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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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was da auf ihn zukam. Dann schluckte er seinen Bissen hinunter. »Ich war bei ihnen… bei den Drakken.
    Das wisst Ihr. Doch sie sind kein allmächtiges Volk, das nach Belieben tun oder lassen kann, was immer es will. Sie führen einen Krieg dort draußen im All, auch das wisst Ihr – und dieser Krieg verschlingt eine ungeheure Menge an Material, Zeit und Anstrengungen. Anders herum gesagt: Die Höhlenwelt ist ein Problem für sie, das ihnen wie ein Stachel im Fleisch sitzt, während sie sich auf etwas ganz anderes konzentrieren müssen. Die MAF-1 war einzigartig – ein Schiff, das ein ganzes Invasionsheer transportierte und darüber hinaus noch eine Unzahl anderer Aufgaben erledigen sollte – bis hin zur Verarbeitung des Wolodits, um jene kleinen Magie-Amulette daraus herzustellen. Ein zweites Schiff dieser Art gibt es nicht.« Rasnor nickte langsam.
    »Genau genommen«, fügte Ötzli hinzu, »ist die Mission Höhlenwelt als gescheitert eingestuft.«
    »Gescheitert?«
    Ötzli nickte langsam. »Ganz genau.«
    Eine Ahnung stieg in Rasnor auf. Er schluckte.
    »Und… was bedeutet das?«
    »Das könnt Ihr Euch sicher denken.«
    »Ihr meint… dass… die Vernichtung…?«
    Ötzli stieß mit seiner Gabel in ein Stück Speck und spießte es auf. »Ich habe sie davon abgebracht«, verkündete er und schob sich den Speck in den Mund. Kauend erklärte er: »Vorläufig. Aber wir müssen Erfolge vorweisen. Zum Glück seid Ihr hier, Rasnor, und Ihr verfügt über eine kleine Streitmacht, welche der entscheidende Punkt sein könnte. Ich habe ebenfalls meine Leute an bestimmten Stellen. Zum Beispiel weiß ich, dass diese Weiber im Augenblick eine Zusammenkunft abhalten.«
    Rasnor keuchte leise. »Wirklich?«
    »Ja, an einem geheimen Ort.« Er spießte ein zweites Stück Speck auf und führte die Gabel zum Mund. »Leider ist es mir noch nicht gelungen herauszufinden, wo sich dieser Ort genau befindet.
    Es sind die vier, die uns von Anfang an so viel Ärger bereitet haben: Leandra, Hellami, Roya und diese Alina. Und wir dürfen…«
    »Vier?«, fragte Rasnor. »Es sind eher sechs, nicht wahr?«
    Ötzli ließ seine Gabel sinken. »So?«
    »Da sind noch zwei… sie heißen Azrani und Marina. Sie waren dabei, auf dem Mutterschiff. Sie haben mit Roya und Leandra die tödliche Ladung Salz an Bord geschmuggelt.«
    Ötzli deutete mit der Gabel auf Rasnor. »Seht Ihr?
    Da zeigt sich schon, wie wichtig eine Zusammenarbeit ist. Ihr habt Recht. Es waren sechs, die damals aus Guldors Hurenhaus ausbrachen. Die beiden, von denen Ihr sprecht, habe ich jedoch nie gesehen.«
    »Und sie halten eine Zusammenkunft ab? Jetzt, in diesem Augenblick?«
    »Ja. Wie ich sagte: an einem geheimen Ort. Aber wir werden sie in Savalgor wiedertreffen.
    Vielleicht gelingt es uns, diesen Ort auszuspionieren.« Er fuhr mit seinem Frühstück fort. Für einen alten Mann, der so hager war, schien er einen außergewöhnlichen Appetit zu besitzen. »Für den Moment jedoch«, fuhr er kauend fort, »ist es das Wichtigste herauszufinden, was sie vorhaben. Darum müsst Ihr Euch kümmern. Wie viele Leute aus der Bruderschaft habt Ihr noch zur Verfügung?«
    Rasnor überlegte. »Ich bin gerade dabei, die Reihen wieder aufzufüllen. Derzeit verfüge ich über etwa fünfzig Leute. Aber wenn es mir gelingt, die alten Klüngel in den großen Städten wieder auszuheben, werden es bald doppelt so viele und noch mehr sein.«
    »Fein, das klingt gut. Dann kümmert Euch bitte darum. Ich selbst habe keine Zeit, denn ich muss wieder fort.«
    »Zurück… zu den Drakken?«
    Ötzli warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte.
    Rasnor legte den Kopf schief. »Aber worin liegt denn nun eigentlich unser Ziel? Die Höhlenwelt doch wieder unter die Drakkenherrschaft zu zwingen? Ich bezweifle, dass wir die Macht dazu haben.«
    Ötzli winkte mit der Gabel ab und schüttelte den Kopf. »Nein.
    Ich fürchte, diese Welt ist für die Drakken verloren. Die Zahl der Drachen in der Höhlenwelt ist gewaltig – gegen die ist kein Ankommen. Die Drakken würden diese Welt nie besetzen können; nicht so, wie sie es vorgesehen hatten. Deswegen stand als Nächstes die Vernichtung auf ihrem Plan.«
    Rasnor wurde heiß und kalt zugleich. Der uCuluu hatte ihm damals, als er noch lebte, einmal von ihren heißen Bomben erzählt.
    Aber er hatte sich das nie richtig vorstellen können. Dennoch, was es auch war, die Vorstellung, dass er jetzt bereits hätte tot sein können, zusammen mit allen anderen lebenden

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