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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Weg…?
    Plötzlich stieß sie einen entsetzten Schrei aus und trat zurück.
    Als sie das letzte Mal hier gewesen war, war die Halle leer gewesen!
    Voller Panik sah sie sich in alle Richtungen um, wich nach links in die Dunkelheit zur Wand zurück und zog ihr Schwert. Angstvoll spähte sie in die Umgebung.
    Jemand musste in der Zwischenzeit hier gewesen sein!
    Angestrengt dachte sie nach. Sie, Marina, Azrani und Roya hatten in dieser Halle einen Kampf gegen Rasnor und eine Drakkeneinheit ausgefochten. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Drakken in diesem Schiff bereits tot gewesen – dahingerafft von den Unmassen an Salz, das sie und ihre drei Freundinnen in den Wasserkreislauf des Schiffes gebracht hatten. Nach diesem letzten Gefecht musste Rasnor noch die Flucht geglückt sein, sie hingegen hatten keine Möglichkeit mehr gefunden, von hier zu verschwinden. Beinahe drei Wochen hatte es gedauert, ehe sie gerettet worden waren. Leandra konnte sich nicht erinnern, ob sie während dieser drei Wochen noch einmal hier oben in der Verdichterhalle gewesen war. Aber hätte damals jemand eine solche Menge Gestein hierher geschafft, wäre das nicht unbemerkt geblieben. Sie ließ ihr Schwert sinken. Es sein denn, es geschah automatisch. Sie musterte den riesigen Berg Gestein. Die Vorstellung, dass Tausende von Drakken es mit Schubkarren hierher gefahren haben sollten, war lächerlich.
    Langsam und tief atmete sie ein und aus. Ja, vermutlich traf das zu: es war automatisch geschehen. Durch irgendeine große Maschine im Bauch dieses Ungeheuers war das Wolodit hierher gelangt – anders war es nicht zu erklären. An Bord dieses Schiffes lebte kein einziger Drakken mehr, und von den überlebenden Drakken der Höhlenwelt hätte keiner unbemerkt hierher gelangen können. Selbst wenn Verstärkung aus dem All eingetroffen wäre – Leandra hätte längst irgendetwas bemerkt. Sie seufzte und steckte ihr Schwert wieder weg. Hier hatte sie nun den Beweis für das, was ihr schon vor zwei Wochen in den Sinn gekommen war: Die Herstellung der Amulette war bereits angelaufen. Und die Idee, eines davon zu besitzen, reizte sie nach wie vor. Damit würde sie auch außerhalb der Höhlenwelt Magien wirken können.
    Noch einmal ließ sie den Blick schweifen und lauschte aufmerksam in die Stille. Nichts regte sich, und kein Geräusch war zu hören. Sie war wirklich allein hier.
    Wieder eilte sie los, dieses Mal, um die Umgebung genauer zu erforschen. Sie versuchte mithilfe ihrer Kenntnisse über das Schiff einen Ort auszumachen, wo die fertigen Amulette gelagert wurden. Zuerst eilte sie mehrere Ebenen hinauf, wo sich die Räume des uCuluu befanden. Sie durchstöberte jeden Winkel, fand jedoch nichts. Als Nächstes begab sie sich zur Brücke des Schiffs, in jenen gewaltigen, runden Raum, von dem aus es einst gesteuert worden war. Sie suchte lange, fand aber auch dort keinen Hinweis. Immer weiter lief sie, bis sie zuletzt, nach vielen Stunden, wieder da landete, wo ihre Suche begonnen hatte: bei der Verdichterhalle. Gefunden hatte sie nichts.
    Der Zufall wollte es, dass sie in einem nahen Gang eine kleine, steile Treppe hinaufstieg und in einen Raum gelangte, der eine breite Fensterfront besaß. Von hier aus hatte sie einen ausgezeichneten Blick in die Verdichterhalle, wo sich die Massen der Woloditbrocken türmten. Müde und verzagt von der langen Suche, trat sie an die Fenster und starrte hinab. Da lag es, dieses unendlich wertvolle Gestein, und war doch das Gewöhnlichste, was es in der Höhlenwelt gab. Unentschlossen sah sie sich im Raum um, ob die wertvollen Amulette am Ende vielleicht hier gelagert wären. Die Wände waren mit großen Platten verkleidet, auf denen zahllose kleine Lichter rhythmisch blinkten, und in der Mitte stand ein Sockel mit allerlei Bedienelementen, nicht unähnlich der Instrumententafel in ihrem kleinen Schiff. Und es gab auch eine große Taste. Sie blinkte gelb.
    Leandra sah auf und musterte die Lichter an den Wänden; dann fiel ihr Blick wieder auf die Gesteinmassen in der Halle. Der Gedanke formte sich in ihrem Kopf, dass sie nur diese gelb blinkende Taste drücken musste, um den Verdichtungsprozess in Gang zu setzen. Der ganze Raum war lebhafter als die meisten anderen Orte in diesem Schiff; vielleicht hatte der Augenblick, in dem genügend Wolodit angehäuft worden war, hier eine entsprechende Aktivität ausgelöst.
    Ein diebisches Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, und sie kniff nachdenklich die Zungenspitze in

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