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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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notwendig.
Deswegen muss ein Teil des Bestandes ständig geopfert, zu
Schiffshüllen verarbeitet und verkauft werden. Man bezeichnet
das Geschäft der Hüller als das schwierigste in der ganzen
Milchstraße.«
»Dann… müssen die Leviathan-Schiffshüllen ja enorm teuer
sein.«
»Ja, das sind sie auch. Allerdings haben sie auch einen sehr hohen Wiederverkaufswert. Da kriegt man praktisch von jeder Bank
einen Kredit. Hab ich ja auch.«
Sie zog die Stirn kraus. »Wäre es da nicht billiger, doch Schiffe
aus Metall zu bauen?« Griswold zog die Mundwinkel nach unten
und schüttelte den Kopf. »Nein, was Frachtschiffe anbelangt. Die
müssen so riesig sein, dass eine Metallhülle unbezahlbar wäre.
Und zugleich besäße sie nicht einen Bruchteil der Festigkeit.«
Leandra nickte wieder. »Und was hat das nun mit den Haifanten
auf sich? Warum sind die so begehrt?«
»Erstens wegen ihrer geringen Masse, was es möglich macht,
sie mit superstarken Antrieben auszustatten und ungeheuer
schnell zu machen. Zugleich bieten sie bei dieser geringen Masse
eine schier unglaubliche Stabilität. Ihr Exoskelett ist beweglich,
man fliegt gewissermaßen in einem biegsamen Schiff. Die Melly
Monroe ist ja auch so. Nur sind die Halon-Infanten noch viel beweglicher. Wie unsere Babys. Es ist kein einziger Fall bekannt, in
dem die Hülle eines Haifanten geborsten wäre. Und die auftretendem die Hülle eines Haifanten geborsten wäre. Und die auftreten
Antrieben sind unvorstellbar.«
»Die Drakken haben welche, nicht wahr? Und die Ordensritter
der Heiligen Inquisition.«
»Die Drakken nicht, soweit ich weiß. Aber die Kirche, da hast du
Recht. Und natürlich die Reichen. Die sich so etwas leisten können. Die mit den Drakken kollaborieren, um die Lizenz für so ein
Schiff zu erhalten. Damit zischen sie in der Milchstraße herum,
wie es ihnen gefällt. Von einem Ferienplaneten zum nächsten,
dazwischen natürlich zu ein paar Casinos, und hin und wieder
mal, um einen Milliardendeal abzuschließen.«
Versonnen blickte Leandra auf den großen PanoramaHoloscreen, der das umgebende All zeigte. Halon leuchtete in
seiner ganzen Pracht, und die Ringe, in denen die Leviathane lebten, schimmerten geheimnisvoll im Meer der Nacht. »So einen
Haifanten müsste man haben«, sagte sie leise.
»Damit könnte man fliegen, wohin man will.« Griswold blickte
ebenfalls auf den Panorama-Monitor. Er lachte auf. »Ich hab vergessen, dir zu erzählen, womit sich das letzte Drittel der Hüller
beschäftigt.«
Sie sah ihn mit hochgezogenen Brauen an.
»Falls du einen stehlen willst, meine ich«, fügte er grinsend hinzu. »Die haben nämlich selbst Haifanten – und nicht nur ein paar.
Bis an die Zähne bewaffnet. Und sie ballern jeden gnadenlos in
die Ewigkeit, der den Ringen auch nur auf hunderttausend Meilen
zu nahe kommt. Ganz so wie damals, unter Chandrasekar. Soweit
ich weiß, ist es in den letzten tausend Jahren niemandem mehr
gelungen, einen Leviathan, egal wie groß oder klein, zu stehlen.«
»Ach wirklich?«, fragte Leandra.
20
Aufruhr in Savalgor
    Als Yachaoni vom Meer her über das Gebiet der Hauptstadt flog,
war es allerhöchste Zeit, dass sie Savalgor erreichten. Cathryn
war vollkommen erschöpft. Hellami bat Yachaoni, eine Landung
mitten im Innenhof des Cambrischen Ordenshauses zu versuchen, sodass sie ihre kleine Schwester so schnell wie möglich in
ein warmes Bett bringen konnte. Cathryn hatte bereits einen
leichten Schüttelfrost. Die Ursache ihres Befindens war noch immer Roya.
    Hellami empfand nicht weniger Sorge um Roya, aber Cathryn
litt um vieles schlimmer als sie. Sie schien all das fühlen zu können, was Roya fühlte: Angst, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung.
Dass dieser Zustand nun schon seit über zwei Tagen anhielt und
sie bisher nichts gegen Royas Unglück unternehmen konnten,
wirkte sich äußerst ungünstig auf Cathryns Verfassung aus. Dazu
kamen die Anstrengung des Fluges und der Druck einer möglichen Verfolgung durch die Kreuzdrachen. Es war einfach schrecklich. Was Cathryn mit Roya litt, das litt Hellami mit Cathryn.
    Yachaoni gelang die Landung ohne Schwierigkeiten. Nachdem
Hellami und Cathryn abgestiegen waren, startete der Drache sogleich wieder, denn er beanspruchte den meisten Raum des kleinen Innenhofes. Das Cambrische Ordenshaus war für Landungen
oder die Unterbringung von Drachen nicht eingerichtet.
    Die unerwartete Ankunft der beiden löste entsprechend viel
Wirbel aus. Es dauerte nicht lange, bis der

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