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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Aber vielleicht funktionierten ein paar andere Röhren noch. Sie wandte sich um und eilte im Laufschritt den Weg zurück. An der ersten Abzweigung lief sie geradeaus weiter, bog dann ab, und… Ja!
    Diese Röhre strahlte noch immer in bläulichem Licht. Erleichtert, aber doch ein wenig misstrauisch trat sie an den Rand und hielt prüfend die Hand in die etwa fünf Schritt durchmessende Röhre, deren Inneres auf geheimnisvolle Weise ein türkisblaues Licht verstrahlte, so als wäre dort die Luft mit einer besonderen Energie aufgeladen. Außer einem ganz leisen Kribbeln spürte sie nichts. Der Schlund führte in bodenlose Tiefen und nach oben hin ebenso weit in die Höhe; sie bekam plötzlich Angst, dass sie darin abstürzen könnte. Schließlich fiel ihr Blick auf das Leuchtsymbol rechts neben der Öffnung. Mit gerunzelter Stirn trat sie auf die leuchtenden Linien, Kästchen und anderen Symbole zu, die in der Luft schwebten, als könnte man sie in die Hand nehmen. Sie kamen Leandra unvollständig vor… dann endlich verstand sie. Hier waren offenbar nur noch die funktionierenden Teile des Transportersystems zu sehen. Die große Röhre des linken Korridors, vor der sie vor kurzem noch gestanden hatte, war hier nicht zu sehen.
    Leandra studierte die Linien, suchte sich den Weg zur Verdichterhalle und tippte entschlossen mit dem Zeigefinger auf eines der Kästchen. Ein leiser Ton erklang, und in der Röhre verdichtete sich das Leuchten auf typische Weise zu einer Art Blase. Entschlossen sprang sie hinein und wurde, wie früher schon, von der Energieaura umschlossen.
    Augenblicke später ging es in rasanter Fahrt davon.
    Sie musste einige Umwege in Kauf nehmen und sich immer wieder mithilfe der Leuchtsymbole neu orientieren, aber schließlich erreichte sie ihr Ziel. In einem weiten, dunklen Korridor, in dem es außer der Transporterbucht nichts gab, sprang sie aus der Röhre.
    Ihr Herz pochte leise. Nun würde sie an einen ganz besonderen Ort gelangen – den einzigen, ihr bekannten Raum außerhalb der Höhlenwelt, an dem es ein Trivocum gab und Magie möglich war.
    Aufgeregt eilte sie durch den dunklen Tunnel und bog schließlich nach rechts ab.
    Vor ihr öffnete sich eine gigantische Halle – mehr als eine Meile im Quadrat, allerdings nur etwa sechzig Ellen hoch. Boden und Decke waren, wie sie wusste, hinter ihren grauen Oberflächen mit Woloditblöcken ausgekleidet. Das verlieh der Halle ein eigenes Trivocum.
    Diesmal jedoch sah die Halle anders aus als das letzte Mal. Sie war bis unter die Decke mit Gesteinsbrocken angefüllt.
    ***
    Leandra stieß einen überraschten Laut aus und ließ sich spontan auf den Hintern fallen. Im Schneidersitz saß sie da und starrte durch die große, torartige Öffnung in die Verdichterhalle. Rasnor hat also nicht gelogen. Man benötigte tatsächlich einen ganzen Berg Wolodit, um daraus ein einziges Amulett zu machen. Betroffen musterte sie die Masse der Gesteinsbrocken, die sich hier türmte. Seltsamerweise hatte sie erst jetzt das Gefühl, ermessen zu können, wie viel es tatsächlich war. Im Kopf versuchte sie zu überschlagen, der wievielte Teil des Gesteins eines Stützpfeilers dies hier sein mochte. Das Ergebnis war hinsichtlich der in der Höhlenwelt fehlenden Menge von dreißig Pfeilern ernüchternd.
    Betroffen erhob sie sich wieder und starrte das graue Gestein ungläubig an. Wenn man mit dieser Menge Wolodit ein Amulett herstellen konnte, musste man aus der Menge, die dreißig Pfeilern entsprach, auf jeden Fall ein paar hundert herstellen können.
    Das, was hier lag, war zwar viel Gestein, aber sicher nur der zwanzigste Teil eines Pfeilers… nein, eher noch weniger.
    Ihr Herz pochte dumpf, als sie den Gedanken weiterspann. Der Ausbeutungsplan der Drakken war, wie sie von Rasnor erfahren hatte, auf 20 Jahre angelegt. Wenn man innerhalb von nur vier Wochen schon derartig viel Wolodit hatte ausbeuten können, wie viel wäre es in zwanzig Jahren gewesen? Die Zahl der Amulette, die man mit dieser erbeuteten Menge Gestein hätte herstellen können, war geradezu gigantisch.
    Was war hier im Gange? Waren ihre Informationen korrekt?
    Fehlte ein wesentlicher Teil? Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    Irgendetwas Ungeheuerliches, das zum Plan der Drakken gehört hatte, entzog sich ihrer Kenntnis.
    Eine Weile starrte sie auf den riesigen Gesteinsberg in der Halle und überlegte, auf welche Weise es wohl hierher geschafft worden war.
    Mit großen Maschinen? Aber auf welchem

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