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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ausgestattet war. Die Fenster mit ihren kleinen, bleigefassten Kastenscheiben gingen auf das nächtliche Savalgor hinaus, und das Zimmer war nur durch das Licht eines knisternden Feuers im Kamin erleuchtet.
    Vor dem Kamin stand Alina, und als Victor sie sah, stockte ihm der Atem.
    »Alina, was… was machst du da?«
    »Was denn?«, fragte sie unschuldig.
    Er deutete auf das, was sie trug. »Ich meine… was… was hast du da an?«
    Sie stand barfuß auf einem riesigen weichen Bärenfell, nur mit einem langen, weiten Etwas aus glänzender Seide bekleidet, und sah an sich herab.
    »Gefällt es dir nicht?«
    Er schluckte und würgte ein »Doch, natürlich« hervor.
    Mit zaghaftem Lächeln sah sie ihn an.
    »Entschuldige. Ich dachte…« Sie unterbrach sich und zuckte mit den Schultern.
    Das Gewand, das sie trug, war nichts als ein völlig glattes, silbrig schimmerndes Seidentuch mit einer rotgoldenen Borte. Über ihrer rechten Schulter wurde es nur von einer kleinen, dünnen Schleife zusammengehalten; beide Arme waren frei.
    Das Tuch verhüllte ihren Körper zwar vollständig, jedoch war nur die linke Seite wirklich sicher.
    Unterhalb der rechten Achsel klaffte ein breiter Spalt. Dort war das Gewand offen und schwang sich, an der Hüfte beginnend, in einem sanften Bogen, das rechte Bein freigebend, bis zum linken Knöchel hinüber. Die winzige Schleife auf der rechten Schulter signalisierte, wie gefährlich nahe die Trägerin dieses Gewandes der Nacktheit war. Victor musste nicht lange raten, ob sie darunter noch irgendetwas trug.
    »Hilda hat mir dazu geraten«, bekannte sie mit verlegenem Lächeln.
    Victor ächzte. »Hilda?«
    Ihr angedeutetes Lächeln war zauberhaft unschuldig. »Ja. Sie meinte, wenn nichts mehr hilft, hätten wir Frauen immer noch die Möglichkeit, es mit unseren…« Wieder unterbrach sie sich und ließ ein Räuspern hören.
    Victors Puls pochte wie mit Hämmern getrieben. Verzweifelt überlegte er, ob er jetzt seinen geheimsten Wünschen näher war als zuvor oder nicht. Sie sah einfach wunderschön aus. Nur die Wölbung ihrer Brüste zeichnete sich unter dem Gewand leicht ab, und doch konnte er erahnen, wie schlank ihre Beine, wie zart ihre Haut und vollkommen die Linien ihres Körpers waren. »Wawarum hast du mich hergebeten?«, stotterte er. Sie hob die Schultern. »Ich wollte nur…« Sie unterbrach sich kurz. »Nur mit dir reden.«
    »Mit mir reden?«
    »Ja, ich…« Wieder unterbrach sie sich. Ihre plötzliche Unsicherheit war nicht zu übersehen. Ulkiger Weise löste sie bei ihm das Gegenteil aus: langsam fing er sich wieder. Inzwischen wusste er, worum es hier ging. Die Frage war nur, wer von ihnen den Mut aufbrachte – oder ob es überhaupt einem von ihnen gelang.
    Mit einer regelrechten Kraftanstrengung zwang er sich dazu, aufs Ganze zu gehen. Nein, dieses Mal musste es sein; dieses Mal musste er es probieren, egal, wie es ausging. Mutig trat er auf sie zu und nahm ihre rechte Hand. »Wolltest du mich tatsächlich verführen?«, fragte er. Alina begann zu zittern, und ihr Gesicht spiegelte eine Mischung aus Elend und Hoffnung. Offenbar nahm diese Sache eine ganz andere Richtung, als sie es geplant hatte.
    Sie bekam ein schiefes Lächeln hin. »Offen gestanden… ja«, sagte sie leise. Eine warme Woge durchspülte Victor. »Und… wie wolltest du das machen?«
    Sie rollte mit den Augen. »Ich… ich wollte dir meinen Drachen zeigen.«
    »Deinen Drachen?«
    Sie deutete auf das freie Stück ihrer Hüfte, wo sich ein Teil einer Tätowierung zeigte. »Ja.
    Diesen hier.«
    Nun verstand er. Er konnte ein leises Auflachen nicht unterdrücken.
    Alina schien vor Scham im Boden versinken zu wollen. »Blöde Idee, was?«, jammerte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich musste nur an etwas denken. Roya hat mir mal angeboten, mir ihre Drachen zu zeigen.
    Für einen Goldfolint.
    Sie hat drei, nicht wahr?«
    Alina machte große Augen. »Was hat sie?«
    Victor winkte ab. »Ach, gar nichts, hat den Folint herausgezogen, aber dann gekniffen und ist abgehauen.«
    Alina starrte ihn mit ungläubigen Augen schüttelte sie den Kopf und lachte leise.
    »Typisch für Roya. Immer nur Unfug im Kopf.«
    »Darf ich… deine sehen?«
    Alina erstarrte. »Du willst wirklich?«
    Er nickte.
    »Ich habe nur einen«, flüsterte sie unsicher. »Und er ist…«
    Sie wollte ihm entfliehen, doch er hielt sie fest.
    Seinem sanften Griff hätte sie sich leicht entreißen können, aber sie tat es nicht.
    »Victor, mir

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