reise?«
    »Jawohl, Hoher Meister«, lautete die unsichere Antwort aus einigen Mündern. Es schienen hauptsächlich die jüngeren unter ihnen zu sein, die ihm gefallen wollten. Unter den zehn befand sich auch Vandris, ein ehemaliges Mitglied des Hierokratischen Rates. Im Moment jedoch war nichts Ehrfurchtgebietendes an dem Mann festzustellen. Er war bloß einer der zehn Brüder, mit fast kahl geschorenem Kopf und in eine dunkelbraune Robe gewandet. Die blutroten Leibriemen der Duuma trug natürlich niemand mehr – diese Zeiten waren vorbei.
    »Willkommen in Usmar«, sagte Rasnor und nahm seinen Gang wieder auf. »Ich bin froh, dass ihr da seid. Ihr werdet bald neue Aufgaben zugewiesen bekommen. Wir haben über fünfhundert Drakken zu dirigieren und müssen einen herben Rückschlag wegstecken, den uns die Shabatruppen vor kurzem zugefügt haben. Aber wir werden es schaffen!« Rasnor blieb abermals stehen und musterte die zehn. Laut der Liste beherrschte jeder von ihnen die Künste der Rohen Magie, jedoch war keiner darunter, der es darin zu besonderer Meisterschaft gebracht hatte. So gut wie alle Kampf- oder Meistermagier der Bruderschaft waren in den Konflikten der letzten eineinhalb Jahre getötet worden. Einesteils war dies ungünstig für seine Pläne, andererseits aber eröffnete es ihm selbst eine grausig-schöne Aussicht: Nun würde er selbst, wenn er sich entsprechend bemühte, der mächtigste Magier der Bruderschaft werden! Einen Ruf wie Chast oder Sardin zu haben, ja – das wäre grandios!
    Natürlich mangelte es ihm noch an vielen Fähigkeiten, doch niemand ahnte das. Im Gegenteil: ihm eilte der Ruf voraus, den großen Meister Fujima getötet zu haben und zugleich zwei mächtige Felsdrachen. Als er Gyndir auf so spektakuläre Weise ausgelöscht hatte, hatte er ein zusätzliches Zeichen seiner Macht gesetzt und nicht zuletzt seine Brüder damit vorgewarnt, dass er gnadenlos zuschlagen würde, sollte sich jemand gegen ihn erheben.
    »Man wird euch über einen geheimen Weg hinauf zur alten Burgruine bringen«, sagte Rasnor und deutete zum Fenster hinaus in Richtung der Klippe am Meer, auf der die alte, seit Jahrhunderten verlassene Festung von Khalid stand. »Es gehen Gerüchte um, dass es dort spukt, aber das ist Unfug. Höchstens wir spuken dort herum.« Er lachte auf, was einige der Novizen dazu ermunterte, ebenfalls zu lachen. »Der Ort ist ideal«, fuhr er fort.
    »Die Bruderschaft hat seit Jahrzehnten einen geheimen Stützpunkt hier in Usmar. Dort oben in den alten Verliesen sind wir durch die alten Spukgeschichten gut geschützt. Dort werdet ihr die nächsten Wochen…«
    Es klopfte.
    Rasnor sah verwundert zur Tür – schon an der Art des Klopfens hatte er hören können, dass etwas Dringliches vorgefallen sein musste. Ohne dass er >Herein!< gerufen hatte, öffnete sich die Tür, und Novize Marius trat eilig ein. »Hoher Meister, es… es ist jemand gekommen!« Rasnor zog die Brauen

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