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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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und wandte sich der Tür zu.
    Dort angekommen, drehte er sich noch einmal um. »Eine kleine Sache noch. Sie betrifft unsere Freundin Leandra. Ich hörte, dass sie mit Eurem erbeuteten Schiff herumspielt. Irgendwo an der Südwestküste.«
    »Was?« Rasnor erhob sich ebenfalls.
    »Im Moment werdet Ihr sie nicht fangen können – noch nicht.
    Sie wird von Drachen beschützt. Aber vielleicht könnt Ihr sie beobachten. Ich würde gern wissen, was sie mit dem Schiff vorhat.
    Habt ein wenig Vertrauen in die Geräte eurer Drakkenboote.«
    Damit wandte er sich um und verließ den Raum.
    Die Tür klappte hinter ihm ins Schloss, und Rasnor stand verdattert da. Verdammt!, fluchte er lautlos in sich hinein. Dieser verdammte Ötzli hatte einen Wissensvorsprung ihm gegenüber, den er nicht länger hinnehmen konnte.
    ***
    »Azrani!«
    Marinas Schrei war voller Entsetzen; sie krabbelte, von Panik erfüllt, auf allen vieren durch den dicht aufwallenden Staub und über Gesteinstrümmer hinweg auf das Loch im Boden zu.
    »Azrani!«, schrie sie wieder.
    Ein gequältes Husten ertönte, dann ein Ächzen.
    »Azrani! Ist dir was passiert?«
    Noch einmal hörte sie ein Husten und dann: »Schrei nicht so! Es geht mir gut.«
    Marina seufzte erleichtert. Sie erreichte das Loch, hob ihre Fackel und sah hinab. Dort unten musste irgendwo auch Azranis Fackel liegen; mehr als einen Schein von Helligkeit konnte sie in dem dichten Staub unter sich nicht erkennen. Doch die Lichtquelle war nicht gerade nah – Azrani musste tief gestürzt sein. »Bei den Kräften!«, rief sie hinab. »Irgendwann musste das ja mal passieren!
    Hast du dir wehgetan?«
    Langsam legte sich der Staub, und das Licht wurde heller; Azrani musste die Fackel aufgehoben haben.
    Eine Antwort gab sie jedoch nicht.
    »Was ist?«, verlangte Marina zu wissen. »Ist da unten etwas?«
    Es dauerte eine Weile, ehe ihre Freundin antwortete. Ihr Tonfall verriet maßloses Erstaunen. »Das musst du dir ansehen!«
    »Wie komme ich da runter, ohne mir den Hals zu brechen?«, fragte Marina aufgebracht.
    Auch diese Frage ließ Azrani unbeantwortet. Marina wurde ungeduldig.
    »Am besten holst du den Primas«, tönte es herauf. »Wir müssen herausfinden, was das hier ist. Auf den Karten war nichts verzeichnet.«
    »Aber was ist denn da?«
    »Pyramiden!«, sagte Azrani. »Lauter Pyramiden aus Glas. Oder aus irgendeinem Kristall. In allen Farben und Größen!« Und dann, etwas leiser, wie im Selbstgespräch: »Mann, das gibt’s ja nicht!«
    Marina verlor nun endgültig die Geduld. Sie stemmte sich in die Höhe, wandte sich um und hastete den niedrigen Gang hinab. Sie waren in Teile der Keller unter dem Ordenshaus vorgedrungen, von deren Existenz selbst Bruder Zerbus, der Bibliothekar, nichts geahnt hatte. Nach einigen steilen Treppchen, schmalen Tunneln und hüfthohen Durchgängen erreichte Marina bekannte Gefilde und fand den Primas und Bruder Zerbus in einem niedrigen Raum, wo sie im Fackellicht über alten Karten brüteten.
    »Marina!«, sagte der Primas erleichtert. »Da bist du ja. Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Was war das für ein Gepolter?«
    »Ihr müsst mitkommen, Hochmeister«, schnaufte sie. »Und Seile brauchen wir… und Fackeln. Möglicherweise haben wir etwas Wichtiges gefunden.«
    Die beiden Männer wandten sich zögernd von den Karten ab.
    Zerbus nahm Seile und Fackeln zur Hand, und sie folgten ihr auf dem beschwerlichen Weg. Endlich erreichten sie die Stelle, wo Azrani eingebrochen war. Als sie hinabblickten, hatte sich der Staub gänzlich gelegt. Azrani stand, von einer Staubschicht bedeckt, mit erhobener Fackel etwa sechs Ellen unterhalb von ihnen inmitten eines kleinen, fast kreisrunden Raumes, an dessen Wänden einfache, teils eingebrochene Holzgestelle aufgebaut waren.
    Dutzende von bunten Glas- oder Kristallpyramiden ruhten in den Fächern, die kleinsten nicht größer als eine Kirsche, die größten so dick wie eine kleine Melone. Sie alle waren von Kellerdreck und Staub bedeckt, aber die Helligkeit von Azranis Fackel reichte aus, um bei einigen den Schmutz zu durchdringen und ein geheimnisvolles, farbiges Leuchten tief im Inneren zu entfachen.
    »Ja, das könnte es sein!«, keuchte der Primas voller Aufregung.
    »Das könnte der Fund sein, von dem Phenros berichtete!«
    Die folgenden Stunden verbrachten sie damit, ihren Schatz zu bergen. Da sie unmöglich eine Leiter durch die engen und verwinkelten Tunnel schaffen konnten, ließ der Primas mithilfe von Magie die

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